Schlagwort: Indie Pop

Funeral Suits – Lily Of The Valley

Vielleicht ist es Ironie, feinen Zwirn und Trauer in den Bandnamen zu packen, nur um sich auf dem offiziellen Foto betont leger zu kleiden, umgeben von grünem Gras. Vielleicht ist es wichtiger, sich auf die Musik zu konzentieren: Funeral Suits aus Dublin wollen die Tradition großer irischer Rockbands fortsetzen und konnten in ihrer Heimat sowie in Großbritannien bereits kleinere Erfolge feiern. Ihre Singles wurden sogar auf Radio 1 gespielt, sie sind Youtube-Klick-Millionäre und supporteten unter anderem Franz Ferdinand sowie Passion Pit. Für ihr Debütalbum „Lily Of The Valley“, eine kleine „Breaking Bad“-Referenz, konnten sie Stephen Street verpflichten, der unter anderem bei „Parklife“ von Blur und „Viva La Hate“ von Morrissey hinter den Reglern saß. Kann ja nur gut gehen.

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Arkells – Michigan Left

Manchmal dauert es ein wenig länger, bis das vermeintliche ’next big thing‘ auch wirklich zu einem solchen wird. Dabei sind Arkells aus Hamilton, Ontario, Kanada in ihrer Heimat bereits durchaus gefeierte, mit diversen Auszeichnungen versehene Musiker, die auf ausladende Live-Aktivitäten und kleinere Airplay-Hits verweisen können. Und doch dauerte es beinahe vier Jahre, bis es ihr Debütalbum „Jackson Square“ 2012 auch nach Deutschland schaffte. Mittlerweile hat man ein wenig aufgeholt, der Nachfolger „Michigan Left“ hat bloß 14 Monate Verspätung. Entsprechend intensiv nimmt man die Entwicklung wahr, die das Quintett zwischen diesen beiden Platten durchlebt hat.

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Sir Sly – Ghost

Gestatten, Sir Sly, ein Trio aus Los Angeles, beliebt bei diversen Hipster-Blogs und als Mischung aus Coldplay und Maroon 5 beschrieben. Das klingt erst einmal seltsam, vielleicht sogar abschreckend, doch es wird bekanntermaßen nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Dabei ist der Sound von Landon Jacobs, Jason Suwito und Hayden Copien eine spannende Angelegenheit, entpuppt sich als entspannte Popmusik mit stark elektronischem Einschlag, ein wenig Indie-Attitüde und einem Hauch von Gitarren. Bei National Anthem, das unter anderem auch Heimat für die „BBC Sound of 2013“-Gewinner Haim war, erscheint ihre erste Single „Ghost“.

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Tocotronic – Wie wir leben wollen

Nach dem Abschluss der Berlin-Trilogie in Form von „Schall & Wahn“ war für Tocotronic die Zeit gekommen, ein neues Kapitel in der illustren Bandgeschichte – man begeht aktuell das 20jährige Jubiläum – aufzuschlagen. Erneut arbeitete man mit Produzent Moses Schneider auf analogem Equipment und entdeckte eine alte Vier-Spur-Maschine, wie sie einst in den legendären Abbey Road Studios verwendet wurde. Passend dazu beschäftigte sich Schneider im Vorfeld der Aufnahmen mit dem Buch „Recording The Beatles“, in dem die Aufnahmetricks der Sound-Engineers enthüllt wurden. Freilich klingt „Wie wir leben wollen“ nicht nach den Beatles, wohl aber nach einer unverschämt hypnotisierenden Mischung aus Dream-Pop, Shoegaze und einer Prise Psychedelica.

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The Joy Formidable – Wolf’s Law

The Joy Formidable könnten es sich einfach machen, die weiche Stimme Ritzy Bryans in zugänglichere Songs kleiden, ihnen den kratzigen Mantel abnehmen und die Rohdiamanten bis zur Unkenntlichkeit schleifen. Das Debütalbum „The Big Roar“ war jedoch gerade deswegen reizvoll, weil die drei Waliser eben nicht den Weg des geringsten Widerstandes gingen. Ihre Songs, die sich in etwa so anfühlen, als würde man einen goldenen Kerzenständer mit Schmirgelpapier bearbeiten, brachten der Band unter anderem einen Major-Vertrag, eine monatelange Tour mit den Foo Fighters und diverse Festival-Auftritte ein. „Wolf’s Law“ lenkt nun das bärbeißige Chaos in so etwas wie geregelte Bahnen, ohne dabei das angriffslustige Auftreten zu verlieren.

