Schlagwort: Indie Rock

Junip – Your Life Your Call

Nach der Veröffentlichung der ersten EP „Black Refuge“ 2005 wurde Junip erst einmal auf Eis gelegt. Grund war der großen Solo-Erfolg ihrers Sängers José González („Heartbeats“, „Teardrop“, das Debütalbum „Veneer“), der im Alleingang international mittlerweile Platten im Millionenbereich verkauft hat. Erst vor drei Jahren erschien das eigentliche Debütalbum des schwedischen Trios, „Fields“, der schlicht „Junip“ betitelte Nachfolger soll ab dem 19. April in den Läden stehen. Nach dem psychedelisch-krautigen Rocker „Line Of Fire“, der kürzlich in der US-Erfolgs-Serie „Elementary“ eingesetzt wurde, bewegen sich die Schweden mit der zweiten Vorab-Auskopplung „Your Life Your Call“ in weitestgehend unergründeten Gefilden.

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Peace – Follow Baby

Rockmusik muss mal wieder gerettet werden von neuen Hoffnungsträgern, die unter Umständen nach einem Album wieder in der Versenkung verschwinden. Was zynisch, womöglich auch bitter klingt, wurde in der Vergangenheit in zahlreichen Fällen Realität, soll Peace allerdings nicht passieren. Das britische Quartett aus Worcester wurde bereits von der BBC und dem NME abgefeiert, hat zahlreiche Gigs in prominenter Platzierung hinter sich und veröffentlicht nun das Debütalbum „In Love“. Gleichzeitig damit erscheint „Follow Baby“, nach „Wraith“ die bereits zweite Single der Friedliebenden.

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OK KID – Stadt ohne Meer

Vor zwei Jahren veröffentlichte das ehemalige HipHop-Projekt Jona:S seine zweite EP „Grau“, mit der man langsam aber sicher zu Popmusik fand, verpackt als eine Art elektronische Antwort auf Clueso. Seither wurde aus dem Quintett ein Trio, man fand in OK KID einen neuen Namen (angelehnt an die Radiohead-Alben „OK Computer“ und „Kid A“, die beiden ‚Kompromissplatten‘ der verbliebenen Mitglieder) und scheint musikalisch endgültig angekommen zu sein. Erste Auskopplung aus dem am 5. April erscheinenden, eponymen Debütalbum ist „Stadt ohne Meer“.

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Half Moon Run – Full Circle

Wenn Mumford & Sons Anfang April für drei Konzerte nach Deutschland kommen, werden sie von drei jungen Kanadiern begleitet, die hierzulande noch weitestgehend unbekannt sind. Half Moon Run kommen aus Montreal und passen mit ihrer Mischung aus Indie, Folk und Pop vermeintlich perfekt ins Vorprogramm der Grammy-Gewinner. Einen Major-Vertrag haben sie mittlerweile in der Tasche, wann ihr Debütalbum „Dark Eyes“ auch in Deutschland erscheinen wird, ist jedoch noch unbekannt. Immerhin: die erste Single „Full Circle“ gibt es ab sofort.

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Herrenmagazin – Das Ergebnis wäre Stille

Mit prominenten Fans und Unterstützern – Ex-Blumfeld-Manager Oliver Frank, Jan Müller von Tocotronic und Marcus Wiebusch von Kettcar – starteten Herrenmagazin ihre Karriere als deutsche Indie Rock-Hoffnung. Auch wenn sich die Vorschusslorbeeren bislang nicht in Chartplatzierungen manifestierten, überzeugten die beiden ersten Platten „Atzelgift“ und „Das wird alles einmal dir gehören“ qualitativ vollends. Mit dem Wechsel zu Delikatess Tonträger bleibt man dem Geheimtipp-Status wohl weiterhin treu. Dass die vier Hamburger an Strahlkraft nichts verloren haben, zeigen sie auf „Das Ergebnis wäre Stille“.

