Schlagwort: Art Rock

Declan McKenna

Declan McKenna – What Happened To The Beach?

Platz 2 in den britischen Album-Charts und doch alles andere als entspannt: Mit seinem zweiten Album „Zeros“ gelang Declan McKenna nicht nur eine spannende Glam-Rock-Häutung, sondern ein mehr als verdienter Charterfolg, dem ausverkaufte Tourneen und große Festivalauftritte folgen sollten. Dennoch kämpfte der erst 25jährige mit Selbstzweifel und Impostor-Syndrom, suchte nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Das neue Material sollte mehr Raum zum Atmen bekommen, und so zog es ihn nach Kalifornien, um mit Gianluca Buccellati (u. a. Lana Del Rey, Arlo Parks) einen neuen Sound zu finden. „What Happened To The Beach?“ ist die dritte musikalische Häutung auf dem dritten Album und überrascht mit vergleichsweise luftigen, aufgeräumten bis chaotischen Tönen.

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Polar Son

Polar Son – Wax/Wane

Bis vor nicht allzu langer Zeit hießen sie noch Porshyne und widmeten sich progressiver Heavyness, die in der englischen Heimat für ordentlich Airplay und prominente Fans sorgte. Mit einer kleinen Verfeinerung im Sound geht ein neuer Name einher: Das Quintett aus Brighton nennt sich inzwischen Polar Son und hat auch gleich ein komplettes Album am Start. Während die Freude an proggigen Klängen gelieben ist, gibt sich das Material auf „Wax/Wane“ deutlich kunstvoller und filigraner – ein konsequenter Versuch, weit über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Exakt das gelingt prima.

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Temps

Temps – PARTY GATOR PURGATORY

Mit seinen Stand-up-Netflix-Specials, einer „Taskmaster“-Staffel für die Ewigkeit sowie mehreren Büchern und Podcasts konnte sich James Acaster selbst außerhalb seiner britischen Heimat einen Namen machen. Im Februar 2020 drehte er eine Pilotfolge für eine Mockumentary, in der er Comedy aufgeben und sich stattdessen der Musik widmen wollte – für den in seiner Jugend in zahlreichen Bands spielenden Drummer durchaus naheliegend. Die Lockdowns schoben entsprechenden Plänen einen Riegel vor, dafür tauchte Acaster in die Musikwelt ein, nahm mit unzähligen Künstlern Kontakt auf und schickte über zwei Jahre Spuren hin und her. Als Temps, augenzwinkernd als ‚DIY-Gorillaz‚ bezeichnet, kleidet er sich in ein Alligator-Kostüm und findet sich mit einer ellenlangen Gästeliste im „PARTY GATOR PURGATORY“ wieder.

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Blur

Blur – The Ballad Of Darren

Blur-Alben mögen eine seltene Freude geworden sein, doch wenn die Terminkalender von Damon Albarn, Graham Coxon, Alex James und Dave Rowntree einmal zueinanderfinden, entsteht bei den Britpop-Großmeistern immer noch Magie. Acht Jahre nach „The Magic Whip“ wollen es die Mitt- bis Endfünfziger noch einmal wissen. Demos entstanden während einer Gorillaz-Tour, bei den Aufnahmen konnte man sich wiederholt gegenseitig überraschen. „The Ballad Of Darren“ geht für die Band als Kommentar und Reflektion zur Gegenwart durch, ein Spiel mit den richtigen Emotionen und Absichten.

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King Krule

King Krule – Space Heavy

Ein Leben zwischen zwei Städten (und Welten) – London und Liverpool – in den Jahren 2020 bis 2022, persönliche Verluste und andere Einschnitte begleiteten Archy Marshall zuletzt. Nach „Man Alive!“, dessen Noir-Abwärtsspirale im besten Sinne erdrückte, finden nun mehrere Strömungen und Stimmungen Einzug in den Sound von King Krule. Gewissermaßen hat „Space Heavy“ etwas von einem Best-of-Album mit neuen Songs, welche das letzte Jahrzehnt musikalisch Revue passieren lassen und doch mutig vorangehen. Komplett ohne frischen Wind geht es allerdings nicht.

