Schlagwort: Post-Hardcore

Jamie Lenman

Jamie Lenman – King Of Clubs

Hat da jemand ‚Trilogie‘ gesagt? Eine solche beschließt Jamie Lenman aktuell, obwohl entsprechende Pläne erst jetzt bekannt werden. Das Überalbum „Devolver“ und die experimentelle Cover-Platte „Shuffle“ erschienen nämlich ohne einen solchen Überbau. Nun liefert Lenman also das, wie er es nennt, Abschiedskapitel einer besonders kreativen und unterhaltsamen Zusammenarbeit mit Space, der unter anderem bereits für Idles und Black Futures produzierte. Das wütende und politische „King Of Clubs“ präsentiert sich bewusst als Minialbum, da der Musiker kein komplettes Album in diesem verstärkt an sein altes Betätigungsfeld Reuben erinnernden Stil hätte durchdrücken können.

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KID DAD

KID DAD – In A Box

Das ewige Gedankenexperiment um Schrödingers Katze – lebt sie noch oder rastet sie bloß ihre Augen? – beschäftigt nach wie vor und dient als vielfältiger Quell der Inspiration. KID DAD vertonen das Paradoxon auf Albumlänge, für ein Debüt gleichermaßen mutig wie faszinierend. Das Paderborner Quartett, ursprünglich als Grunge-Band gestartet, ist mittlerweile in den verschiedensten Alternative- und Rock-Gefilden verhaftet und lässt eine Pluralität packender wie abwechslungsreicher Einflüsse von Punk über Prog bis Post-Hardcore zu. „In A Box“ versucht aus der Katzenschachtel auszubrechen.

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Phoxjaw

Phoxjaw – Royal Swan

Wo Phoxjaw hindreschen, wächst kein Gras mehr. Und sonst eigentlich auch nichts, denn seit der vor zwei Jahren veröffentlichen Debüt-EP langt das Quartett mit seinem Mix aus Alternative Rock, Post-Hardcore und Stoner/Alternative Metal ordentlich zu. Ihr erstes Album nahmen sie beinahe komplett in Eigenregie und dem Lagerkoller nahe im walisischen Devil’s Bridge Cottage auf. Sämtliche Instrumente spielten die Briten getrennt voneinander ein, die Gitarrenspuren beispielsweise in einem Wäscheschrank. Klingt komisch, funktioniert aber: „Royal Swan“ erweist sich als Volltreffer.

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Boston Manor

Boston Manor – Glue

Stillstand? Nicht mit Boston Manor! Vor vier Jahren explodierten die Briten mit ihrem Debütalbum „Be Nothing.“ förmlich und setzten kurzweiligen Pop-Punk mit Emo-Schlagseite vor. Im Laufe der Jahre, zuletzt auf „Welcome To The Neighbourhood“, wurde der Sound des Quintetts etwas rauer, rockiger und wuchtiger. Mit allerlei Alltagssorgen und der emotionalen Düsternis einer sich schließenden modernen Gesellschaft konfrontiert, passt sich der Drittling „Glue“ den Gegebenheiten an und wagt zahlreiche Experimente. Seinen Eltern, so Sänger Henry Cox, gefalle die Platte nicht so gut wie die beiden Vorgänger. Das macht Sinn.

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December Youth

December Youth – How Are You

Künstler, so heißt es gemeinhin, haben ewig Zeit für ihr erstes Album, aber nur wenig für den Nachfolger. December Youth halten davon herzlich wenig. Nach einer starken EP veröffentlichte das Quintett aus Düsseldorf und Essen 2016 seinen Full-Length-Einstand „Relive“ und zog sich nach einigen Touren und Konzerten erst einmal zurück, um den Zweitling in aller Ruhe zu schreiben. Genau diese bewusste Entschleunigung macht sich nun bezahlt, denn das persönlich geprägte „How Are You“ wirkt in jeder Hinsicht kraftvoller und muskulöser.

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Barrels

Barrels – Barrels

2017 tauchten Barrels aus Hamburg erstmals mit „Invisible“ auf und arbeiteten sich am Tod eines Familienmitglieds ab. Zwischendurch wurde die Rhythmusabteilung durchgewürfelt und der Blick nach außen gerichtet. Nun geht es dem störrisch und doch so charmant klingenden Quartett um gesellschaftliche Störfaktoren, um zentrale moralische Fragen zwischen Profitgier und Rücksichtslosigkeit. „Barrels“ heißt die neue EP, wie die Band, und zerlegt in 28 Minuten alles.

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Cold Reading

Cold Reading – ZYT

Auch wenn es immer weiter in den Hintergrund zu rücken scheint, hat das klassische Konzeptalbum im Streaming-Zeitalter weiterhin seine Daseinsberechtigung. Wie es geht, zeigen aktuell Cold Reading aus Luzern. Die fünf Schweizer brechen das Format komplett auf und dritteln es. Der erste Abschnitt – „Past Perfect“ – erschien digital bereits vergangenen Mai, der zweite Teil „Present Tense“ kam im September. Nun gibt es alles, gemeinsam mit dem großen Finale „Future Continous“ (erst in der Vorwoche präsentiert), auf einer großen Platte. „ZYT“ widmet sich nicht nur einer spannenden Geschichte über einen Ausgestoßenen, sondern zeichnet zudem die packende musikalische Entwicklung der Luzerner nach.

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Be Well

Be Well – Be Well

Pünktlich zum Jahreswechsel kracht es noch einmal so richtig im Gebälk, denn mit Be Well debütiert eine neue Band mit alten Gesichtern, die Fans alter Strike Anywhere- und Rise Against-Platten ein beseeltes Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte. Aktuelle und ehemalige Mitglieder von Bane, Darkest Hour und Fairweather zocken melodischen Hardcore, wahlweise mit Post-Präfix oder punkigen Untertönen versehen. Erst vor wenigen Monaten gegründet, steht nun die erste Single mit zwei Songs in den Startlöchern.

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Leitkegel

Leitkegel – Wir sind für dich da

Geduld ist bei Leitkegel-Fans Pflicht. Der Mix aus Punk, Emo, Hardcore und Indie schlägt alle paar Jahre auf, dann dafür umso heftiger. Ihr Debütalbum hat bereits sieben Jahre auf dem Buckel, den letzten Split-Release gab es 2014. Nach ein paar einzelnen Tracks folgt nun endlich der nächste, angenehm vogelwilde Output: „Wir sind für dich da“ weckt wehmütige Erinnerungen an Escapado und nimmt zugleich Marathonmann, Fjørt und Konsorten mit.

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Grizzly

Grizzly – Movement

Der pure Spaß an der Musik treibt Grizzly aus Karlsruhe seit ihrer Gründung 2014 an. Scheuklappen gibt es für das Quintett nicht, stattdessen landet alles in einem gewaltigen Topf – Punk, Pop, Hardcore, Rap und mehr. Vergangenes Jahr erreichte das zweite Album „Polaroids“ Platz 51 der deutschen Album-Charts, nach der Tour steht schon wieder ein neuer Longplayer bereit. „Movement“ wirft abermals alles in den Mixer und lädt sich einige Gäste ins Studio ein.

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