Schlagwort: Shoegaze

Mayflower Madame

Mayflower Madame – Insight

Ein Album im ersten Pandemiesommer zu veröffentlichen, das darf mit Fug und Recht als schwieriges Unterfangen bezeichnet werden. Mayflower Madame taten das mit dem exzellenten „Prepared For A Nightmare“, das mit kühlen Post Punk-Klängen die Widersprüchlichkeit, die Ängste und verkappte Hoffnung einer gruseligen Zeit einfing. Ein paar Jahre später legten die Norweger ihren exzellenten Zweitling mit Bonus-Material neu auf, nun gibt es wieder eine komplett frische Platte. Mittlerweile nur noch als Duo unterwegs, hat sich an ihren klanglichen und kreativen Qualitäten rein gar nichts geändert. „Insight“ fängt den beklemmenden und aufwühlenden Mix aus Post Punk, Shoegaze und etwas Psychedelic Rock erneut prima ein.

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Trauma Ray

Trauma Ray – Chameleon

Ein Slowdive-Konzert vor sechs Jahren inspirierte Uriel Avila und Jonathan Perez zur Gründung einer eigenen Band. Als Kernduo und Haupt-Songwriter widmen sie sich mit Trauma Ray – angelehnt an das deutsche Wort ‚Träumerei‘ – selbstverständlich ebenso Shoegaze, verpassen diesem eine ganz eigene Note zwischen verträumter Leisetreterei und der noisigen, verzerrten Wucht von gleich drei Gitarren. Nach diversen EPs und Singles ist das Quintett aus Forth Worth, Texas nun bei Dais Records gelandet, wo das packende erste Album „Chameleon“ eine passende, verdiente Heimat findet.

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Neumatic Parlo

Neumatic Parlo – Play It As It Lays

Neue Indie-Helden aus Düsseldorf schlagen mit einem schwierigen wie einnehmenden Einstand auf. Neumatic Parlo mögen es knackig und rifflastig, schrecken aber keinesfalls vor komplexen Klängen und Themen zurück. Das zeigen sie auch auf ihrem Debüt, dessen Titel sich an einen Roman von Joan Didion anlehnt und dessen urbane Zukunftsangst sowie zunehmende Vereinsamung im großstädtischen Raum aufnimmt. „Play It As It Lays“ (der deutsche Buchtitel lautet „Spiel dein Spiel“) wird in den Händen Neumatic Parlos zum pulsierenden, energiegeladenen, kargen und doch stets überschäumenden Spiel mit den Gegensätzen.

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High Vis

High Vis – Guided Tour

Ja, sie kommen immer noch aus dem Hardcore. Ja, sie häuten sich musikalisch weiterhin. High Vis haben keine Lust, ihre Wurzeln zu ignorieren, während ihre kreative Evolution die nächste Stufe erklimmt. Das Londoner Quintett spielt seit geraumer Zeit liebend gerne mit Punk, Alternative und Indie, will aber noch mehr. Auf ihrem dritten Album wird das Vertraute gefestigt und mit frischen Ideen versehen. Zudem bemüht „Guided Tour“ eine Art Ausbruch aus dem Alltag und versucht in Zeiten der Unruhe und Rastlosigkeit eine hoffnungsvolle Platte zu sein, ohne dabei auf die etatmäßige Wut zu vergessen.

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The Hard Quartet

The Hard Quartet – The Hard Quartet

Natürlich horcht man bei diesen Namen erst einmal auf: Stephen Malkmus (Pavement), Emmett Kelly (The Cairo Gang), Matt Sweeney (Superwolf) und Jim White (Dirty Three) machen gemeinsame Sache. Als The Hard Quartet finden sie ihre ureigene Form des Rock’n’Roll, die natürlich zu gewissen Teilen vertraut klingt, irgendwie aber auch nicht. Die vier Musiker wollten sich vollends aufeinander verlassen. Jede Idee wurde verfolgt, egal wie abwegig und ungewöhnlich. Entsprechend klingt das gemeinsame Album, schlicht „The Hard Quartet“ betitelt, wie die Summe der einzelnen kreativen Teile und holt die Herren dennoch wiederholt aus der eigenen Komfortzone.

