Schlagwort: Americana

William The Conqueror

William The Conqueror – Excuse Me While I Vanish

Zu Beginn des ersten Lockdown merkte Ruarri Joseph, wie alles, was er mit William The Conqueror aufgebaut hatte, zu verschwinden drohte. Und dann sah er seine Frau, die als Sozialarbeiterin im Bereich der psychischen Gesundheit kaum Zeit hatte, Luft zu holen, erkannte den eigenen Egoismus und erfuhr einen Perspektivenwechsel, der sich letztlich auch auf die Band auswirkte. Entsprechend größer, emotionaler und kreativer gestaltete sich das gemeinsame Schaffen, als es endlich wieder losging. Nach Abschluss ihrer Trilogie hat „Excuse Me While I Vanish“ etwas von einem Neustart, bloß mit vertrauten Mitteln zwischen Indie und Americana.

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Jaye Jayle

Jaye Jayle – Don’t Let Your Love Life Get You Down

Während Young Widows ihre Aktivitäten auf ein absolutes Minimum zurückschraubten, suchte Sänger und Gitarrist Evan Patterson nach einem neuen kreativen Outlet. Als Jaye Jayle veröffentlicht er seit geraumer Zeit Solo-Alben mit Band-Besetzung, wobei „Prisyn“ vor drei Jahre die Distanz suchte und ganz alleine mit Synthetik experimentierte. Zwar kehrt Jayle für sein neuestes Werk wieder zurück zum erweiterten Line-up, nimmt entsprechende musikalische und kreative Erkenntnisse jedoch mit. „Don’t Let Your Love Life Get You Down“ scheint von einer steten, bluesig-jazzigen Düsternis begleitet, die auf erstaunlich passende Weise mit Singer/Songwriter und Americana kollidiert.

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Lukas Nelson

Lukas Nelson & Promise Of The Real – Sticks And Stones

Der überaus produktive Lukas Nelson trommelt einmal mehr seine Band Promise Of The Real zusammen und präsentiert eine weitere sympathische Song-Sammlung. Auf das introspektive „A Few Stars Apart“ sollte eine betont große, lebenslustige Platte folgen, die sich mit universellen Themen befasst, die Platz für Feiern, Freunde und Humor, aber auch für Liebe und Sehnsucht lässt. „Sticks And Stones“ sucht und findet die goldene musikalische Mitte. Zwölf überaus unterhaltsame Kapitel verbinden einmal mehr musikalische Tradition mit charmantem Freigeist.

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Jason Isbell And The 400 Unit

Jason Isbell And The 400 Unit – Weathervanes

Kommt Zeit, kommt Weisheit, befindet Jason Isbell, und richtet auf der neuesten gemeinsamen Platte mit seiner Band The 400 Unit den Blick zugleich nach innen und nach außen. Es geht um das Leben im Erwachsenenalter, um das Erkennen, Setzen und Respektieren von Grenzen, um die Aufs und Abs des Alltags. Nachdem die letzten Alben – mit Ausnahme der spontanen Georgia-Tribute-Platte – durch die Bank in den amerikanischen Top 10 landeten, könnte sich diese Serie mit dem vielschichtigen „Weathervanes“ ganz locker fortsetzen.

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Timesbold

Timesbold – Not Still Here

Jason Merritt ist einer der bekanntesten Unbekannten im Folk- und Singer/Songwriter-Mikrokosmos. Mit seinen diversen Bands und Projekten veröffentlicht er seit über 20 Jahren Musik, zuletzt vor allem als Whip oder mit den Miracle Whips. Zum ersten Mal seit 2008 gibt es ein neues Album von Timesbold, deren Folk und Americana mindestens so viele Iterationen durchmachte wie das Line-up. Dieses, so Merritt, bestehe aus zwei bis zwanzig Personen – je nachdem, wannd und wen man gerade fragt. An den großen Songwriter-Qualitäten des Protagonisten hat sich nichts geändert, wie „Not Still Here“ eindrucksvoll demonstriert.

