Schlagwort: Jazz Rock

Geordie Greep

Geordie Greep – The New Sound

Ob aufgelöst oder nur in einer Pause auf unbestimmte Zeit: Seit zwei Monaten ist das zumindest vorläufige Ende von Black Midi bekannt. Geordie Greep preschte direkt voran und kündigte nur zehn Tage später ein erstes Soloalbum an. Bewusst wollte er etwas anderes machen, ohne sich komplett von Vertrautem zu distanzieren. Mit über 30 Studiomusikern auf zwei Kontinenten aufgenommen, teils sogar mehrfach, entstand ein eklektischer musikalischer Mix, begleitet von launigen bis bizarren bis bewusst unbequemen Abhandlungen über die männliche Vorstellungskraft. Gewissermaßen setzt „The New Sound“ Greeps bisherigen ‚Everything Goes‘-Ansatz fort und ringt diesem dennoch neue Dimensionen ab.

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Squid

Squid – O Monolith

Bereits das erste Album war ein Liebling unter Kritikern wie Fans, nun legen Squid mit dem ach so schweren Zeitling nach. Der nervöse und zugleich vorsichtig umrissene, krautig-jazzige Post Punk von „Bright Green Field“ entpuppte sich als Volltreffer, der auf ausgewählten, der Umständen wegen distanzierten Konzerten vorgestellt wurde. Dort jammte man sich bereits durch etwa 80 % der neuen Songs, die bereits in zumeist instrumentalen Skizzen entstanden und näher erkundet werden wollten. Die durchaus geräumige Umgebung von Peter Gabriels Real World Studios ließ den eigenen Sound aufbrechen und freier werden – eine spannende Entwicklung mit deutlich weniger Klaustrophobie, die auf „O Monolith“ vorgelebt wird.

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Monument

Monument – Abyss

Gäbe es Monument nicht, man müsste sie erfinden. Der Sound der fünf Schweizer entzieht sich jeglichen Versuchen, sie in eine Schublade zu pressen, und bemüht sich um freie, bestenfalls schemenhafte Muster. Noise Rock, Post Punk, Math, Prog, Jazz und Shoegaze sind nur einige der Zutaten, die bereits Ende 2017 auf einer ersten EP unterhielten. Mit etwas Verzögerung legt das Quintett nun ein komplettes Album nach. „Abyss“ entdeckt die Macht der Wiederholung und der Schleife für sich, bezieht seine Kraft aus Experimenten und wechselhaften Rhythmen, ohne dabei das Songformat an sich zu ignorieren.

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Tschaika 21/16

Tschaika 21/16 – Prinzessin Teddymett

Ihre große Wahnsinnstat hat mittlerweile an die fünf Jahre auf dem Buckel: Mit ihrer Tante erschütterten Tschaika 21/16 zwischen zotigem Humor, krautigem Groove und Art-Wahnsinn. Längst haben sie eine Tür weitergedacht und sich musikalisch abermals geöffnet. Mehr Vocals, mehr Trompeten, mehr Melodie und generell mehr Abwechslung, so lautet die Kampfansage des Trios aus der Hauptstadt. Was sich wie ambitionierter Wahnsinn liest, geht tatsächlich auf: „Prinzessin Teddymett“ schlägt erfolgreich ein neues, durchaus spektakuläres Kapitel auf.

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Squid

Squid – Bright Green Field

Schon wieder eine neue Post-Punk-Band? Schon wieder ein Lockdown-Album? Ja, ja, und eigentlich nein. Für Squid klingt das eigentlich viel zu konventionell. Das Quintett lernte sich in Brighton beim Studieren kennen, sorgte mit diversen Singles und EPs für Furore, und packt nun einen ersten Longplayer aus. Dieser entstand unter einem gewissen Zeitdruck, da man nie mit Sicherheit wusste, welche Verschärfungen und Lockerungen wann durch den kreativen Prozess fahren würden. Somit entstand eine getriebene, aber zu keiner Zeit hektische Platte, die zugleich von Widersprüchen und paradoxen Konzepten lebt. „Bright Green Field“ klingt keinesfalls nach landschaftlicher Idylle, so viel sollte klar sein.

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Jaga Jazzist

Jaga Jazzist – Pyramid

Die Art und Weise, wie Jaga Jazzist mit Gevatter Jazz umgehen, fasziniert seit mittlerweile 35 Jahren. Der Fusion-Ansatz mit experimenteller Elektronik, Post Rock, Kraut und Psychedelic verbindet Kopfkino mit kreativer Höchstleistung. Tatsächlich erfinden sich die Norweger immer wieder neu und überraschen mit frischen Ansätzen. Verkehrte „Starfire“ vor fünf Jahren das Konzept der klassischen Studioaufnahme noch ins Gegenteil, schloss man sich für „Pyramid“ zwei Wochen in einem Waldstudio ein und bemühte sich um Spontanität, ohne die Ideen übermäßiger Analyse auszusetzen.

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Burning Alms

Burning Alms – Afternoon Sass

Burning Alms lassen nicht sonderlich viele Informationen über sich aus und rücken stattdessen die Musik in den Mittelpunkt. Macht auch Sinn, denn was das mittlerweile in London ansässige Trio auf Platte bannt, weiß zu faszinieren. Schrammeliger Rock mit Noise-, Punk- und sogar Jazz-Einschlag experimentiert mit wachsender Begeisterung und findet doch immer wieder zu unerwartet eingängigen Sounds Marke Trail Of Dead oder Sebadoh zurück. „Afternoon Sass“ ist ihr neuester Nackenschlag.

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Pranke – Monkey Business

Jazz, so befanden einst Die Ärzte, sei anders. Von Pranke konnten die Punk-Veteranen zu diesem Zeitpunkt nichts wissen. Das deutsch-isländische Duo verpasst aktuell der Berliner Jazz-Rock-Szene eine überaus vitale Frischzellenkur. Von Math- und Kraut-Elementen begleitet, tanken sich Daniel Bödvarsson und Max Andrzejewski durch mitunter wahnwitzige Jam- und Fusion-Landschaften. „Monkey Business“ wird seinem Namen gerecht.

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Aua Aua – Alles gut

Jan Frisch – kein Unbekannter und immer für eine Überraschung gut. Ob solo, mit Keine Übung oder der Alin Coen Band setzt der Leipziger immer wieder kleine wie große musikalische Ausrufezeichen. Sein neuestes Projekt hört auf den Namen Aua Aua und versteht sich auf experimentelle Singer/Songwriter-Kunst. Soll heißen: Liedermacherei im Fragment, begleitet von Krautrock, Jazz und durchaus literarischem Anspruch. „Alles gut“ nennt sich das Debütalbum.

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