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Death By Gong

Death By Gong – Descalator

Musiker so illustrer Acts wie Heads., SHRVL, Radare und ZAHN riefen vor ein paar Jahren ein neues Projekts ins Leben. Death By Gong klingt nahezu haargenau wie die Summe der einzelnen Teile, im Noise Rock zuhause und doch mit wachsender Begeisterung jenseits imaginärer Grenzen unterwegs. Shoegaze, Post Punk, Alternative und sogar etwas Art Rock mit Synthetik begleiten die ausufernden, faszinierenden Klangkonstrukte, die sich mit wachsender Begeisterung treiben lassen und von vorhersehbaren Konventionen distanzieren. „Descalator“ entpuppt sich als Einstand nach Maß.

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ischia

ischia – leave me to the future

Diese gemeinsame Band war unvermeidlich. Adele Ischia und Hjörtur Hjörleifsson (u. a. Oehl, Chilli & The Whalekillers) kennen sich seit ihrer Jugend in Salzburg, beide sind Teil der famosen Endless Wellness, doch sollte es mit einem eigenen Projekt eine ganze Weile dauern. Die Begegnung mit Lena Kauntz (live u. a. mit Yukno, Sharktank und Cousins Like Shit unterwegs) im Sommer 2020 machte schließlich Nägel mit Köpfen, später vervollständigte Philipp Hackl (ehem. Jolphin) die Band, die sich ischia nennt und mit Vulkanen herzlich wenig zu tun hat. Dafür bietet „leave me to the future“, so der Titel des Erstlings, großen Unterhaltungswert.

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Wunderhorse

Wunderhorse – Midas

Schon wieder ein ’next big thing‘ oder doch nur ein kleiner Hype? Wunderhorse begannen als Solo-Spielwiese von Jacob Slater, nachdem sich seine Punk-Hoffnungsträger Dead Pretties (zu deren Line-up unter anderem FEET-Drummer Ben Firth zählte) nach nur wenigen Singles aufgelöst hatten. Nach und nach wuchs man zur Band an, veröffentlichte im Herbst 2022 mit „Cub“ einen Achtungserfolg im Albumformat und tourte im Anschluss durch Europa und die USA. Gestärkt von der gemeinsamen Live-Erfahrung wurde die zweite Platte tatsächlich als Band in Angriff genommen. Und das hört man „Midas“ von der ersten bis zur letzten Sekunde an.

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Entropy

Entropy – Dharmakāya

Rock mit 90s-Schlagseite ist seit einigen Jahren wieder schwer angesagt. Auf diese Weise genießen nicht nur alte Bekannte ein verdientes Comeback, auch neue Helden können sich behaupten. Zu letzterer Kategorie zählen ohne Frage Entropy, die bislang ein unterhaltsames Album und eine ähnlich starke EP veröffentlichten. Die Mischung aus Alternative und Shoegaze, Indie, Noise und sogar ein wenig Post-Hardcore hallt immer noch nach und wirft schon wieder neues Material ab. „Dharmakāya“ ist ein buddhistischer Begriff, der die Leerheit des Geistes beschreibt, um sich dem Licht und der Erleuchtung zu öffnen.

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Fontaines D.C.

Fontaines D.C. – Romance

Die jüngste Post-Punk-Welle brachte eine Fülle neuer Bands hervor, die seither versuchen, sich durch musikalische Individualität zu etablieren. Während Idles mit Elektronik und HipHop spielen und Yard Act einen endlosen Schwall an Worten und Silben gegen Erwartungen stellen, brachen Fontaines D.C. bereits nach dem ersten Album aus dem engmaschigen Schema F aus und erweiterten ihren Sound. Inzwischen hat es die irische Band komplett nach London verschlagen, Abhandlungen über die eigene Identität sind zumindest vorerst ein Ding der Vergangenheit. Auf „Romance“ dreht sich nun alles um Idealismus und – natürlich – Romantik, inspiriert von einem japanischen Anime, einem italienischen Film und dem letzten Funken Hoffnung am Ende der Welt.

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