Schlagwort: Emo

Kaptain Kaizen

Kaptain Kaizen – Für 3 Minuten 11

Die Aufnahmen ihres neuen Albums brachten Kaptain Kaizen an die Grenzen. Sie fingen noch vor der Pandemie mit dem Nachfolger von „Alles und nichts“ an, scheiterten in dieser unwirklichen Zeit beinahe und konnten sich dennoch, trotz aller Widersprüche, behaupten. An der Intensität des Mannheimer Quartetts änderte sich freilich wenig, denn nach wie vor dominiert roher Punk mit Emo- und leichter Hardcore-Schlagseite, begleitet von pointierten deutschen Texten, die zwischen präziser Kritik und einem leichten Augenzwinkern pendeln. Und so strahlt auch „Für 3 Minuten 11“, benannt nach der durchschnittlichen Länge eines Popsongs, hell und düster zugleich.

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Friends With Boats

Friends With Boats – Bumper Sticker Poetry

Eine mehr als 20jährige Freundschaft über zwei Kontinente verbindet die fünf Musiker hinter Friends With Boats. Zwischen Hannover und Vancouver ist der Abstand offenkundig kleiner, als man meint. An Silvester 2021 aus einer Laune heraus gegründet, um einen Song aufzunehmen, entwickelte sich die Schnappsidee schnell zur ernstzunehmenden Band, die mit Herzblut zu Werke geht. Neun der zehn Songs auf ihrem ersten Album entstanden binnen einer Woche im Proberaum. „Bumper Sticker Poetry“ erscheint nun in Eigenregie und fängt einen kurzweiligen, 90s-angehauchten Sound zwischen Punk, Hardcore und Emo mit dicken Melodien und kräftigen Abrissbirnen ein.

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Cursive

Cursive – Devourer

Nach zwei sehr kurz aufeinanderfolgenden Platten dauerte es bei Cursive wieder etwas länger. Seit kurzem sogar zu siebt unterwegs, brachte Tim Kasher seine Kunstversessenheit in die Songwriting-Sessions ein. So hatte er im Herbst 2020 gleich 69 Songs geschrieben, 20 kamen in den Proberaum und 13 landen nun auf dem Album. „Devourer“ – inspiriert von Kashers Ansatz, Kunst und Medien regelrecht zu verschlingen – setzt nicht nur die eklektische, ausladende und zugleich kunstvolle Reise der letzten Platten fort, sondern spielt zugleich mit einer Fülle an Figuren und Einflüssen, die selbst für Cursive eine (willkommene) neue Form des Wahnsinns darstellen.

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Knarre

Knarre – Hundeleben

Die Waffe wird wieder gezückt: Knarre melden sich mit ihrem neuen Album zurück. Das Quartett aus der Hauptstadt nennt seinen Sound ‚Skramz-Pop‘ und meint damit eine aggressive Subform von Emo, geläufiger unter der Bezeichnung ‚Screamo‘ bekannt. Tatsächlich gibt man sich roh und ungeschliffen, aber auch melodisch und punkig – eine Sammlung dissonanter Widersprüche mit Harmoniebedürfnis, die den Blick nach Innen für die intensive Auseinandersetzung mit dem Außen heranzieht. „Hundeleben“, der sechs Jahre nach dem Debüt erscheinende Zweitling, schickt sich an, die rohe Eigenwilligkeit der Berliner zu etablieren.

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The Early November

The Early November – The Early November

Schöne Zeiten waren das doch in den frühen 2000ern als Kind der alternativen Rockmusik-Szene. So viel Weltschmerz, so viele großartige Melodien und jede Menge tolle Künstler:innen und Bands, die sich in unseren Emo-Herzen festgespielt hatten. Jimmy Eat World, Thursday, Finch, Days In Grief, The Get Up Kids, My Chemical Romance, Alkaline Trio – diese sind natürlich nur eine Auswahl, die aber bis heute nachhallt, wir könnten Seiten mit all diesen tollen Platten dieser Ära füllen. Nach 2010 flachte der Hype dann leider ab. Aber wie das so ist im Leben: Manche Dinge sind nicht totzukriegen.

