Schlagwort: Indie Rock

Lester

Lester – Die beste aller Zeiten

Raus aus der Tristesse eines absoluten Mistjahres, vorbei am Stillstand und hin zur Hoffnung auf Glück, auf bessere Tage: Lester liefern die Antithese zu Pein und Pandemie mit zehn Songs zwischen Punk, Indie und 90s-Emo. Was auf dem Debütalbum der vier Münchner bereits recht gut funktionierte, wird nun kultiviert: Mit einem neuen Label im Rücken versucht „Die beste aller Zeiten“ ein Meer aus geplatzten Träumen vergessen zu machen.

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Mourn

Mourn – Self Worth

Ein Frühjahr, das so schnell niemand vergessen wird: Von der grassierenden Pandemie ganz abgesehen, hatten Mourn plötzlich mit internen Problemen zu kämpfen. Die Gruppendynamik stimmte nicht mehr, Drummer Antonio Postius verließ schließlich die Band. Die Katalanen befreiten sich von diesen Missetönen und zogen sich für eine knappe Woche in ein kleines Haus in den Pyrenäen zurück, um neue Songs zu schreiben. Zurück in der Heimat, mit einem neuen Drummer, fand man den Teamspirit schnell wieder und nahm neue Musik auf. Mit „Self Worth“ halten Mourn ihren Zwei-Jahres-Rhythmus und servieren eine waschechte Empowerment-Platte.

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Statues

Statues – Holocene

Vor knapp zwei Jahren tauchten Statues mit „Adult Lobotomy“ aus dem Nirgendwo auf und gingen durch die Decke. Der überwältigende Dampfhammer kam und kommt allerdings nicht von ungefähr, denn die Mitglieder spielen bereits seit 1991 in verschiedenen Formationen zusammen. Über die Jahre wurden die Schweden immer wütender und schraubten die Intensität in die Höhe. In dieser Konstellation wagt sich das Trio an eine Mischung aus Proto-Indie-Rock mit Garage-Schlagseite sowie Punk Rock mit gelegentlichem Post-Präfix. Für „Holocene“ wurden gleich über 40 Songs geschrieben, von denen es letztlich elf auf die Platte schafften.

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Louis Jucker

Louis Jucker – Something Went Wrong

Produktivität scheint Louis Juckers zweiter Vorname zu sein. Wenn er nicht gerade mit Coilguns alles zerlegt, was ihm in die Hard- und Mathcore-Hände kommt, bewegt er sich durch sein sympathisches Soloschaffen zwischen Folk, Lo-Fi und Rock. Erst im April erschien eine neue, auf Tour perfektionierte Version von „Kråkeslottet“ mit seinen Bandkollegen, nun arbeitet sich der Schweizer wieder alleine voran. Das Selbstporträt „Something Went Wrong“ handelt vom Älterwerden.

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Declan McKenna

Declan McKenna – Zeros

Als sein Debütalbum erschien, war er 18 und die „Stimme einer neuen Generation“, so die vollmundigen Ankündigungen und Vorschusslorbeeren rund um „What Do You Think About The Car?“. Tatsächlich konnte sich der junge Brite Declan McKenna mit seinen gitarrenlastigen, oftmals politisch und gesellschaftskritischen Songs schnell ein Publikum erspielen, war Teil der großen BBC-Talentliste „Sound of…“ im Jahr 2017 und legte zwischendurch mit „British Bombs“ eine unverschämt eingängige Breitseite gegen den britischen Waffenhandel nach. Davon ist nun erst einmal nichts zu hören. Auf dem angeblich so schweren zweiten Album „Zeros“ orientiert sich McKenna in vielerlei Hinsicht neu und macht damit alles richtig.

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Sophia

Sophia – Holding On / Letting Go

Nach einem knappen Vierteljahrhundert – erstmals seit dem Debütalbum „Fixed Water“ – gibt es Sophia wieder im Bandformat. Der mittlerweile in Berlin wohnhafte Robin Proper-Sheppard hat sein Kollektiv aus wechselnden Musikern in ein halbwegs festes Line-up gepackt. Sicherlich mag das nur eine Momentaufnahme sein, doch das neue Basislager des musikalischen Nomaden und das frische kreative, personelle Umfeld bekommt Proper-Sheppard, wie auch Sophia, offenkundig gut. Ursprünglich für April angekündigt und aus bekannten Gründen mehrmals verschoben, entdeckt „Holding On / Letting Go“ das ‚Wir‘ des Lebens für sich und erkennt, dass man doch nie so ganz alleine ist.

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Into It. Over It.

Into It. Over It. – Figure

Nach dem Ende einer Europatour zu „Standards“ fand Evan Weiss einen Scherbenhaufen vor. Sein langjähriger Wegbegleiter Josh Sparks verließ die Band endgültig, daheim hatte er weder Job noch Krankenversicherung, saß auf einem Berg an Tourschulden und sah seine Beziehung enden. Als plötzlicher Single in einen Nine-to-Five-Job begann er mit den Fehlern der letzten Jahre zu hadern und fand in der Musik letztlich den Anlass, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. „Figure“ war ursprünglich nicht als Into It. Over It.-Album geplant, nur um das Projekt mit frischem Wind und gereiften Ansichten erneut aufleben zu lassen.

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Delta Spirit

Delta Spirit – What Is There

Über die Jahre waren Delta Spirit zur Familie gewachsen. Wie sich das für Familien so gehört, braucht man gelegentlich Abstand voneinander. So gab es nach dem 2014 veröffentlichten Album „Into The Wide“ erst einmal eine Auszeit. Frontmann Matthew Logan Vasquez veröffentlichte mehrere Soloplatten, Kelly Winrich produzierte unter anderem Nathaniel Rateliff und Jonathan Jameson, Will McLaren und Brandon Young gingen mit diversen Musikern auf Tour. Bei einer gemeinsamen Jam-Session 2018 fand die Familie wieder zusammen, die Reise geht endlich weiter. „What Is There“ knüpft an frühere Werke an und zeigt sich zugleich durch die Bandpause gereift.

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Elm Tree Circle

Elm Tree Circle – No Fomo

Die stete Angst, etwas zu verpassen, ist spätestens seit der Omnipräsenz sozialer Medien in Generation über Generation verhaftet. FOMO, „fear of missing out“, nennt sich dieses Phänomen. Was aber, wenn man sich doch ein wenig Zeit nimmt? Elm Tree Circle umkreisen dieses Phänomen kritisch mit Songs, die auch rund um die Jahrtausendwende prima funktioniert hätten – Indie, Emo und Punk geben sich die Klinke in die Hand. Das Trio aus Iserlohn lässt „No Fomo“ auf die selige Meute los.

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