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Iguana Death Cult

Iguana Death Cult – Echo Palace

Bandtreffen wurden für Iguana Death Cult während der Pandemie zum therapeutischen Refugium. In der Wohnung von Frontmann Jeroen Reek diskutierte man über die Unwirklichkeit der Zeit, begleitet von absurder Paranoia und Verschwörungstheorien, die wie ein Lauffeuer um sich griffen. Das dritte Album der Niederländer darf gut und gerne als Bestandaufnahme verstanden werden, als Suche nach Vernunft in einer alles andere als vernünftigen Zeit. Ursache und Wirkung von Gruppendenken begleiten den neuen Longplayer „Echo Palace“.

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Dasein

Dasein – Dasein

Den positiven und negativen Aspekten von menschlichen Beziehungen und Verhaltensweisen gilt das Hauptaugenmerk von Dasein. Hinter diesem ominösen Bandnamen stecken sechs Schweizer*innen, unter anderem aus Teilen der Band von Gjon’s Tears (Platz 3 beim Eurovision Song Contest 2021) bestehend. Von dessen Sound entfernt man sich aber betont und vermischt Dream-Pop mit Post Rock, wobei selbst diese Genres bestenfalls als ungefähre Orientierungshilfe dienen. Das erste Album heißt – wie die Band – „Dasein“ und erforscht existenzielle sowie intime Themen mit einem ähnlich vielschichtigen Sound.

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Manchester Orchestra

Manchester Orchestra – The Valley Of Vision

Mit dem Release von „The Million Masks Of God“ nach einer längeren Release-Pause hatten Manchester Orchestra scheinbar Blut geleckt. Nur wenige Monate später begann Frontmann Andy Hull bereits mit den Arbeiten an einem Nachfolger und führte zugleich einen frischen Ansatz in das Bandgefüge ein. Anstatt gemeinsam in einem Live-Setting zu arbeiten und aufzunehmen, wurde mit Spuren experimentiert, Drums von einem Track in den nächsten transportiert, von neuen Klängen und Texturen begleitet. Entstanden ist das von einem VR-Film begleitete „The Valley Of Vision“, das sich mit dem Erwachsensein, mit Glaube und Erlösung auseinandersetzt.

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Pil & Bue

Pil & Bue – Special Agents

Ein ewiger Geheimtipp meldet sich bärenstark zurück: Pil & Bue packen seit 2014 immer wieder spannende Rock-Platten zwischen Alternative, Prog und Art aus, so mitreißend wie verspielt. Mit dem furiosen Drumming von Gøran Johansen sowie einer der besten Genre-Stimmen der Gegenwart, Petter Carlsen, an vorderster Front, entsteht seit 2014 hymnische und doch anspruchsvolle Musik, die weit über die gängigen Erwartungen an ein Power-Duo hinausgeht. Auch ihr neuester Streich, „Special Agents“, hat das Zeug für höchste Weihen.

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Circa Survive

Circa Survive – Two Dreams

Schluss, aus, vorbei? Die Zukunft von Circa Survive ist ungewiss. Am 19. Oktober gab die Band eine Pause auf unbestimmte Zeit bekannt, widmet sich nun neuen Herausforderungen. Zuvor werden jedoch noch zwei besondere Releases zusammengefasst: Die beiden zunächst rein digital erschienenen Lockdown-EPs „A Dream About Love“ und „A Dream About Love“ zeigten einen großen musikalischen Shift. Von Post-Hardcore und Alternative Rock ist nur mehr wenig zu hören, stattdessen macht sich mehr Elektronik breit. „Two Dreams“ vereint diese (Abschieds-)Releases nun erstmals auf einer physischen Ausgabe.

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