Schlagwort: Punk Rock

Surreal Fatal

Surreal Fatal – Fuge

Dystopie. Utopie. Abriss. Eine spannende neue Band aus Hamburg langt beherzt zu. Hinter Surreal Fatal stecken Musiker*innen diverser Szenebands, die sich im Sommer 2023 im Studio fanden, um die gemeinsame kreative Schnittmenge auf Platte zu bannen. Und die nimmt keine Gefangenen – Punk, Post, Rock und Hardcore sind nur einige der Zutaten, von pointierten deutschen Texten und aller gebührender Wut begleitet. „Fuge“ bemüht den konsequenten Abriss und liefert 32 Minuten emotionale Atemlosigkeit, der man sich kaum entziehen kann.

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CAVA

CAVA – Powertrip

Macht und Kontrolle jenseits der Schadensbegrenzung: Während CAVA auf ihrem ersten Album noch vorrangig ihre Identität definieren wollten, geht es das Berliner Duo nun um Welten deutlicher an. Erstmals fand man sich in einem Studio wieder, was man auch hören sollte. Aber nicht zu sehr, denn der erste Mix ihres Zweitlings fiel zu poppig aus und verlangte förmlich nach mehr Punk-Drive. Zudem geht es auf „Powertrip“ um deutlich ernstere Themen, die gesellschaftliche Normen hinterfragen, offensiv mit Machtverhältnissen in Schieflage und feministischer Vorbildwirkung umgehen. Und das gelingt verdammt gut.

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Kaptain Kaizen

Kaptain Kaizen – Für 3 Minuten 11

Die Aufnahmen ihres neuen Albums brachten Kaptain Kaizen an die Grenzen. Sie fingen noch vor der Pandemie mit dem Nachfolger von „Alles und nichts“ an, scheiterten in dieser unwirklichen Zeit beinahe und konnten sich dennoch, trotz aller Widersprüche, behaupten. An der Intensität des Mannheimer Quartetts änderte sich freilich wenig, denn nach wie vor dominiert roher Punk mit Emo- und leichter Hardcore-Schlagseite, begleitet von pointierten deutschen Texten, die zwischen präziser Kritik und einem leichten Augenzwinkern pendeln. Und so strahlt auch „Für 3 Minuten 11“, benannt nach der durchschnittlichen Länge eines Popsongs, hell und düster zugleich.

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Mundane

Mundane – ULTRA SOUND

Die Heimatstadt melodischer Death Metal-Klänge kann auch ganz anders, wie man das eine oder andere Mal schon gehört hat. Als neueste Ausnahme bestätigen Mundane diese Regel und widmen sich angesagten 90s-Klängen zwischen Alternative Rock, Punk und Indie. Sie sind Teil der lokalen DIY- und Underground-Szene, ihr Ruf als exzellente Live-Band eilt ihnen voraus und machte sie auch jenseits der Landesgrenzen bekannt. Wie sich das für eine Do-It-Yourself-Band so geziemt, erscheint das erste Album komplett in Eigenregie. „ULTRA SOUND“ vereint massig Energie und Spielfreude mit durchaus nachdenklichen, ernsten Texten.

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The Virginmarys

The Virginmarys – The House Beyond The Fires

Seit ihrer Gründung 2009 im britischen Macclesfield durchlebten The Virginmarys mehrere Iterationen und Veränderungen, veröffentlichten vier Alben und mehrere Kleinformate. Inzwischen stehen sie auf eigenen Beinen und sind als Power-Duo unterwegs, am betont treibenden drückenden Sound zwischen Rock, Punk und Grüßen aus der Garage änderte sich jedoch herzlich wenig. Mit ihrem fünften Album „The House Beyond The Fire“, dem ersten seit sechs Jahren, zeigen sie sich einmal mehr kraftvoll, selbstbewusst und schrecken ebenso wenig vor politischen, sozialkritischen und persönlichen Themen zurück.

