Schlagwort: Math Rock

Pom Poko

Pom Poko – Champion

Norwegens zuckersüße Chef-Chaoten sind zurück: Pom Poko haben seit jeher große Freude daran, mit Schubladendenken und Erwartungen zu spielen. Das Quartett aus Oslo mag Post Punk, haut gerne noisig auf die Art-Kacke und liebt doch seine poppigen, hymnischen Melodien. In Verbindung mit Ragnhild Fangel Jamtveits geradezu lieblichen Vocals entstehen spannende Kontraste, die sich binnen Sekunden im Kleinhirn einbrennen. Was auf den ersten beiden Alben schon hervorragend funktionierte, erhält auf „Champion“ nun noch mehr Freiraum und nimmt zudem allerlei frische Ideen hinzu.

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Isoscope

Isoscope – Conclusive Mess

Nachdem die angenehm chaotische Unruhe ihres Erstlings „Ten Pieces“ vor etwa eineinhalb Jahren ein zweites Leben erhielt, legen Isoscope nun tatsächlich ein zweites Album nach. Das Berliner Quartett spielt mit Klängen und Schubladen, die sich durch Post und Punk, Noise und Kraut, Indie und Alternative tanken, um nur einige sehr grundlegende Referenzen zu nennen. Dabei geht die sehr klare politische und gesellschaftliche Position – die Musiker*innen zählen zur Gründungszelle des für FLINTA engagierten GRRL NOISY-Kollektivs – der Scopes etwas zu Unrecht unter. Entsprechend lohnt es sich, bei „Conclusive Mess“ nicht nur auf den musikalischen Wahnsinn zu achten.

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Closure In Moscow

Closure In Moscow – Soft Hell

Man nehme Alternative Rock als Grundlage, mische eine üppige Portion Progressive Rock darunter, gebe portionsweise etwas Math Rock, Funk, Post-Hardcore und (Elektro-)Pop hinzu und erhält damit ziemlich genau den musikalischen Sound von Closure In Moscow. Das Melbourner Quintett pfeift auf Konventionen und mischt die Stilistika, was das Zeug hält. Spannenderweise kommen am Ende keine kakophonischen Soundeskapaden, sondern richtig gute Songs dabei heraus – so zu hören auf den beiden bisherigen Alben „First Temple“ (2009) und „Pink Lemonade“ (2014). Nach einer ziemlich langen Pause meldet sich die Truppe nun mit „Soft Hell“ zurück. Ob hier mal wieder alle guten Dinge Drei sind?

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Monument

Monument – Abyss

Gäbe es Monument nicht, man müsste sie erfinden. Der Sound der fünf Schweizer entzieht sich jeglichen Versuchen, sie in eine Schublade zu pressen, und bemüht sich um freie, bestenfalls schemenhafte Muster. Noise Rock, Post Punk, Math, Prog, Jazz und Shoegaze sind nur einige der Zutaten, die bereits Ende 2017 auf einer ersten EP unterhielten. Mit etwas Verzögerung legt das Quintett nun ein komplettes Album nach. „Abyss“ entdeckt die Macht der Wiederholung und der Schleife für sich, bezieht seine Kraft aus Experimenten und wechselhaften Rhythmen, ohne dabei das Songformat an sich zu ignorieren.

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Infant Finches

Infant Finches – Sci-Fi Immune

Ist das eine Live-Band oder wurde das Material kräft bearbeitet? Exakt diesen Effekt wollen Infant Finches mit ihrer Musik erzeugen. Das Duo Jan Philipp und Frederik Bruun machte mit seinen ersten beiden EPs bereits von sich reden – eine spannende Angelegenheit zwischen den Stühlen, die gerne mal im besten Sinne an alt-J erinnern kann und sich doch sympathisch von den britischen Kollegen abhebt. Die stete Suche nach der cleversten Wendung, ohne sich dabei bewusst zu verrennen, zeichnet auch das erste Album „Sci-Fi Immune“ aus – eine im besten Sinne experimentelle und doch so wunderbar organische Platte.

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Isoscope

Isoscope – Ten Pieces

Regler bis zum Anschlag und Harmonien durch den Fleischwolf drehen: Bei Isoscope muss es laut zur Sache gehen. Das internationale Berliner Quartett tankt sich seit drei Jahren durch den Proberaum mit einem Sound, der schroff und kratzig, zugleich aber mitreißend und fast schon eingängig ist. Von Noise und Math über Indie und Alternative bis zu Punk und Pop ist gefühlt alles am Start, was zwischen den späten 80ern und frühen 90ern für unbequeme Eingängigkeit sorgte. Das Debütalbum „Ten Pieces“ erscheint nun ein zweites Mal – mit verdienter Label-Unterstützung im Rücken.

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Orchards

Orchards – Trust Issues

In der Releasewoche ihres Debütalbums breitete sich der Schatten des ersten Lockdowns aus. Da hatten Orchards mit „Lovecore“ eine wirklich bezaubernde, schillernde, hochgradig intelligente Platte gebastelt und dann konnten, durften sie herzlich wenig damit bewerkstelligen. Kein Wunder, dass die Euphorie erst einmal verschwunden war. Vertrauensprobleme waren das Ergebnis, „Trust Issues“. So heißt die neue EP des britischen Quartetts, das nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr gefühlt genug für ein ganzes Leben erlebte.

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I Feel Fine

I Feel Fine – The Cold In Every Shelter

I Feel Fine richten den Blick nach innen und tragen das Er- sowie Gelebte nach außen. Das Quartett aus Brighton macht seinem mehrdeutigen Namen, der sowohl Zufriedenheit ausdrücken, aber auch zwischen Sarkasmus und Abtun des aufgewühlten Gemütszustands pendeln kann, alle Ehre. Und genau das spiegelt sich in den Lyrics von Gitarrist Nathan Tompkins widerspiegeln. Entsprechend fragil und kraftvoll zeigt sich der Sound, der Alternative Rock, Emo, Math, Post Rock und neuerdings sogar ein wenig Alternative Country mitbringt. Nach einer kurzweiligen EP ist „The Cold In Every Shelter“ das Debütalbum der vier Briten.

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Bicurious

Bicurious – (re)constructed

Guter Post Rock weist faszinierende narrative Qualitäten auf, erzeugt Stimmungen und bemüht sich um dichte, packende Atmosphäre. Genau das zeichnet das irische Duo Bicurious aus, das mit ihren bisherigen Singles und Kleinformaten über fünf Millionen Streams generieren konnen. Ihr seit 2019 erarbeitetes und Covid-bedingt verschobenes Debütalbum widmet sich persönlichen Erfahrungen der Musiker – eine psychotische Episode von Schlagzeuger Gavin Purzell und die plötzliche Vaterschaft in jungen Jahren von Gitarrist Taran Plouzané. „(re)constructed“ spielt auf geschickte Weise mit den Grenzen und Erwartungen instrumentaler Musik.

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Twisk

Twisk – Intimate Polity

Minimalismus kann ganze Räume füllen. Anders lässt sich der eigentümliche, faszinierende Sound von Twisk nicht erklären. Das Hamburger Trio bewegt sich mit seiner Interpretation von Gitarrenmusik unter anderem zwischen den Eckpfeilern Math, Psychedelic, Indie und Art, um das Klangbild ungefähr zu umreißen. Ihr erstes Album nahmen sie an einem Wochenende live im Studio ein, einzig der Gesang wurde durch Overdubs nachgereicht. Entsprechend spontan wirkt „Intimate Polity“ bei aller Präzision.

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