Schlagwort: Deutsch-Rock

Haudegen – Lichtblick

Die Genre-Bezeichnung Deutsch-Rock hat in den letzten Jahren eine ordentliche Wandlung durchgemacht. Anfangs ein Synonym für den Krautrock der frühen 70er, bezog sich der Begriff in den 80er und 90er Jahren auf Bands wie BAP oder Solokünstler wie Heinz Rudolf Kunze und Herbert Grönemeyer. Wer heute von Deutschrock spricht, meint damit jedoch am ehesten den rauen Straßenrock von mitunter eher konservativen, häufig sehr erfolgreichen Bands, wie den Böhsen Onkelz, Frei.Wild oder Kärbholz. Doch es gibt Ausnahmen: Haudegen aus Berlin beispielsweise gehören zu den erfolgreichsten aktuellen Deutsch-Rock-Bands und landeten mit ihren beiden bisherigen Alben zwei Mal in den Top 10 (goldene Schallplatte inklusive), konservativ sind sie jedoch keineswegs. Immerhin haben sich Hagen Stoll und Sven Gillert bereits deutlich gegen populistische Bewegungen wie Pegida ausgesprochen – und auf ihrem neuen Album „Lichtblick“ unterstreichen sie dies noch einmal.

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OK KID – Stadt ohne Meer

Vor zwei Jahren veröffentlichte das ehemalige HipHop-Projekt Jona:S seine zweite EP „Grau“, mit der man langsam aber sicher zu Popmusik fand, verpackt als eine Art elektronische Antwort auf Clueso. Seither wurde aus dem Quintett ein Trio, man fand in OK KID einen neuen Namen (angelehnt an die Radiohead-Alben „OK Computer“ und „Kid A“, die beiden ‚Kompromissplatten‘ der verbliebenen Mitglieder) und scheint musikalisch endgültig angekommen zu sein. Erste Auskopplung aus dem am 5. April erscheinenden, eponymen Debütalbum ist „Stadt ohne Meer“.

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Heisskalt – Hallo – Mit Liebe gebraut

Cro – sympathisch, unterhaltsam, verdient erfolgreich. Die Orsons – angenehm subversiv, bissig und zynisch. Das Label Chimperator reitet momentan auf einer Welle des (Chart-)Erfolges. Dass es jedoch nicht immer HipHop sein muss, zeigt das Signing von Heisskalt, vier Jungs aus Stuttgart, die als ausgewiesene (Indie) Rock-Band aktuell als Support von Jennifer Rostock touren. Ein Album ist bereits in Arbeit und soll im Herbst erscheinen, zuvor geht es bereits im März auf die erste eigene Tour. „Hallo – Mit Liebe gebraut“ heißt die erste eigene EP, die mehr Kraftklub als Tocotronic ist, A5 Richtung Wir Silbermond vorzieht.

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Tocotronic – Auf dem Pfad der Dämmerung

Nach dem spektakulären Abschluss der „Berlin“-Trilogie mit „Schall & Wahn“ – ein narrativer Kraut-Kreuzzug, der erstmals auf Platz 1 in den deutschen Album-Charts führte – wenden sich Tocotronic neuen musikalischen Ufern zu. Bratende, ausufernde Gitarren haben dieses Mal Sendepause, stattdessen widmete man sich unter anderem den Beatles und den Beach Boys. „Wie wir leben wollen“, das pünktlich zum 20-Jahr-Jubiläum erscheinende zehnte Studioalbum, will dieses Mal mehr Antworten geben als Fragen stellen. Um oben auf zu sein, muss man zunächst offensichtlich tief hinab steigen in das Herz der Finsternis, wie die erste Single „Auf dem Pfad der Dämmerung“ verrät.

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Bosse feat. Anna Loos – Frankfurt Oder

Den Reifungsprozess eines Künstlers über Jahre hinweg mitzuverfolgen, ist eine gängige, faszinierende Angelegenheit. Viel zu selten bekommt man jedoch als Außenstehender bzw. Konsument mit, wie sich ein Song entwickelt. Ausnahme: „Frankfurt Oder“. Als Axel Bosse den Song 2006 erstmals auf seinem zweiten Album „Guten Morgen Spinner“ veröffentlichte, handelte es sich noch um eine spärlich instrumentiertes Liebeslied, das 2011 auf seinem Top 20-Erfolg „Wartesaal“ zu einem Duett mit Anna Loos von Silly wurde. Für den Single-Release – die mittlerweile dritte Auskopplung aus besagtem Album – wurde der Song von Moritz Enders (Donots, Revolverheld, Blackmail) abermals neu abgemischt.

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