Schlagwort: Alternative Rock

Royal Tusk

Royal Tusk – Altruistic

Wie so viele andere Bands nahmen sich auch Royal Tusk während der Pandemie ordentlich Zeit, um an neuem Material zu arbeiten, fast ein ganzes Jahr. Mitten unter den in Eigenregie durchgeführten Aufnahmen hatte Frontmann Daniel Carriere mit schweren gesundheitlichen Problemen aufgrund eines Blutgerinnsels in der Lunge zu kämpfen, das ihnen beinahe permanent außer Gefecht setzte. Zwar waren die Songs für das nunmehr dritte Album „Altruistic“ zu diesem Zeit bereits geschrieben, doch hören sich die Hymnen über Kampf, Leid und Unsicherheit, aber auch Mut und Kampfgeist nun deutlich anders.

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Timelost

Timelost – Drained

Mit den ersten sieben Songs, die Timelost für den Nachfolger von „Gushing Interest“ geschrieben hatten, waren sie nicht glücklich. Zu sehr ähnelten sie dem Vorgänger, also wurde kurzerhand fast alles verworfen und von vorne begonnen. Exakt das macht sich bezahlt, und so wagt sich das US-Trio mehr denn je in klassische Alternative-Rock-Gefilde zwischen Weezer und Dinosaur Jr. vor, mit weniger Grunge und Shoegaze als zuvor. „Drained“ befasst sich mit den Nackenschlägen des Lebens, die mehr und mehr ermüden und dazu verleiten, alles hinzuschweißen, abzufackeln und einfach abzuhauen.

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Glitterer

Glitterer – Rationale

Nachträglich bezeichnete Ned Russin die Arbeiten an „Life Is Not A Lesson“, dem zweiten Album seines Solo-Schauplatzes Glitterer, als einsame und grauenvolle Erfahrung, wiewohl man das dem Ergebnis nicht anhörte. Russin hatte zu dieser Zeit zu arbeiten begonnen und merkte nach und nach, dass sein Projekt zur Band reifen musste, um zu überleben. Diese ließ sich recht schnell rekrutieren, die Keyboard-Parts übernahm sogar seine Chefin Nicole Dao, die zu diesem Zeitpunkt keinen einzigen Song geschrieben hatte. Tatsächlich erwies sich dieses Coming of Age von Glitterer aber als kreativer Glücksgriff, wie das nunmehr dritte Album „Rationale“ recht eindrucksvoll unter Beweis stellt.

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The Holy

The Holy – Ländmark

Nicht nur in ihrer finnischen Heimat gelten The Holy seit geraumer Zeit als Geheimtipp. Bereits mit ihrem 2018 erschienenen Einstand „Daughter“ rannten sie samt ihrem Mix aus Post Punk, Krautrock, Indie und Alternative offene Türen ein, von allerlei Festival-Auftritten in ganz Europa mal abgesehen. Mittlerweile, unter anderem zwischenzeitlich durch Lockdowns ausgebremst, sind sie bereits bei ihrem dritten Album, das sämtliche Versprechen der bisherigen Releases mit wachsender Begeisterung einlöst. „Ländmark“ entpuppt sich als wilde, brodelnde Tour de Force voller unnahbarer, widersprüchlicher Gefühle.

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Drive Moya

Drive Moya – The Great End

Es war zuletzt eine Spur ruhiger um das Trio Drive Moya geworden, nachdem ihr herrlich 90s-lastiger Einstand „The Light We Lost“ Ende 2019 vollends eingeschlagen war. Die Ruhe vor dem Sturm, wenn man so will, denn nun melden sich die Wiener zurück und zeigen dem vermeintlich schweren zweiten Album die kalte Schulter. Musikalisch widmet man sich nach wie vor der Zeitlosigkeit – Grunge, Indie und Alternative treffen auf Dream-Pop und Shoegaze, von endlosen Weiten und scharfkantigen Gitarren umspült. Und doch klingt „The Great End“ tatsächlich noch eine ordentliche Spur größer und mächtiger.

