Schlagwort: Post-Hardcore

Farben/Schwarz – Drei

Ruhig sitzen bleiben und alles über sich ergehen lassen? Nicht mit Farben/Schwarz: Das Hamburger Quartett zieht die Daumenschrauben nach zwei intensiven EPs an und legt den Finger in die sprichwörtliche Wunde, nachdem zuvor noch ordentlich Salz reingestreut wurde. Aua? Und wie, aber so richtig. Das dritte Kleinformat hört auf den erwartbaren Titel „Drei“ und denkt den angepunkten Post-Hardcore-Sound in fünf manischen Kapiteln weiter.

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Report Suspicious Activity – Leviathan

Ungereimtheiten bei der Kür von George W. Bush zum 43. US-Präsidenten inspirierten Vic Bondi (u.a. Articles Of Faith, Alloy) aus dem musikalischen Vorruhestand zurückzukehren und neue Songs aufzunehmen. Schnell wurde daraus Report Suspicious Activity, eine Band um Mitglieder von Jawbox und Channels. Nach zwei Alben und einer EP war erst einmal Schluss. Zwei Viertel zogen aus New York weg, das Projekt war auf Eis gelegt. Zwei Tage nach der Trump’schen Präsidentschaftskur dann der erste Anruf – und jetzt das Comeback mit „Leviathan“.

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Hey Ruin – Poly

Punktlandung mit rohem Biss: Hey Ruin debütierten im März 2016 gar erfolgreich mit „Irgendwas mit Dschungel“ und verpassten der deutschsprachigen No-Wave-Szene einen wichtigen Arschtritt. Nun möchte die Band aus Köln und Trier mehr. Mittlerweile zum Quintett angewachsen, öffnete man den Songwriting-Prozess für alle Musiker und verhandelte gerne auch schon mal über einzelne Wörter. Die Mühe lohnt sich: „Poly“ gibt sich auf allen Ebenen deutlich souveräner, erwachsener und bissiger.

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Jamie Lenman – Devolver

Mit ihrem hibbeligen und doch eingängigen Post-Hardcore-Sound ging der Stern der Briten Reuben in den Nuller-Jahren blitzschnell auf, verglühte nach drei Alben allerdings viel zu schnell wieder. Frontmann Jamie Lenman, eine Follikel-optimierte Urgewalt in Hosenträgern, macht seither solo weiter und trat 2013 erstmals mit einem Doppelalbum – teils bluesiger Thrash, teils Folk – in Erscheinung. Auf „Devolver“ nähert er sich nun wieder seinen wüsten Wurzeln an, betont jedoch ebenso den experimentellen Aspekt seines Schaffens.

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Lirr. – God’s On Our Side; Welcome To The Jungle

Zwei Mammutsongs, ein großes Hallo: Lirr. debütierten vergangenes Jahr gar grandios mit der 12″ „Ritual“ und gingen unter anderem mit Turbostaat auf Tour. Der wuchtige und doch herrlich eingängige Mix aus Post-Hardcore, Emo und Screamo rief sogar, etwas uncharakteristisch, das Grand Hotel van Cleef auf den Plan. Hier erscheint nun das Debütalbum mit dem kuriosen Titel „God’s On Our Side; Welcome To The Jungle“ und einem noch kurioseren musikalischen Mix.

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Able Baker Fox – Visions

Bei den Arbeiten an einer gemeinsamen EP Anfang der 2000er lernten sich Mike Reed, Ben Reed und Jeff Gensterblum von Small Brown Bike und Nathan Ellis von Casket Lottery kennen. Die Chemie stimmte, sodass man gleich weiter gemeinsam Musik schrieb und Able Baker Fox gründete. 2008 erschien das Debütalbum „Voices“, seither war Funkstille. Nun steht plötzlich ein Nachfolger in den Startlöchern. „Visions“ nimmt keine Gefangenen.

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Myelin – Reservoirs

Nach seinem Ausstieg bei Apologies, I Have None gründete Dan Bond, gemeinsam mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern weiterer britischer Szene-Größen, Myelin, und begab sich fortan auf Konzertreisen durch England und Frankreich. Nun steht die erste EP „Reservoirs“ in den digitalen Startlöchern und knüpft musikalisch ein klein wenig an den Sound Bonds ehemaliger Hauptband an – emotional, schroff, verletztlich und brachial düster.

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Silverstein – Dead Reflection

Unwahrscheinliche 14 Jahre nach ihrem Debütalbum sind Silverstein aus der internationalen Post-Hardcore-Landschaft mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die Kanadier touren rund um den Globus, stürmen in Nordamerika regelmäßig die Album-Charts und drücken einem vermeintlich auserzählten Genre ihren ureigenen, konzeptuellen Stempel auf. Auf „Dead Reflection“ arbeitet sich Frontmann Shane Todd aus einer Lebenskrise, die ihn nach der letzten Tour in einen tiefen Abgrund zog.

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8kids – Denen die wir waren

Eines der ungeschriebenen Gesetze der Musikbranche lautet: In deutscher Sprache wird erst gesungen, wenn der Boom eines Genres schon wieder abklingt. Das war beim Punk so, ebenso beim Hardcore und, jüngstes Beispiel, beim Metalcore. Nun ist auch der Post-Hardcore an der Reihe. Die kommerzielle Erfolgswelle liegt mit Bands wie Funeral For A Friend, Thrice, Underoath und den Architects knapp zehn Jahre zurück, doch erst seit etwa drei Jahren gibt es mit Marathonmann oder Fjørt im deutschsprachigen Underground nennenswerte Bands. „Denen die wir waren“, das Debütalbum des Darmstädter Trios 8kids, könnte mit seinem poppigen Charme aber sogar im Mainstream für Aufsehen sorgen.

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Trade Wind – You Make Everything Disappear

Ab und an lassen Trade Wind, deren Mitglieder sich normalerweise mit so illustren Bands with Stick To Your Guns, Structures und Stray From The Path durch die Gegend ballern, den guten, alten Gevatter Hardcore auch mal Hardcore sein. Ihr Nebenschauplatz packt das Präfix Post- hinzu, kreist um Alternative Rock und erinnert damit schon mal an Thrice oder den Major-Ausflug von Cave In. Nach einer guten ersten EP emanzipiert sich das Quartett mit seinem Debütalbum „You Make Everything Disappear“ nun endgültig vom vermeintlichen Tagesgeschäft.

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