Schlagwort: Psychedelic Rock

Coogans Bluff

Coogans Bluff – Balada

Seit Jahren befinden sich Coogans Bluff auf der Suche nach dem perfekten Sound. Es geht aber weniger darum, diesen auch tatsächlich zu finden, sondern um den Prozess, der das Quintett immer wieder zu Höchstleistungen antreibt. Vier Jahre nach „Metronopolis“ haben sich die Exil-Rostocker abermals gefunden, um sich freizuspielen und vermeintliche Schubladen ein weiteres Mal zu sprengen. „Balada“ ist nicht nur der Titel ihres neuesten Streichs, sondern auch ein portugiesisch-brasilianischer Begriff für Tanzen, Lied oder Feier. Groove und Lebensfreude statten passenderweise dieses Album gekonnt aus.

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YIN YIN

YIN YIN – Mount Matsu

Demokratie funktioniert: Die ersten beiden Alben von YIN YIN bestanden aus gemeinsamen Ideen von Drummer Kees Berkers und Multi-Instrumentalist Yves Lennertz. Seitdem letzterer ausgestiegen ist, werkeln auch Gitarrist Erik Bandt, Bassist Remy Scheren und Keyboarder Robbert Verwijlen aktiv mit. Exakt das hört man dem Quartett aus dem niederländischen Maastricht auch an, denn der ohnehin sehr experimentelle Sound mit Psychedelia, japanischer Folklore und Elektronik wuchs bei der Gelegenheit noch weiter. „Mount Matsu“ gibt sich tanzbar, verträumt, einfühlsam und energisch zugleich.

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The Brotherhood Of Sonic Love

The Brotherhood Of Sonic Love – Golden Spells

Es mag bereits vier Jahre auf dem Buckel haben, doch „Satellite Heart“ hallt immer noch nach. Der Einstand der Dänen stellte retrolastigen Rock aus der Garage neben noisige und psychedelische Ungetüme, so treibend wie abgedreht, an einen gewissen Motorradclub erinnernd. Die Arbeiten an einem Nachfolger zogen sich ein wenig, nicht zuletzt aufgrund der turbulenten letzten Jahre im Leben des Quintetts, geprägt von Tod und Veränderung. Exakt das schlägt sich auf die energischen, eingängigen und doch düsteren neuen Songs auf „Golden Spells“ nieder.

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Kombynat Robotron

Kombynat Robotron – Frohe Zukunft

Die überaus umtriebigen Kombynat Robotron melden sich mit neuem Material zurück. Seit 2019 veröffentlichte das Trio aus Kiel Platten für verschiedenste Labels und konzentrierte sich dabei vor allem auf die Magie der Jam-Session, fernab musikalischer Regeln und den Restriktionen des Song-Formats. Auch ihr neuester Streich (für Drone Rock Records) folgt diesem Konzept. „Frohe Zukunft“ bemüht den gleichzeitigen Blick nach vorne und zurück, abermals rein instrumental und wuchtig, die Grenzen von Psych und Kraut mit wachsender Begeisterung pulverisierend.

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Bloodflowers

Bloodflowers – Nebula

Eine besonders spannende Newcomer-Band setzt zum Landeanflug auf Albumlänge an. Bloodflowers, das Düsseldorfer Psych-Rock-Quartett um die indonesische Sängerin und Gitarristin Nadia Wardi, konnte sich binnen kürzester Zeit ihren Status als Geheimtipp erspielen. Erste Singles erschienen 2021, man konnte Festival-Erfahrung sammeln, erhielt im Vorjahr den Kulturpreis für Musik der Stadt Düsseldorf und darf sich aktuell über eine Newcomer-Nominierung für den popNRW-Preis 2023 führen. Angesichts der federnden und doch eindringlichen Musik wundern diese ersten Lorbeeren keinesfalls. Im Dezember 2022 in den Glaswaldstudios im Schwarzwald aufgenommen, erscheint nun das erste Album „Nebula“.