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Laura Cox

Laura Cox – Head Above Water

„Burning Bright“, der Name war Programm: Vor gut drei Jahren veröffentlichte Laura Cox ihr starkes zweites Album voller Blues- und Rock-Perlen. Damit zeigte sie, dass sie nicht nur hervorragend covern kann, sondern auch felsenfest auf eigenen Beinen steht. Davon gibt es jetzt mehr. Cox hatte zuletzt viel Zeit, an ihren Songwriting-Skills zu feilen und noch mehr von ihrer eigenen Persönlichkeit in die Präsentation einzubringen. Entsprechend vielschichtig und im besten Sinne unvorhersehbar zeigt sich nun das überaus kurzweilige „Head Above Water“.

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The Bad Ends

The Bad Ends – The Power And The Glory

Vor 25 Jahren verließ Bill Berry R.E.M. nach schweren gesundheitlichen Problem. Der Schlagzeuger spielte einzelne Gigs hier und da, befand sich jedoch nach eigenen Angaben im Ruhestand. Bis er zufällig Mike Mantione von Five Eight traf. Irgendwie fand man sich in einem Jam-Zimmer wieder, und nach einer überaus fruchtbaren Session merkte Berry, dass er plötzlich wieder Teil einer Band geworden war. Diese nennt sich The Bad Ends, stammt aus Athens im US-Bundesstaat Georgia (wo neben R.E.M. und Five Eight auch so legendäre Formationen wie B-52’s und Neutral Milk Hotel zuhause sind), und bedient sich auf dem Einstand „The Power And The Glory“ den Vorzügen des Great American Songbook.

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Ghost Woman

Ghost Woman – Anne, If

Ob solo oder nicht, wenn Evan Uschenko zur Gitarre greift, wird es magisch. Das galt bereits vor einem halben Jahr, als er sein erstes Album als Ghost Woman veröffentlichte. Der Retro-lastige Sound mit Folk-, Alternative- und Kraut-Noten funktioniert zumindest auf der Bühne als Band, begleitet von allerlei langjährigen Mitstreitern – seiner kreativen und romantischen Partnerin Ille van Dessel (Poolface) an den Drums sowie Nick Hay an sämtlichen Saiteninstrumenten. Von Performances und neuen Erfahrungen bestätigt, soll „Anne, If“ nun etwas deutlicher und genauer demonstrieren, was Ghost Woman eigentlich ausmacht.

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Margo Price

Margo Price – Strays

Die Suche nach dem eigenen Sound, der eigenen Stimme, nach Selbstbestimmung – für Margo Price ist die selbstbewusste und zugleich fragile Präsentation ein zentraler Ankerpunkt ihrer Musik, die sich in den letzten Jahren deutlich veränderte. Ursprünglich als Country-Hoffnungsträgerin gestartet, ging es zuletzt stärker in Richtung Rock. Davon will „Strays“ jetzt noch mehr. Price baut sich selbst wieder auf, sagt ihren Dämonen den Kampf an und geht unverblümt mit diesen um. Quasi im Vorbeigehen entsteht ihr bislang bestes Album.

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Jeb Loy Nichols

Jeb Loy Nichols – United States Of The Broken Hearted

In den frühen 80er Jahren zog Jeb Loy Nichols von New York nach London und begann dort ein neues Leben als Musiker – neben seinen Solowerken war er unter anderem Teil der Fellow Travellers – und Künstler. Dabei schwebte ihm immer schon eine Platte im durch und durch amerikanischen Sound (in etwa das, was Gram Parsons „Cosmic American Music“ nannte) vor. Genau das ist nun endlich passiert: „United States Of The Broken Hearted“ bringt Singer/Songwriter und Folk, Country und Soul, Reggae und Jazz für einen eklektischen wie bewegenden, belebenden Mix zusammen.

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