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Alkaline Trio

Alkaline Trio – Blood, Hair, And Eyeballs

Zum ersten Mal seit Sommer 2018 haben Alkaline Trio wieder ein komplett neues Album am Start – eine Platte der Anfänge und der Enden, wenn man so will. Erstmals nimmt man für Rise Records auf, zudem ging Drummer Derek Grant nach den Aufnahmen und somit nach 22 Jahren in der Band von Bord, inzwischen von Veteran Atom Willard ersetzt. Auch ist es Matt Skibas erstes Album nach dem Ausstieg bei Blink-182, der entsprechend viel Energie und Ideen mitbrachte. „Blood, Hair, And Eyeballs“ geht auf seine Mutter zurück, die jahrelang als Krankenschwester in der Notaufnahme tätig war. Sie und ihre Kollegen wählten diese Überschrift für besonders arbeitsreiche Nächte. Nun denn.

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Frank Carter & The Rattlesnakes

Frank Carter & The Rattlesnakes – Dark Rainbow

Dieses Album hat sich angedeutet, auch wenn es die beiden Protagonisten selbst nicht wahrhaben wollten. Frank Carter und Dean Richardson blicken nicht gerne zurück, wenn sie Musik machen, legten zuletzt mit „Sticky“ sogar ein herrlich lautes, direktes Kleinod vor, durch wurde das Duo nunmehr von der Vergangenheit eingeholt. Für Frank Carter & The Rattlesnakes ging auf dem fünften Album die musikalische Öffnung weiter und wagte unter anderem einen Blick auf Ideen, die bisher nicht so recht reinpassen wollten. „Dark Rainbow“ verzichtet zudem auf Momentaufnahmen und bemüht sich stattdessen um Selbstreflexion, um Erinnerung und Dankbarkeit.

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Office Dog

Office Dog – Spiel

Nach mehreren Jahren als Solokünstler beschloss Kane Strang, von seiner Heimatstadt Dunedin nach Auckland zu ziehen und suchte nach einem musikalisch gemeinschaftlicheren Ansatz. Mit Drummer Mitchell Innes und Bassist Rassani Tolovaa, die beide in der Vergangenheit bereits in Strangs Solo-Band spielten, gründete er Ende 2021 Office Dog. Ihr Sound – eine Mischung aus Alternative, Indie und Shoegaze – rannte nicht nur in der neuseeländischen Heimat offene Türen. Das dort sowie in Australien bereits im September erschienene „Spiel“ schafft nun endlich den Weg in hiesige Gefilde.

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Bachratten

Bachratten – Durch dich durch

Spannender Name, noch spannendere Band: Bachratten aus Kassel werden mit neuer Musik vorstellig. Nach diversen Mini-Alben gibt es nun … ein Maxi-Album? Wie auch immer man das Format nennen mag, das Quartett hat eine Platte mit Herz und Hirn aufgenommen, die ihren Rock-Sound gerne in den 90ern verankert und dabei die Brücke von Noise, Grunge und Alternative gerne mal in Richtung deutschsprachige Indie-Szene schlägt. Auf „Durch dich durch“ versuchen sie mit Verbindung und Liebe auf abstoßende, spaltende Zeiten zu reagieren, ohne sich dabei in Schmalz und Schleim zu verlieren.

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Green Day

Green Day – Saviors

Polarisierend waren sie, die letzten Alben von Green Day. Die (Pop-)Punk-Ikonen bemühten sich nach „American Idiot“ mehr denn je um Experimente und hatten hörbar Spaß, mit verschiedenen Rock-Klängen zu spielen, doch fiel die Reaktion meist zwiegespalten aus. Vier Jahre nach „Father Of All Motherfuckers“ kehrt Rob Cavallo, der unter anderem für die Topseller „Dookie“ und eben „American Idiot“ verantwortlich war, auf den Produzentenstuhl zurück. Und auch musikalisch widmet sich das Trio wieder vermehrt poppigerem Punk, ohne dabei auf verschiedenste kreative Ausflüge zu verzichten. „Saviors“ markiert tatsächlich eine höchst willkommene Rückkehr zu starker Form.

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