Schlagwort: Nick Cave

Marianne Faithfull – Negative Capability

Wie guter Wein wird Marianne Faithfull immer besser, je älter sie wird; sofern man bei dieser zeitlosen Ikone überhaupt von einem Alterungsprozess sprechen kann. Nächstes Jahr feiert ihr Referenzwerk „Broken English“ 40. Geburtstag, Platten gab es in der Zwischenzeit mehr als genug. „Negative Capability“ ist sogar das mittlerweile 21. Studioalbum der in Paris lebenden Britin, unterstützt von Veteranen und Ikonen wie Mark Lanegan, Rob und Warren Ellis, Ed Harcourt und Nick Cave.

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Nick Cave And The Bad Seeds – Lovely Creatures

Eigentlich wollte Nick Cave vor drei Jahren eine kleine Werkschau zu 30 Jahren mit The Bad Seeds veröffentlichen. Diese verschob sich jedoch, sodass zwischenzeitlich die schmerzhafte wie eindrucksvolle, berührende Trauerarbeit „Skeleton Tree“ das Licht der Welt erblickte. Folglich findet sich auch keiner dieser Songs auf eben jener Compilation, die nun – endlich – als „Lovely Creatures“ erscheint und auf drei prall gefüllten CDs jeder Cave’schen Dekade einen Silberling widmet – ohne Soundtrack-Projekte, ohne schroffe Nebenschauplätze.

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Steve Earle & The Dukes – Terraplane

Country-Outlaw Steve Earle kann auf eine bewegte Karriere mit zahlreichen Höhen und Tiefen zurückblicken. Kürzlich 60 geworden und zum siebten Mal geschieden, erfüllte er sich einen lange gehegten Wunsch und nahm eine Blues-Platte auf. „Terraplane“, Earles bereits 16. Studioalbum und ein wissendes Nicken in Richtung Robert Johnson, entstand vornehmlich auf ausgedehnten Tourneen, die er nach eigenen Angaben absolvieren musste, um sich seine aktuelle Scheidung leisten zu können. Von Überdruss oder Verbitterung ist allerdings nichts zu hören.

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Jamie N Commons – Karma (Hardline)

Jamie N Commons ist eine der etwas unbekannteren Stimmen der Fußball-WM 2014. Gemeinsam mit den X Ambassadors hatte er mit „Jungle“ einen kleineren Hit, der in den verschiedensten Trailern und bei diversen anderen Veranstaltungen zu hören war und ist. Solo widmet sich der 26jährige Brite einer eklektischen Mischung aus Blues Rock, Soul und Pop mit gelegentlichem Crossover in die HipHop-Welt, der ihm einen Deal bei KIDinaKORNER, dem Label des Grammy-prämierten Produzenten Alex Da Kid, einbrachte. Seine neue Single „Karma (Hardline)“ ist nun sogar Titelsong des im März 2015 erscheinenden Videospiel-Blockbusters „Battlefield Hardline“.

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Nick Cave & The Bad Seeds – Push The Sky Away

Weiter, immer weiter – so etwas wie eine Auszeit gibt es für Nick Cave nicht. Grinderman haben mittlerweile das Zeitliche gesegnet, womit jener kratzige, sexualisierte Noise Rock, der auch die letzte Bad Seeds-Platte „Dig, Lazazus, Dig!!!“ maßgeblich beeinflusst hat, Geschichte ist. Der Australier lässt nun die musikalische Antithese auf den Plan treten, setzt vornehmlich auf instrumentalen Minimalismus und stille Wiederholungen. Für die Arbeiten am 15. Studioalbum „Push The Sky Away“ zog er sich in ein französisches Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert zurück, befasste sich mit Wikipedia-Absurditäten, endlosen Google-Suchen, urbanen Mythen und der Vergänglichkeit von Mode-Erscheinungen.

