Schlagwort: Shoegaze

Culk

Culk – Generation Maximum

Alles vorbei, alles zu spät? Culk wollen eine Generation unterstützen, die den drohenden Untergang durch positive Ansätze zu verhindern versucht, während sie jene verteufeln, die für die Finalität des Seins verantwortlich sind. Dieser drastische Ansatz passt wie Faust aufs Auge zum Wiener Quartett, das mit seinen ersten beiden Alben beklemmende wie faszinierende Volltreffer landete, die Publikum wie Feuilleton begeistern konnten, zuletzt sogar die Jahres-Top-5 des Spiegel eroberte. Nun also „Generation Maximum“, das den desolaten wie verführerisch bekömmlichen Ansatz vorantreibt und den Finger feste in die Wunde drückt.

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Pale Blue Eyes

Pale Blue Eyes – This House

Der Tod von Matt Boards Eltern erschütterte Pale Blue Eyes. Im Haus des Sängers und Gitarristen war immer Platz für gute Stimmung, für geliebte Menschen und tolle Partys. Nun liegt eine unwirkliche, unangenehme Atmosphäre über diesen vier Wänden, von großer Anspannung geprägt. Board hatte das Gefühl, seine Eltern an allen Ecken und Enden zu sehen, zugleich machte sich das Gefühl eines dringend benötigten Neuanfangs breit. In exakt jenem Spannungsfeld platziert sich das zweite Album des britischen Trios, schlicht „This House“ benannt.

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Slowdive

Slowdive – everything is alive

Die Mühlen mögen langsam mahlen, doch schwimmen Slowdive seit ihrem Comeback obenauf. Ihr erstes Album nach der Reunion wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert, ihre Konzerte zum berauschend gemächlichen Fest, und so ging es dieses Jahr sogar erstmals auf die Glastonbury-Bühne. Im Lauf der letzten drei Jahre entstand zudem eine neue Platte unter schwierigen Voraussetzungen, wie räumlicher Distanz sowie Todesfällen in der Familie. Was ursprünglich als minimalistisches elektronisches Album angedacht war, erhielt letztlich doch den typischen Slowdive-Anstrich. „everything is alive“ klingt im besten Sinne anders und doch vertraut.

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PÆRISH

PÆRISH – You’re In Both Dreams (And You’re Scared)

PÆRISH aus Paris rütteln seit geraumer Zeit am Tor der Außergewöhnlichkeit. Dabei folgt das Quartett vergleichsweise konventionellen Zutaten, die Alternative Rock mit etwas Indie-Flair neben Shoegaze stellen. Ihre beiden bisherigen Alben, bis obenhin voll mit Filmzitaten (drei der vier Musiker lernten sich auf einer Filmschule kennen), waren Kritiker- und Publikumslieblinge. Sind aller guten Dinge drei? „You’re In Both Dreams (And You’re Scared)“ beschränkt seine cineastischen Referenzen einzig auf den Titel („Mulholland Dr.“ von David Lynch), macht ansonsten aber exakt so weiter, wie man sich das wohl erhoffen konnte.

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Teenage Wrist

Teenage Wrist – Still Love

Aus einer schwierigen Zeit geboren, schwimmen sich Teenage Wrist mit ihrem neuesten Streich endgültig frei. Wo „Earth Is A Black Hole“ rockiger klingen wollte und sich zugleich vermehrt an Synthetik wagte, zogen sich Anthony Salazar und Marshall Gallagher für den Nachfolger in eine kleine, isolierte Hütte im Joshua-Tree-Nationalpark zurück, mit ordentlich Ausrüstung bewaffnet, und machten Musik. Das Ergebnis zeigt sich deutlich wuchtiger und kantiger, wendet sich aber ebenso – und mehr denn je – poppigen Klängen zu. Zwischen den vermeintlichen Extremen glänzt „Still Love“ mit frischem Wind.

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Tristesse

Tristesse – Die Sonne ging unter, auch ich hatte vergessen

Mit einem musikalischen Paukenschlag stellten sich Tristesse Ende 2021 vor. Ihre erste EP „Im schwächsten Licht“ erwies sich als packender Volltreffer, der Indie- und Alternative-Sounds mit Dream-Pop und Shoegaze sowie aufwühlenden deutschen Texten vermischte. Ob das auch auf Albumlänge funktionieren kann? Ambitioniert ist das Berliner Quintett allemal und wagt sich auf „Die Sonne ging unter, auch ich hatte vergessen“ in neue und zugleich bestens bekannte Welten vor, von Hall, Emotionalität und unkonkret Handfestem gekonnt begleitet.

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Jaye Jayle

Jaye Jayle – Don’t Let Your Love Life Get You Down

Während Young Widows ihre Aktivitäten auf ein absolutes Minimum zurückschraubten, suchte Sänger und Gitarrist Evan Patterson nach einem neuen kreativen Outlet. Als Jaye Jayle veröffentlicht er seit geraumer Zeit Solo-Alben mit Band-Besetzung, wobei „Prisyn“ vor drei Jahre die Distanz suchte und ganz alleine mit Synthetik experimentierte. Zwar kehrt Jayle für sein neuestes Werk wieder zurück zum erweiterten Line-up, nimmt entsprechende musikalische und kreative Erkenntnisse jedoch mit. „Don’t Let Your Love Life Get You Down“ scheint von einer steten, bluesig-jazzigen Düsternis begleitet, die auf erstaunlich passende Weise mit Singer/Songwriter und Americana kollidiert.

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Wednesday

Wednesday – Rat Saw God

Die überaus umtriebigen Wednesday werfen schon wieder neues Material ab, zum ersten Mal für ihr neues Zuhause Dead Oceans. Schroffe und zugleich bezaubernde Klanglandschaften zwischen Shoegaze, Grunge und Alternative mit Country-Twang sowie kleine Kurzgeschichten als Lyrics machten das Quintett aus North Carolina binnen kürzester Zeit zu Kritikerlieblingen. Ihre Musik hat das Zeug zu mehr: „Rat Saw God“ wagt sich noch eine Spur weiter hinaus und taucht betont tief in die gerne mal widersprüchliche Welt des amerikanischen Südens ein.

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American Grandma

American Grandma – Rare Knives Of Light

In den Händen von Jaden Keller und Caden Marchese wird Slowcore zur zermürbenden wie bezaubernden Kunstform. Als American Grandma sorgt das Duo aus Denver für betont erdrückende Langsamkeit, die gerne mal in Richtung Alternative, Gaze und Ambient ausschlägt. Exakt das bemüht auch das mittlerweile vierte Album, das sich mehr denn je in die Formlosigkeit und Lockerheit des Genres vorwagt und Arrangierungen zum losen Fleckerlteppich der treibenden Seelensuche erklärt. „Rare Knives Of Light“ sucht und findet den Minimalismus.

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Monument

Monument – Abyss

Gäbe es Monument nicht, man müsste sie erfinden. Der Sound der fünf Schweizer entzieht sich jeglichen Versuchen, sie in eine Schublade zu pressen, und bemüht sich um freie, bestenfalls schemenhafte Muster. Noise Rock, Post Punk, Math, Prog, Jazz und Shoegaze sind nur einige der Zutaten, die bereits Ende 2017 auf einer ersten EP unterhielten. Mit etwas Verzögerung legt das Quintett nun ein komplettes Album nach. „Abyss“ entdeckt die Macht der Wiederholung und der Schleife für sich, bezieht seine Kraft aus Experimenten und wechselhaften Rhythmen, ohne dabei das Songformat an sich zu ignorieren.

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