Schlagwort: Emo Punk

Kaptain Kaizen

Kaptain Kaizen – Für 3 Minuten 11

Die Aufnahmen ihres neuen Albums brachten Kaptain Kaizen an die Grenzen. Sie fingen noch vor der Pandemie mit dem Nachfolger von „Alles und nichts“ an, scheiterten in dieser unwirklichen Zeit beinahe und konnten sich dennoch, trotz aller Widersprüche, behaupten. An der Intensität des Mannheimer Quartetts änderte sich freilich wenig, denn nach wie vor dominiert roher Punk mit Emo- und leichter Hardcore-Schlagseite, begleitet von pointierten deutschen Texten, die zwischen präziser Kritik und einem leichten Augenzwinkern pendeln. Und so strahlt auch „Für 3 Minuten 11“, benannt nach der durchschnittlichen Länge eines Popsongs, hell und düster zugleich.

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Captain Planet

Captain Planet – Come On, Cat

Sie hatten sich etwas Zeit gelassen, Captain Planet, aber das ist vollkommen in Ordnung. Ihr letztes Album erschien vor gut sieben Jahren, das letzte Konzert spielten sie 2020. Entsprechend groß ist die Freude über frischen Output, eine neue Tour und neuen Elan. Tatsächlich war es zuletzt nicht einfach – nicht nur für die Band, sondern für eigentlich eh fast alle – und das schlägt sich auch auf dem neuesten Output nieder. „Come On, Cat“ denkt den mittlerweile bewährten Mix aus Emo und Punk mit cleveren, aufwühlenden Texten gekonnt weiter und setzt das nächste aufregende Ausrufezeichen.

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Between Bodies

Between Bodies – Electric Sleep

Ende 2019 veröffentlichten Between Bodies ihre erste EP, dann versiegten urplötzlich alle weiteren Präsentations- und Gestaltungsmöglichkeiten. Zwischen Dropbox-Ordnern und Zoom-Sessions versuchte sich das Quartett aus Köln, Paderborn und Toronto am gemeinsamen Vorankommen und entwickelte den eigenen, gerne mal angepunkten Emo-Ansatz weiter. „Electric Sheep“, so der Titel des Debütalbums, nimmt den Tod als wesentlichen Leitfaden – vom tatsächlichen Ableben bis zum Ende einer langen Beziehung, geprägt von schwerwiegenden Einschnitten.

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Ruined

Ruined – Everything Is

Solo-Projekt gewinnt Mitglieder für Live-Auftritte und wird schließlich zur vollwertigen Band, das ist die sehr stark vereinfachte Entstehungsgeschichte von Ruined. Sänger und Gitarrist Gian veröffentlichte die erste EP 2019 noch im Alleingang, mittlerweile sind die Schweizer als Quartett unterwegs, spielten zwei weitere Kleinformate ein und nützten die unfreiwillige Bühnenpause, um am eigenen Sound zu arbeiten. Ihr Emo-Punk mit Hardcore- und Punk-Rock-Einflüssen wirft nun das erste komplette Album „Everything Is“ ab. Darauf findet sich nicht nur neuer Stoff, sondern auch Material, das vor der eigentlichen Gründung entstand.

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Shoreline

Shoreline – Growth

Mehr als 200 Shows in ganz Europa mit so illustren Bands wie Hot Water Music, Basement und Spanish Love Songs, dazu eine starke EP und ein nicht minder unterhaltsames Album: Shoreline aus Münster ackern sich seit Jahren nach vorne. Ihr Punk-Sound, der gerne mal in Emo- und Hardcore-Gefilden fischt, ist so zeitlos wie brandaktuell, dazu kommt die Verbindung persönlicher und größerer gesellschaftlicher Themen in den pointierten Texten. Klingt nach den Zutaten für den ganz großen Wurf, und genau diesen hätte sich das Quartett mit „Growth“ mehr als verdient.

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Suntitle

Suntitle – In A Dream

Weich, verwaschen, scharfkantig und unvorhersehbar: Suntitle firmieren unter dem Alternative-Emo-Banner, was zugleich alles und nichts heißt. Das US-Quintett, dessen Mitglieder sich auf New Jersey, Pennsylvania und Massachusetts verteilen, tourte zunächst mehrere Jahre, bevor 2020 eine erste EP erschien und nun das Debütalbum vorbereitet wird. „In A Dream“ macht seinem Namen tatsächlich Ehre, denn die unwirkliche Präsentation zwischen beißender Härte, poppigen Hooks und dichter, surrealer Atmosphäre spielt sich geschickt jenseits jeglicher Erwartungen ab.

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I Feel Fine

I Feel Fine – The Cold In Every Shelter

I Feel Fine richten den Blick nach innen und tragen das Er- sowie Gelebte nach außen. Das Quartett aus Brighton macht seinem mehrdeutigen Namen, der sowohl Zufriedenheit ausdrücken, aber auch zwischen Sarkasmus und Abtun des aufgewühlten Gemütszustands pendeln kann, alle Ehre. Und genau das spiegelt sich in den Lyrics von Gitarrist Nathan Tompkins widerspiegeln. Entsprechend fragil und kraftvoll zeigt sich der Sound, der Alternative Rock, Emo, Math, Post Rock und neuerdings sogar ein wenig Alternative Country mitbringt. Nach einer kurzweiligen EP ist „The Cold In Every Shelter“ das Debütalbum der vier Briten.

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Watching Tides

Watching Tides – We’ve Been So Close // Yet So Alone

Läuft aktuell ein kleines Midwest-Emo-Revival an? Gefühlt scheinen sich überdurchschnittlich viele Bands mit dem 90s-Sound zu befassen, von tatsächlichen Comebacks ganz zu schweigen. Watching Tides befinden sich ebenfalls in diesem ungefähren Dunstkreis. Das Trio aus Berlin bringt obendrein etwas Post-Hardcore und sogar leicht angepunkten Drive in den Mix ein, der sie bereits auf zwei EPs begleitete. „We’ve Been So Close // Yet So Alone“ ist ihr Debüt auf Albumlänge und rechnet mit diversen Altlasten aus der persönlichen Vergangenheit ab, mit alten Freundschaften und der Heimat.

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Great Escapes

Great Escapes – Okay

Muss immer alles toll und großartig sein? Definitiv nicht, finden Great Escapes, und erklären, dass man absolut mal scheitern darf. Der stete Zwang zur Selbstoptimierung geht dem Trio aus Münster auf den Keks, dem Hang zu Perfektionsmus wird der Mittelfinger gezeigt. Es ist absolut in Ordnung, nicht ganz oben zu stehen, einfach nur man selbst zu sein. Und so trägt das zweite Album der Emo-Punk-Feinschmecker den deutlichen wie versöhnlichen Titel „Okay“.

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Catapults

Catapults – I’ll Be Honest

Bei Catapults ist alles in Oldenburg, um das wohl furchtbarste Wortspiel gleich zu Beginn zu bringen und einen Klassiker zu recyclen. Für die Band sollte das kein Problem sein, sucht man doch bevorzugt das Neue im Alten und bemüht sich um so wichtige Bereiche wie Upcycling und Nachhaltigkeit. Genau das bringt das Quartett in die ihr am Herzen liegende Skateszene ein und packt ihre ehrliche, soziale Haltung zugleich in die Musik. Und die ist mindestens so sympathisch wie die Herrschaften dahinter, denn zwischen Emo- und Skate-Punk bleibt viel Platz für dicke Harmonien, erfrischende Nachdenklichkeit und offene Energie. So konnte das Debütalbum eigentlich nur „I’ll Be Honest“ heißen.

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