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Amyl And The Sniffers

Amyl And The Sniffers – Cartoon Darkness

Von Dreck und Chaos in kleinen australischen Bars bis zu den großen Bühnen der Welt: Der Aufstieg von Amyl And The Sniffers in den letzten Jahren bereitete Freude. Der räudige, pointierte und angenehm ehrliche Sound des Quartetts aus Melbourne um Amy Taylor schaffte es zuletzt sogar fast in die deutschen Top 20 und erreichte mit dem zweiten Album „Comfort To Me“ Platz 2 in der Heimat. Darauf will man sich – natürlich – nicht ausruhen und geht stattdessen noch beherzter zu Werk. Auf „Cartoon Darkness“ befassen sich Taylor und Band mit Politik, Klimakrise, KI und der zunehmenden emotionalen Taubheit der Menschen in einer von Informationen gefluteten Welt.

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High Vis

High Vis – Guided Tour

Ja, sie kommen immer noch aus dem Hardcore. Ja, sie häuten sich musikalisch weiterhin. High Vis haben keine Lust, ihre Wurzeln zu ignorieren, während ihre kreative Evolution die nächste Stufe erklimmt. Das Londoner Quintett spielt seit geraumer Zeit liebend gerne mit Punk, Alternative und Indie, will aber noch mehr. Auf ihrem dritten Album wird das Vertraute gefestigt und mit frischen Ideen versehen. Zudem bemüht „Guided Tour“ eine Art Ausbruch aus dem Alltag und versucht in Zeiten der Unruhe und Rastlosigkeit eine hoffnungsvolle Platte zu sein, ohne dabei auf die etatmäßige Wut zu vergessen.

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The Linda Lindas

The Linda Lindas – No Obligation

Vier junge Musikerinnen gehen bei einer Performance in der öffentlichen Bibliothek von Los Angeles steil und schaffen damit einen viralen Hit. Dahinter stecken The Linda Lindas, die auf den verdienten Hype eine starke EP und ein noch besseres Album folgen lassen. Dass drei der vier Sängerinnen und Instrumentalistinnen immer noch zur Schule gehen, verblüfft nach wie vor. Und doch konnte man in den Schulferien sowie an diversen langen Wochenende, wo man unter anderem mit Green Day, Blondie, Paramore und den Rolling Stones spielte, eine Fülle packender neuer Songs schreiben. „No Obligation“ behält sich die Unbekümmertheit der bisherigen Releases und spielt sich einmal mehr frei.

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24/7 Diva Heaven

24/7 Diva Heaven – Gift

24/7 Diva Heaven veröffentlichten ihr erstes Album im März 2021. Von schweren oder ungünstigen Bedingungen zu sprechen, wäre dezent untertrieben. Dass sich „Stress“ dennoch behaupten konnte, spricht für die große musikalische Qualität des Trios. Schließlich traf der Mix aus Punk, Grunge, Rock und Noise den Nerv der Zeit mindestens so gut wie die laute und deutliche Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und Problemen. Und das schwierige zweite Album? Kann nur ein Gerücht sein, denn trotz beherztem Zulangen könnte „Gift“ kaum lockerer und beherzter punkten.

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Drug Church

Drug Church – Prude

Auftauchen, Maßstäbe setzen und immer wieder einen drauflegen, das scheint das Motto bei Drug Church zu sein. 2011 in Albany im US-Bundesstaat New York gegründet, veröffentlichte das Quintett bislang vier Alben und verfeinerte seinen ursprünglich rohen Punk-Ansatz weiter und weiter. Ob schroffer (Post-)Hardcore auf der einen oder mächtiger Alternative Rock mit 90s-Einschlag auf der anderen Seite – spätestens mit dem im März 2022 veröffentlichten „Hygiene“ hatten sie den Kultstatus endgültig hinter sich gelassen. Nun winkt die verdiente Kür: „Prude“ hat das Zeug zum berühmten nächsten Schritt.

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