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Voodoo Beach

Voodoo Beach – Wonderful Life

Voodoo Beach standen vor dem Abgrund. Nach mehreren Line-up-Wechseln stand der harte Kern um Drummerin Josephine Oleak und Bassist John-H. Karsten plötzlich ohne Sängerin und Gitarristin da, wollte die Band schon zu Grabe tragen. 18th Day-Gründungsmitglied Heike Rädeker bekam davon Wind, schloss sich dem Duo sofort an und sorgte für die erhoffte Rettung. Nicht nur das, in dieser neuen Besetzung sprudelten die Ideen geradezu aus Voodoo Beach heraus und hievten den ohnehin offenen Sound in neue Sphären. „Wonderful Life“ gibt sich experimenteller und zugänglicher denn je.

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Ghost Woman

Ghost Woman – Hindsight Is 50/50

Qualität oder Quantität? Diese Frage stellt sich für Ghost Woman nicht, denn sie bringen einfach vermeintliche Widersprüche zusammen. Nicht nur das, ihr drittes Album binnen 18 Monaten macht sogar einen weiteren Schritt nach vorne. Aber der Reihe nach: Was einst als Solo-Spielplatz für Multiinstrumentalist und Songwriter Evan Uschenko begann, ist durch den Einstieg von Ille van Dessel zum Power-Duo geworden, das tatsächlich wie ein solches klingt und den finsteren Sound seither weiterentwickelt. „Hindsight Is 50/50“ intensiviert die beklemmende Stimmung, verwischt Gesangsmelodien und rückt die Gitarren nach vorne.

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Psychedelic Porn Crumpets

Psychedelic Porn Crumpets – Fronzoli

Nur eineinhalb Jahre nach „Night Gnomes“ haben die Psychedelic Porn Crumpets schon wieder neues Material am Start, und das langt abermals beherzt zu. Von einem Schnellschuss kann man erneut nicht sprechen, denn die Australier zeigen sich weiterhin in bestechender Form und legen zahlreiche Perlen vor, die weit über klassische Psychedelic-Erwartungen hinausgehen. „Fronzoli“ beschreibt Dinge, die als unnötige Dekoration hinzugefügt wurden, und das ist gar nicht mal so verkehrt. Gerne dekoriert das Quintett seine Songs mit schrägen bis vogelwilden Ideen, doch dürfte daran auch hier rein gar nichts auch nur annähernd unnötig ausfallen.

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Closure In Moscow

Closure In Moscow – Soft Hell

Man nehme Alternative Rock als Grundlage, mische eine üppige Portion Progressive Rock darunter, gebe portionsweise etwas Math Rock, Funk, Post-Hardcore und (Elektro-)Pop hinzu und erhält damit ziemlich genau den musikalischen Sound von Closure In Moscow. Das Melbourner Quintett pfeift auf Konventionen und mischt die Stilistika, was das Zeug hält. Spannenderweise kommen am Ende keine kakophonischen Soundeskapaden, sondern richtig gute Songs dabei heraus – so zu hören auf den beiden bisherigen Alben „First Temple“ (2009) und „Pink Lemonade“ (2014). Nach einer ziemlich langen Pause meldet sich die Truppe nun mit „Soft Hell“ zurück. Ob hier mal wieder alle guten Dinge Drei sind?

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Speck

Speck – Eine gute Reise

Die aus einem Zufall entstandenen Speck – nach dem Ausfall einer Band wurden kurzfristig die drei Musiker*innen für eine Jam-Session eingeladen, das Trio war geboren – zählen ohne Frage zu den heißesten Kraut-, Psych- und Space-Aktien der letzten Jahre. Ihr erstes Album landete einen Volltreffer, eine 23minütige, mitgefilmte Live-Improvisation machte sich später auf einer Split-Platte breit. Mit Tonzonen wurde zudem eine perfekte Heimat für die instrumentalen Ausflüge durch Raum und Zeit gefunden. „Eine gute Reise“ sucht und findet große Kunst.

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