Schlagwort: Instrumental Rock

Dirty Three

Dirty Three – Love Changes Everything

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren gibt es wieder komplett neue Musik von Dirty Three auf Albumlänge. Speziell in ihrer australischen Heimat genießt das Trio Kultstatus – angesichts der beteiligten Musiker Mick Turner (der in zahlreichen Bands spielte und regelmäßig Ausstellungen abhält), Jim White (ein gefragter Drummer für PJ Harvey, Bonnie ‚Prince‘ Billy und Cat Power) sowie Nick Cave-Intimus Warren Ellis (u. a. Grinderman) keine Überraschung. Obwohl man sich in den letzten Jahren immer wieder mal für den einen oder anderen Gig traf, dauerte es im Studio sehr lange. „Love Changes Everything“ steht nun in den Startlöchern und denkt den rein instrumentalen Ansatz gewohnt sperrig und folkig weiter.

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sleepmakeswaves

sleepmakeswaves – It’s Here, But I Have No Names For It

Australiens Post-Rock-Veteranen sleepmakeswaves hatten, wie in den letzten Jahren so viele andere Bands auch, gewisse Probleme, ihre Musik entsprechend vorzustellen. Für das Jahr 2020 hatten sie sich den Release einer EP-Trilogie unter dem Namen „These Are Not Your Dreams“ vorgenommen, die dazugehörige Tour verzögerte sich bekanntermaßen, was sich wiederum auf die Aufnahmen eines neuen Albums auswirkte. Ein Teil war bereits fertig, als man 2022 für drei Monate on the road unterbrach und im Folgejahr fortsetzte. Dass „It’s Here, But I Have No Names For It“ dennoch wie aus einem Guss klingt und diese besondere sleepmakeswaves-Atmosphäre entfacht, passt ins Bild.

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Rotor

Rotor – Sieben

Weiterhin zählen Rotor fleißig durch und lassen die Musik für sich sprechen. Über sich haben die vier Berliner auch nach mehr als 20 Jahren herzlich wenig zu sagen und rücken dafür in den Mittelpunkt, worauf es wirklich ankommt. Die Mischung aus Heavyness und Stoner, Psych und Kraut erfährt aktuell neuen Rückenwind zwischen Groove-Maschine und filigraner Feinmechanik, so komplex wie faszinierend. Ihr siebtes Album, das selbstverständlich den Titel „Sieben“ trägt, wurde in einem alten Tanzsaal in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen und profitiert von einer kräftigen Portion mehr (Frei-)Raum.

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Closet Disco Queen

Closet Disco Queen – Stadium Rock For Punk Bums

Ein zweites Mal wirbeln Closet Disco Queen heuer Staub auf, nun in der Originalbesetzung, wenn man so will. Nach der grandiosen Dexter-Platte mit der Begleitband The Flying Raclettes gibt es konventionelle Kost, die alles andere als konventionell ist. Bereits zu Jahresbeginn spielten Luc Hess und Jona Nido eine kleine Residency und nahmen drei Tracks auf, live und ungeschnitten. Später, im Studio, entstand der Bock auf unzählige Spuren und möglichst dicken Sound, noch dazu betont voluminös abgemischt. Stadionrock war die Referenz, freilich im Kontext des sympathisch sperrigen Duos. „Stadium Rock For Punk Bums“ tankt sich durch die Versorgungsgänge unter der Arena.

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Maybeshewill

Maybeshewill – No Feeling Is Final

Eigentlich hatten sich Maybeshewill 2016 nach einer kurzen Tour verabschiedet, von einem kleinen One-Off-Konzert abgesehen. Was aber bewog das britische Instrumental-Rock-Quintett zum echten Comeback und zum ersten Album seit „Fair Youth“ vor über sieben Jahren? Die einzelnen Musiker hatten immer wieder an ein paar Ideen gearbeitet, die letztlich dasselbe Thema behandeln: Frust und Verzweiflung über eine Welt, die sehenden Auges die Selbstzerstörung vorantreibt. „No Feeling Is Final“ holt den cineastischen Post-Rock-Ansatz zurück.

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Bicurious

Bicurious – (re)constructed

Guter Post Rock weist faszinierende narrative Qualitäten auf, erzeugt Stimmungen und bemüht sich um dichte, packende Atmosphäre. Genau das zeichnet das irische Duo Bicurious aus, das mit ihren bisherigen Singles und Kleinformaten über fünf Millionen Streams generieren konnen. Ihr seit 2019 erarbeitetes und Covid-bedingt verschobenes Debütalbum widmet sich persönlichen Erfahrungen der Musiker – eine psychotische Episode von Schlagzeuger Gavin Purzell und die plötzliche Vaterschaft in jungen Jahren von Gitarrist Taran Plouzané. „(re)constructed“ spielt auf geschickte Weise mit den Grenzen und Erwartungen instrumentaler Musik.

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Rotor – Sechs

Gesang wird überbewertet – immer noch! – wenn Rotor die Bühne betreten. Und das seit mittlerweile 1998. 20 Jahre gibt es die Berliner Stoner- und Instrumental-Institution also schon, begleitet von spannendem Output, endlosen Jams und kreativer, leicht verschrobener Heavyness. „Sechs“ ist der Titel ihres mittlerweile sechsten regulären Studioalbums, und das packt abermals alle leicht proggigen, psychedelischen und krautigen Vorzüge der Band auf Vinyl-Ideallänge.

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And So I Watch You From Afar – The Endless Shimmering

Zurück zu den Wurzeln mit Karacho – so oder so ähnlich könnte aktuell das Motto von And So I Watch You From Afar lauten. Die nordirischen Instrumentalisten verlagerten sich zuletzt mehr und mehr auf musikalische Experimente, die ein wenig den Math- und Post-Rock-Rahmen sprengten. Auf ihrem fünften Studioalbum will sich das Quartett nun aber auf seine Wurzeln besinnen. „The Endless Shimmering“ bringt den perfekt strukturierten Wahnsinn der Afars auf den Punkt.

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Papir – V

Wenn die drei Herren hinter Papir die Bühne betreten, erwartet man – ja, was eigentlich? Das freundliche, unschuldig wirkende Auftreten täuscht ein wenig. Zwar lassen die Dänen keineswegs die sprichwörtliche Sau raus, ihr rein instrumentaler Psychedelic Rock mit Kraut- und Prog-Schlagseite klingt dennoch wie von einem anderen Stern. Mittlerweile bei Stickman Records gelandet, erscheint nun ihr fünftes Studioalbum mit dem schlichten Titel „V“.

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sleepmakeswaves – Made Of Breath Only

Unverhofft kommt oft: Recht plötzlich, beinahe aus dem Stand kündigen sleepmakeswaves ihr drittes Studioalbum an. Die australischen Experten für rein instrumentalen Post Rock, in ihrer Heimat bereits mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet, sicherten sich das nötige Budget für die Aufnahmen durch Crowdfunding und konnten somit autonom an neuer Musik arbeiten. Nun international bei Pelagic unter Vertrag, macht das luftig-leichte „Made Of Breath Only“ seinem Namen alle Ehre.

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