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Stereophonics – Graffiti On The Train

Rückblickend haben sich die Stereophonics mit „Keep Calm And Carry On“ keinen Gefallen getan. Nach ihrem Best-of-Album wollten Kelly Jones und Konsorten gängige Strukturen aufbrechen und experimentieren, es fehlten jedoch wirklich große Songs. In Großbritannien verfehlte man erstmals die Top 10, in Deutschland gar die Top 100. Ist die Zeit für einen Neuanfang gekommen? Mittlerweile veröffentlicht man über das bandeigene Label Stylus Records, erkundet dafür weiterhin neue und alte musikalische Betätigungsfelder. Der große Unterschied zum Vorgänger: „Graffiti On The Train“, das bereits achte Studioalbum der Waliser, ist trotz aller oberflächlicher Zerrissenheit in sich stimmig.

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Eliza And The Bear – Upon The North / The Southern Wild

Benannt nach einer Gedichtsammlung von Eleanor Rees, in der „die Dunkelheit der Stadt die Traumwelt der Märchen verfolgt“, betreten Eliza And The Bear die Szenerie. Das britische Quintett um den von Arthritis geplagten James Kellegher – Musik lindert nach eigenen Angaben die Schmerzen in seinen Händen – ist musikalisch irgendwo zwischen Indie Pop und Folk Rock anzusiedeln, versteht sich auf The Flaming Lips, Dry The River und Arcade Fire. Entsprechend verspielt und doch ernst klingt ihre Single „Upon The North / The Southern Wild“, eine Doppel-A-Seite.

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Blackmail – II

So riskant es auch war, das Unterfangen ‚Sängerwechsel‘ glückte: Blackmail schwimmen mit Mathias Reetz wieder obenauf und durften sich, natürlich vollkommen verdient, über gute Kritiken zum ersten gemeinsamen Album „Anima Now!“ freuen. Um einiges eingängiger und zugänglicher war die Platte, britisch geprägt, ohne jedoch auf die Band-Trademarks zu vergessen. Diesen Weg gehen die vier Koblenzer unbeirrt weiter. „II“, ihr achtes Studioalbum (und das zweite der neuen Ära, wie der Titel signialisiert), ist ihr bislang vielleicht vielschichtigstes Werk, das wie eine Zeitreise durch die Historie der Rockmusik anmutet.

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Nick Cave & The Bad Seeds – Push The Sky Away

Weiter, immer weiter – so etwas wie eine Auszeit gibt es für Nick Cave nicht. Grinderman haben mittlerweile das Zeitliche gesegnet, womit jener kratzige, sexualisierte Noise Rock, der auch die letzte Bad Seeds-Platte „Dig, Lazazus, Dig!!!“ maßgeblich beeinflusst hat, Geschichte ist. Der Australier lässt nun die musikalische Antithese auf den Plan treten, setzt vornehmlich auf instrumentalen Minimalismus und stille Wiederholungen. Für die Arbeiten am 15. Studioalbum „Push The Sky Away“ zog er sich in ein französisches Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert zurück, befasste sich mit Wikipedia-Absurditäten, endlosen Google-Suchen, urbanen Mythen und der Vergänglichkeit von Mode-Erscheinungen.

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Funeral Suits – Lily Of The Valley

Vielleicht ist es Ironie, feinen Zwirn und Trauer in den Bandnamen zu packen, nur um sich auf dem offiziellen Foto betont leger zu kleiden, umgeben von grünem Gras. Vielleicht ist es wichtiger, sich auf die Musik zu konzentieren: Funeral Suits aus Dublin wollen die Tradition großer irischer Rockbands fortsetzen und konnten in ihrer Heimat sowie in Großbritannien bereits kleinere Erfolge feiern. Ihre Singles wurden sogar auf Radio 1 gespielt, sie sind Youtube-Klick-Millionäre und supporteten unter anderem Franz Ferdinand sowie Passion Pit. Für ihr Debütalbum „Lily Of The Valley“, eine kleine „Breaking Bad“-Referenz, konnten sie Stephen Street verpflichten, der unter anderem bei „Parklife“ von Blur und „Viva La Hate“ von Morrissey hinter den Reglern saß. Kann ja nur gut gehen.

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