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The Dangerous Summer

The Dangerous Summer – Gravity

Nach und nach etablierten sich The Dangerous Summer wieder als Band. Das Kernduo um AJ Perdomo und Matt Kennedy wurde nach dem Release von „Coming Home“ um Drummer Christian Zawacki erweitert, zudem erhält man auf Tour Unterstützung diverser Musiker. Gleichzeitig wurde die Musik weiterentwickelt, weiterhin irgendwo im Spannungsfeld zwischen Emo und Alternative Rock angesiedelt, gewohnt hymnisch und geradezu lebensbejahend, selbst in den düsteren Momenten. „Gravity“ verbindet Hoffnung und Nachdenklichkeit, sucht nach Wegen in eine bessere Zukunft und schüttelt im Vorbeigehen die obligatorischen Hits aus dem Ärmel.

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Amber

Amber – Room For Understanding

Von langer Hand angekündigt und endlich bereit zur Leistungsexplosion: Amber gibt es als Band erst vergleichsweise kurz, wenngleich die vier Bielefelder schon geraume Zeit Musik machen. Obwohl man eigentlich eher aus dem Hardcore kommt, einigte man sich auf einen launischen Mix aus Emo, Gaze, (Post) Punk und Alternative, der im Herbst 2020 die erste Single abwarf und seiterher immer wieder den einen oder anderen feinen Teaser aus dem Ärmel schüttelte. „Room For Understanding“ ist nun das erste komplette Album, das sämtliche bisherigen Releases vereint und zugleich durch emotional aufwühlende Geschlossenheit beeindruckt.

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Hippie Trim (c) Thomas Schoger

Hippie Trim – Morbid Orbit

Eine Band auf dem Sprung meldet sich mit einem feinen Häppchen zurück. Vor nicht einmal zwei Jahren landeten die aus dem Rhein-Ruhrgebiet stammenden Hippie Trim mit ihrem zweiten Album „What Consumes Me“ einen weiteren Volltreffer. Der launische wie launige Sound des Quintetts rannte offene Türen ein, bemühte sich um greifbare Emotionen und nahm zugleich eine Vielzahl an Einflüssen sowie Ideen mit. Für den Nachschlag setzte man auf ein eingespieltes Team bei Mix und Master und denkt den Sound zwischen Post-Hardcore, Punk, Emo, Alternative und Shoegaze weiter. „Morbid Orbit“ schlägt in eine sympathisch-vertraute Kerbe.

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Resolutions

Resolutions – Monster Mirror

Zu ihrem Zehnjährigen beschenken sich Resolutions selbst. In den letzten Jahren war es – zumindest hinsichtlich Studioaufnahmen – etwas ruhiger um das Quintett aus Hannover geworden. Tatsächlich hat „Weightless“ mittlerweile gut acht Jahre auf dem Buckel. Unzählige Gigs später gibt es endlich Nachschub, mit dem man einen Gegenpol zu vermeintlichen Genre-Klischees setzen wollte. Es gibt weder rauen Gesang noch die obligatorischen Punk-Akkorde, sondern einen herrlich eingängigen, breiten Sound mit deutlichem Alternative-Flair und sogar dezenter Emo- bis Post-Hardcore-Note. „Monster Mirror“ hat das Zeug zum Überflieger.

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Hot Water Music

Hot Water Music – Vows

Das zehnte Studioalbum zum 30. Geburtstag – alleine schon die nackten Zahlen des Nachfolgers von „Feel The Void“ lassen die Augenbrauen hochgehen. Hot Water Music ließen sich nicht lumpen und luden sich für ihre neue Platte allerlei Prominenz ins Studio ein. Begleitet wurde das von einem nunmehr altbekannten Thema: Wachstum. Selbst in ihrer vierten Dekade wollen sich die US-Punk-Veteranen kontinuierlich weiterentwickeln und bei allem Blick zurück mutig nach vorne gehen. Exakt so hört sich das von vorne bis hinten mächtige, vielschichtige „Vows“.

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