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Dresses – Blew My Mind

Mit DIY-Ethos und einem Händchen für bezaubernde Songs gewinnen Dresses aktuell die Blogosphäre für sich. Das Duo aus Portland, Oregon, bestehend aus Sängerin Timothy Heller und Jared Ryan Maldonado (aka Mother Fox), ist bislang noch ein unbeschriebenes Blatt, hat keine Plattenfirma und gibt generell wenig über sich preis. Ein Album ist bereits in Arbeit und soll noch im Frühjahr erscheinen. Die erste Single „Blew My Mind“, auf der offiziellen Homepage als Gratis-Download verfügbar gewesen, gibt es dafür schon jetzt.

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fun. – Some Nights

Grund zur Freude haben die drei New Yorker von fun. zu Beginn ihrer Karriere nur wenig gehabt. Als sich das Trio um Frontmann Nate Ruess vor vier Jahren aus verschiedenen, weitestgehend erfolglosen Bands zusammengeschlossen hatte, war der Name fun. allenfalls ein Geheimtipp in der Indie-Szene. Das 2009 erschienene Debütalbum „Aim And Ignite“ heimste zwar gute Kritiken ein, fand aber nur wenig Abnehmer. Erst durch die Single „We Are Young“ in Kollaboration mit Janelle Monáe aus dem aktuellen Album „Some Nights“ stellte sich der weltweite Erfolg von fun. ein. Nach ewigem Hin und Her bezüglich der Veröffentlichung der zweiten Auskopplung, dem Titeltrack, hat sich dank guter Chartplatzierungen im Ausland die deutsche Plattenfirma für den CD-Release von „Some Nights“ entschieden.

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Patrick Watson – Blackwind

Obwohl er zuvor bereits als Singer/Songwriter aktiv war, schaffte es der Kanadier Patrick Watson in seiner Heimat erst als Mitglieder einer Band mit dem Namen, nun ja, Patrick Watson zu einer gewissen Berühmtheit, bevor er einige Songs für The Cinematic Orchestra schrieb und auf deren Album „Ma Fleur“ performte. Wenn Watson seinen Namen hört, denkt er mittlerweile aber nicht mehr an sich als Einzelperson, sondern an die Gesamtheit des Quartetts, wie er kürzlich zu Protokoll gab. Was verwirrend klingt, löst sich musikalisch auf dem aktuellen, in Kanada bereits mit Gold ausgezeichneten Album „Adventures In Your Own Backyard“ immerhin in musikalisches Wohlempfinden auf. Wem die cinesastisch-symphonischen Indie-Popper zuvor unbekannt waren, kann sich in Gestalt der dritten Auskopplung „Blackwind“ nun ein Bild von deren faszinierender Klangmelange machen.

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Toy – Toy

Das beliebte Spiel ‚Bandname vs. Suchmaschine‘ geht in die nächste Runde. Googlet man nach ‚Toy‘, stößt man auf 834.000.000 Suchresultate. Umso beeindruckender ist es, dass man die offizielle Homepage der britischen Band bereits auf der zweiten Ergebnisseite findet. Was die vier Mannen mit Frau bei dieser unorthodoxen Wahl geritten hat, ist nicht überliefert. Seit knapp zwei Jahren spielen sie in ihrer Heimat ausschließlich ausverkaufte Shows und erweiterten ihr Gefolge stetig mit Mini-Releases. Nun gibt es die schwer zu greifende, jedoch nicht minder faszinierende Melange aus Post Punk, Psychedelic Rock und krautigem Indie-Pop erstmals auf Albumlänge. Der Titel, wie nicht anders zu erwarten war: „Toy“.

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Animal Kingdom – The Looking Away

TV-Unterstützung, ein wenig internationale Hype-Presse und ein Haufen guter Songs – besser könnten die Vorzeichen für das Debütalbum von Animal Kingdom kaum sein. Gut, eine Chart-Platzierung für die heftig beworbene, unheimlich sympathische Spätsommer-Single „Strange Attractor“ wäre nett gewesen, aber auch ohne ein derartiges Erfolgserlebnis wissen sich die drei Briten zu behaupten. Im weitläufigen Indie Pop/Rock-Feld beackern sie ein breites Feld, wurden unter anderem mit M83, Keane und Coldplay verglichen. Dass an diesem durchaus prominenten Namedropping etwas dran ist, beweist ihr zweites Album „The Looking Away“, das nun auch in Deutschland erscheint.

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