Schlagwort: Singer/Songwriter

Paley & Francis – Paley & Francis

Zwei Stimmen, eine Platte: Reid Paley (Reid Paley Trio) und Black Francis (aka Francis Black, The Pixies) haben sich an einem wahren Schnellschuss versucht. Die Musik für ihr gemeinsames Album haben sie an drei Nachmittagen im Eilverfahren geschrieben, weil Francis an jedem dieser Tage für Soloshows in New York verweilte. Man teilte sich die zehn Songs auf, jeder schrieb zu deren fünf Texte und sang die Lead Vocals, während der jeweils andere die Backings übernahm. Aufgenommen wurden die Songs an zwei kurzen Tagen vor einem Jahr, weil an den Abenden Pixies-Shows am Programm standen. Klingt alles recht hektisch – sämtliche verwendete Aufnahmen sind First Takes – funktioniert aber überraschend gut, wie „Paley & Francis“ beweist.

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The Pierces – You & I

Allison und Catherine Pierce sind ausgebrochen. Die Schwestern aus Birmingham, Albama haben als The Pierces (go figure) bislang drei Alben veröffentlicht, gespickt mit sympathischen 70s-Folk-Pop-Songs und Singer/Songwriter-Perlen. Für ihre vierte Platte „You & I“ haben sie sich über den großen Teich gewagt, in Großbritannien The Darktones – Coldplay-Bassist Guy Berryman und Coldplay-Producer Rik Simpson – an die Regler gelassen und sind prompt auf die #4 im Vereinigten Königreich gegangen; wohlgemerkt wegen rein musikalischer Qualitäten, denn ihr nun auch in Deutschland veröffentlichtes Universal-Debüt ist ein echtes Schmuckstück geworden.

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Ben Westbeech – There’s More To Life Than This

Der Sommer mag zwar bereits vorbei sein, doch eines der besten Alben für die heiße Jahreszeit erscheint erst jetzt: Ben Westbeech – Sänger, Songwriter, DJ und Produzent – debütierte 2007 mit seinem hervorragenden Album „Welcome To The Best Years Of Your Life“ auf Gilles Petersons renommierten Label Brownswood Recordings. Seither war er auf Songs von Jazzanova und Kraak & Smaak zu hören, produzierte das neue Professor Green-Album und widmete sich dem Auflegen. Mittlerweile bei Strictly Rhythm gelandet, erscheint nun „There’s More To Life Than This“ mit entspannt housigen Untertönen und einer Fülle an Kollaborationen, die zwischen Schweden, Holland, Deutschland und Großbritannien aufgenommen wurden.

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Catherine MacLellan – Silhouette

Catherine MacLellan ist ein Kritikerliebling, deren Stern hierzulande nur sehr, sehr langsam aufgeht, aktuell eher Connaisseuren ein Begriff ist. Dabei liefert die junge Kanadierin seit sieben Jahren immer wieder hervorragende Alben zwischen Country, Folk und Singer/Songwriter ab, zuletzt das überaus sympathische „Water In The Ground“, das hierzulande mit ihrem in Eigenregie veröffentlichten „Dark Dream Midnight“ im Bundle erhältlich. „Silhouette“ ist ihr mittlerweile viertes Werk, auf dem sich eine der besten Genre-Stimmen Nordamerikas erneut selbst übertrifft und Vergleiche mit einer der Größten des Country-Songwriter-Mikrokosmos zulässt.

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Helgi Jónsson – Big Spring

Acht Monate ist es mittlerweile her, dass Helgi Jónsson mit der EP „Blindfolded“ einen Nachfolger für das charmante 2009er-Album „For The Rest Of My Childhood“ ankündigen wollte. Fast spannender ist jedoch, was sich rundherum zugetragen hat. Nicht nur, dass der Isländer mit Tina Dico („Head Shop“, „Sacre Coeur“) auf Tour war, er war zuletzt an einem Nummer-Eins-Hit der Dänin in deren Heimat beteiligt. Kein Wunder, dass sie sich auf „Big Spring“ revanchiert und ein musikalisch überaus breitgefächertes Album veredelt hat.

