Schlagwort: Noise Pop

SAFI

SAFI – Groteske

Ja, es dauert. Ja, man muss warten. Ja, es lohnt sich. Tatsächlich hat „Janus“ bereits mehr als neun Jahre auf dem Buckel, hallt als wahnwitziges und zugleich unfassbar eingängiges Noise-, Art- und Industrial-Statement aber immer noch nach. Wie nur wenige andere Künstlerinnen macht SAFI ihre außerordentliche Stimme zum Instrument, begleitet von komplexen und doch so spannenden Klängen. Dieses Mal saß mit Moses Schneider ein Mann für das feine Grobe hinter den Reglern, der das neue Material live einspielen ließ und somit die unvergleichliche SAFI-Energie perfekt einfangen konnte. Als sympathische Bonus holt sich „Groteske“ zudem einiges an Prominenz unterstützend hinzu.

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Beliefs – Habitat

Dekonstruktion als Kunstform – daran darf man ruhig glauben, wenn man Beliefs heißt. Das dümmlich-hinkende Wortspiel ausgeklammert, sind die Kanadier gerade drauf und ran, sich und ihren Shoegaze-Sound neu zu erfinden. Auf ihrem mittlerweile dritten Studioalbum „Habitat“ brechen Jesse Crowe und Josh Korody etablierte Strukturen auf und entdecken Noise-Pop der 80s mit all seinen Dissonanzen und Präfixen für sich.

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SAFI – Janus

Manche popkulturelle Phänomene muss man nicht verstehen. Oder doch? Die Band SAFI um die gleichnamige Frontfrau, eine ehemalige Kunststudentin und nunmehrige Stimmakrobatik, stellt die geneigte Hörerschaft regelmäßig vor Rätsel. Als das Trio nach der Veröffentlichung ihres Debüts „Kalt“ von Masters Of Reality als Tour-Support eingeladen wurden, schmiss Safi ihren Job, schnürte den Gürtel enger und verdiente sich als Grafikdesignerin. Die Produktion des Nachfolgers „Janus“ – ursprünglich sollte Strokes-Knöpfchendreher Gordeon Raphael die Angelegenheit übernehmen – wurde billiger durchgeführt, die Musik noch noisiger und kratzbürstiger.

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This Love Is Deadly – Want

Vor etwas mehr als drei Jahren debütierten This Love Is Deadly mit ihrer sympathischen eponymen Platte zwischen Rock, Noise, Psychedelic, Pop und außerweltlichen Klängen. Das Trio aus Berlin will mehr und präsentiert dabei weniger, denn für den Release ihres zweiten Albums wählen sie verhältnismäßig unorthodoxe Wege. Kein Stream, kein Download, ja noch nicht einmal eine CD gibt es von „Want“; das neue Kunstwerk wird einzig auf LP via Bekassine Records erhältlich sein.

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Menace Beach – Ratworld

Ihren Namen haben sie von einem surrealen NES-Spiel, der Sound bewegt sich irgendwo zwischen Pavement, My Bloody Valentine und The Jesus And Mary Chain: Menace Beach aus Leeds sorgten vor einem Jahr mit ihrer EP „Lowtalker“ für Scripting-Fehler in der Blogosphäre. Schnell wurden die Briten von Memphis Industries gesignt, wo nun das Debütalbum „Ratworld“ erscheint und verträumten, herrlich entstellten 90s-Noise-Pop hochleben lässt.

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Death From Above 1979 – Trainwreck 1979

Vor ziemlich genau zehn Jahren verpassten Sebastien Grainger und Jesse F. Keeler der Indie-Landschaft einen kräftigen Arschtritt. Als Death From Above 1979 veröffentlichten sie „You’re A Woman, I’m A Machine“, einen hibbeligen, verkopften Dance-Punk-Bastard, auf dem nur Gesang, Bass, Schlagzeug und ein paar Synthis zum Einsatz kamen. Zwei Jahre später war der Höllenritt vorerst beendet, bevor man sich ab 2011 zumindest wieder auf der Bühne austobte. Und nun das: „The Physical World“, ein brandneues Album, erscheint am 5. September. Dass die beiden Kanadier scheinbar nichts verlernt haben, zeigt die erste Single „Trainwreck 1979“.

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The Joy Formidable – Wolf’s Law

The Joy Formidable könnten es sich einfach machen, die weiche Stimme Ritzy Bryans in zugänglichere Songs kleiden, ihnen den kratzigen Mantel abnehmen und die Rohdiamanten bis zur Unkenntlichkeit schleifen. Das Debütalbum „The Big Roar“ war jedoch gerade deswegen reizvoll, weil die drei Waliser eben nicht den Weg des geringsten Widerstandes gingen. Ihre Songs, die sich in etwa so anfühlen, als würde man einen goldenen Kerzenständer mit Schmirgelpapier bearbeiten, brachten der Band unter anderem einen Major-Vertrag, eine monatelange Tour mit den Foo Fighters und diverse Festival-Auftritte ein. „Wolf’s Law“ lenkt nun das bärbeißige Chaos in so etwas wie geregelte Bahnen, ohne dabei das angriffslustige Auftreten zu verlieren.

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The Joy Formidable – This Ladder Is Ours

Mit ihrer bezaubernd-entrückten Mixtur aus bärbeißigem Noise Rock und Pop-Melodik rannten The Joy Formidable vor zwei Jahren mit ihrem Debütalbum „The Big Roar“ offene Türen ein. Ihre 90s-Ästhetik und das songdienliche Auftreten brachte den drei Walisern sogar einen Major-Deal. Am 18. Januar erscheint der Nachfolger „Wolf’s Law“, der das lärmende Chaos in geregelte Bahnen lenken soll. Dass Ritzy Bryan und ihre Mitstreiter aber keineswegs an Biss und Durchschlagskraft eingebüßt haben, zeigt die Vorabsingle „This Ladder Is Ours“.

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Crocodiles – Endless Flowers

Das ultimative Sommeralbum wurde gefunden. „Endless Flowers“ heißt es, kommt von den Crocodiles und kombiniert bezaubernd schöne Melodien mit Lo-Fi-Pop und einem Hauch Schwärze. Ende der Diskussion? Mitnichten, schließlich muss zelebriert werden, dass nach den ersten beiden, nur über Import erhältlichen Platten endlich ein Werk der Band aus San Diego, Kalifornien auf offiziellem Weg nach Deutschland kommt. Brandon Welchez und Charles Rowell, ehemals bei den Chaoten Some Girls und The Plot To Blow Up The Eiffel Tower zugange, haben ihr Line-Up mittlerweile zu einem Quintett ausgebaut und einen nackten, androgynen Mann aufs Cover gepackt, der einen Strauss Rosen trägt und obendrein Jesus heißt. Noch Fragen?

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