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Nadine Shah – Aching Bones

Ein Blick in die Musik-Blogosphäre zeigt: Während die BBC ihre „Sound of…“-Nominierten noch nicht bekannt gegeben hat, läuft in der Online-Welt die Suche nach potentiellen Kandidaten bereits auf Hochtouren. Neben Laura Mvula taucht auch immer wieder der Name Nadine Shah auf. Shah hat norwegische und pakistanische Wurzeln, stammt aus dem Norden Englands und wird bevorzugt mit PJ Harvey, Marianne Faithfull und Nick Cave verglichen, ist eine Singer/Songwriterin mit einem Händchen für düstere, ungewöhnliche Klänge. Ihre Debüt-EP „Aching Bones“ zählt zu den interessantesten Genre-Releases des Jahres.

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Cold Specks – I Predict A Graceful Expulsion

Als der mit vier Grammys ausgezeichnete Produzent Jim Anderson auf einem Tape, das sein jüngerer Bruder besaß, die Stimme von Al Spx – ein Bühnenname, den die Kanadierin (vergeblich) wählte, damit ihre streng religiösen Eltern nichts von ihrer musikalischen Nebenbeschäftigung erfahren würden – hörte, überredete er sie, nach Großbritannien zu kommen, um mit ihr an Songs zu arbeiten. Für Spx, die mittlerweile mit Band als Cold Specks auftritt, eine ganz spezielle Erfahrung, hatte sie sich doch alles, was sie über das Singen wusste, selbst beigebracht und noch nie mit anderen Musikern zusammengearbeitet. Nach und nach kam man auf einen gemeinsamen Nenner, der auf den Namen „I Predict A Peaceful Expulsion“ hört und düsteren Soul mit Gothic- und Gospel-Elementen verbindet.

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Admiral Black – Phantasmagoric

Mit seiner Band Humanzi schien Shaun Mulrooney kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Die irischen Kritikerlieblinge wurden mit dem prestigeträchtigen Meteor Award ausgezeichnet, der bereits Größen wie U2 und My Bloody Valentine verliehen wurde. Vom Musikbusiness enttäuscht, ging es über die USA nach Berlin, wo die Herren mittlerweile residieren. Hier kommt nun Produzent Earl Harvin (Air, Tindersticks) ins Spiel, der sich mit Mulrooney anfreundete und – abseits vom Bandalltag – ein Album unter dem Pseudonym Admiral Black einspielte. Auf „Phantasmagoric“ widmet Mulrooney sich einer energischen Mischung aus Krautrock, Garage und Psych-Pop, die stellenweise an einen gewissen Nick Cave erinnert.

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Anna Calvi – Desire

Für die Top 5 hat es zwar nicht gereicht, aber ihre Platzierung in der BBC Sound of 2011-Longlist hat die britische Singer/Songwriterin Anna Calvi in ihrem Vorhaben mit Sicherheit beflügelt. Von ihrem musikbegeisterten, italienischen Vater beflügelt, hat die Londonerin Musik studiert und seit Jahresbeginn ihr schlicht „Anna Calvi“ betiteltes Debüt am Start. Aktuell greift Calvi mit der zweiten Auskopplung „Desire“ auch in Deutschland an, wo man sie vor allem als Support für Nick Caves Band Grinderman kennt.

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Grinderman – Mickey Mouse And The Goodbye Man

Wenn sich Nick Cave eine Auszeit von den Bad Seeds nimmt, darf es schon mal laut und kratzbürstig werden. Auf dem zweiten Grinderman-Album bewegt er sich zwar in verhältnismäßig geordneten Bahnen, verhehlt seine Vorliebe zu Noise und schmutzigen Texte aber keineswegs. „Mickey Mouse And The Goodbye Man“ ist die bereits vierte Auskopplung aus „Grinderman 2“ und zugleich Album-Opener – ein Kickstarter par excellance, dessen B-Seiten jedoch ein wenig schwächeln.

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