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Boy – Mutual Friends

Sie haben sie nicht gesucht, glücklicherweise aber nebst Ablegung der musikalischen Selbstverwaltung gefunden: Die Schweizer Sängerin Valeska Steiner und die Hamburger Bassistin Sonja Glass sind als Boy unterwegs, operieren mittlerweile von der Hansestadt aus und durften ihre Vision von modernem Songwriter-Pop auf einer rein akustischen EP präsentieren. Gemeinsam mit dem Multi-Instrumentalisten und Produzenten Philipp Steinke ging es ins Studio, dieses Mal mit Strom und ausgeklügelten, vielschichtigen Arrangements. Herausgekommen ist dabei das Debütalbum „Mutual Friends“, eine kleine Perle zwischen Indie Pop und kleineren Folk-Ausflügen.

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Jono McCleery – There Is

Zeit für einen weiteren großartigen Songwriter: Jono McCleery tauchte vor drei Jahren mit seinem komplett in Eigenregie veröffentlichten „Darkest Light“ erstmals auf, tourte mit Fink, Jamie Woon und dem viel zu früh verstorbenen Gil Scott-Heron, und hat sich nun ein Plätzchen zwischen José González und James Blake erkämpft. Der Brite ist kein klassischer Singer/Songwriter, sondern vermischt akustische Klänge und Folk-Elemente mit Soul und ein wenig Post-Dubstep. Sein Counter Records-Debüt „There Is“ birgt so manche Überraschung, etliche Übersongs und eine beeindruckend geschmackvolle Coverversion eines großen Hits.

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Talking To Turtles – Oh, The Good Life

Bevor es daran geht, sich vor diesem Duo aus Rostock zu verbeugen, will auch die Plattenfirma lobend erwähnt werden: DevilDuck Records haben ein Näschen für sympathische Indie-Platten mit Langzeitwirkung, wie sie zuletzt mit Sea Wolf und Scams bewiesen haben. Nun rücken Talking To Turtles – Claudia Göhler und Florian Sievers – nach, die vor anderthalb Jahren mit ihrem Debüt „Monologue“ eine erfrischend kauzige Platte zwischen Singer/Songwriter, Folk und Indie Rock aufgenommen haben. „Oh, The Good Life“ toppt diese allerdings ganz locker – größer, eingängiger, besitzergreifender.

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Jonathan Jeremiah – A Solitary Man

Eine der fantastischsten Soul- / Folk-Stimmen der letzten Jahre setzt zum Landeanflug in Deutschland an. Jonathan Jeremiah hat sich sein Debütalbum hart erarbeitet, quälte sich durch Nachtschichten im Sicherheitsdienst der Londoner Wembley Arena, um sich die Musiker des Heirtage Orchestra leisten zu können, produzierte und mischte alles selbst ab, gab einzig die Arrangierung der Streicher aus der Hand. „A Solitary Man“ klingt keineswegs nach harter Arbeit, sondern nach der Verwirklichung eines Lebenstraums und lebt von beeindruckend großartigen, reifen Songs.

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Better Than The Original – A Selection Of Finest Acoustic Cover Versions

Mit Cover-Versionen ist es ja oft so eine Sache: Gerade im Dance-Bereich werden mit Billigstbeats und Amateur-Stimmchen ‚Klassiker‘ neu interpretiert, was schon mal für Brechreiz sorgen kann. Über Embassy of Music wählt nun eine Compilation einen ganz anderen Ansatz. Musik-Manager Konrad Sommermeyer hat für „Better Than The Original – A Selection Of Finest Acoustic Cover Versions“ 16 Neuinterpretationen von populären Hits – zumeist aus dem Electro- und Rap-Bereich – zusammengestellt, die sich dem Minimalismus hingeben. Die Erkenntnis: Weniger ist oft, aber nicht immer, mehr.

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