Schlagwort: Alternative Rock

Daily Thompson

Daily Thompson – Chuparosa

Eine gewisse Affinität für Seattle gab es bei Daily Thompson immer schon. Nun konnte sich das Trio endlich einen Wunsch erfüllen und in der Heimat des Grunge aufnehmen. Für den Nachfolger von „God Of Spinoza“ ging es über den großen Teich, abermals under der Ägide von Tony Reed, der zudem den Dortmunder*innen die Stadt und die Region zeigte, kurzfristige Club-Shows arrangierte oder einen prominenten Gast für ein herzhaftes Solo engagierte. Der Geist der Stadt und dieser besonderen Zeit ist in jeder einzelnen Note des mittlerweile sechsten Studioalbums „Chuparosa“ zu hören.

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Sissies

Sissies – Cockroach Swing

Mit „Fixed“ war der Hamburger Band Sissies Ende 1997 ein kleiner Überraschungshit gelungen, von der Fachpresse für den kompromisslosen Mix aus Stoner-Riffs, Retro-Chic und punkigem Drive gefeiert. Zwei weitere Alben folgten, bevor man untertauchte. Gut 20 Jahre nach der letzten Platte meldet sich die Formation als Sextett zurück und packt einfach mal alles, was sie damals so groß machte, auf ein Album. „Cockroach Swing“ setzt sich aus zehn Songs zusammen, von 1997 bis 2022 geschrieben und in Thomas Götz‘ Tomatenplatten Studio aufgenommen.

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Keith Wallen

Keith Wallen – Infinity Now

Als Gitarrist, Songwriter und Solomusiker konnte sich Keith Wallen in den letzten 20 Jahren einen Namen machen. Einst Teil von Copper und Adelitas Way, war er erste Wahl für die Reunion von Breaking Benjamin vor zehn Jahren. Zudem schrieb Wallen Songs für und mit Saint Asonia, Red sowie Love And Death. Nebenbei unterhält der 44jährige US-Amerikaner eine spannende Solokarriere, die bislang ein Album und diverse Kleinformate abwarf. Der neueste Streich „Infinity Now“ klingt exakt so, wie man sich das angesichts der bisherigen Bands und Credits Wallens erwarten konnte.

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BLŪMĒ

BLŪMĒ – Everything Is Going To Be O.K.

Ein deutsch-mexikanisches Quartett mit Händchen für Alternative-Dramaturgie, Retro-Chic und Auge auf moderne gesellschaftliche Probleme stellt sich vor. BLŪMĒ fanden sich 2022 in Berlin und widmen sich ruppigen, treibenden und zugleich eingängigen Klängen, die Riffgewalt ebenso schätzen wie proggigen Bombast und hymnische Eingängigkeit. Ihren Erstling mit dem bedeutungsschwangeren Titel „Everything Is Going To Be O.K.“ nützen sie, um sich mit Mental Health, der sich verändernden digitalen Landschaft, Beziehungsproblemen sowie dem Missbrauch von Suchtmitteln offensiv und mitreißend auseinanderzusetzen.

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Cold Years

Cold Years – A Different Life

Cold Years wollten ein Rock-Album aufnehmen, nicht mehr und nicht weniger. Auf ihren bisherigen beiden Platten definierte die Band aus dem schottischen Aberdeen ihre Identität zwischen Punk und handfestem Alternative. Dieses Mal zeigte man sich mit den Aufnahmen so zufrieden wie nie, konnte nach eigenen Angaben sämtliche Vorhaben realisieren und zugleich Neues versuchen, das eine oder andere Experiment wagen. Auf „A Different Life“ reißen Cold Years letzte Grenzen ein und greifen nach den Sternen, ohne dabei die kantigen, punkigen Wurzeln zu vergessen.

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Pearl Jam

Pearl Jam – Dark Matter

Erst wartet man eine gefühlte halbe Ewigkeit, dann überschlagen sich die Ereignisse plötzlich: Lange Wartezeiten sollten nach „Gigaton“ der Vergangenheit angehören. Pearl Jam verpflichteten den angesagten Produzenten Andrew Watt (u. a. The Rolling Stones, Justin Bieber, Ozzy Osbourne, Miley Cyrus), der die lebenden Grunge-Legenden in ein Studio steckte und einfach machen ließ. Drei Wochen später war das nunmehr zwölfte Studioalbum fertiggestellt. Auf „Dark Matter“ spielt sich das Quintett mit wachsender Begeisterung frei und klingt so spontan, so lebendig wie schon lange nicht mehr.

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Cloud Nothings

Cloud Nothings – Final Summer

Die geradezu unverschämt beständigen Cloud Nothings melden sich wieder zurück mit ihrem neunten oder zehnten Album – je nach Blickwinkel, wie Mastermind Dylan Baldi augenzwinkernd hinzufügt. Vergleichsweise lange drei Jahre dauerte es bei der US-Indie-Institution, die in den letzten 15 Jahren mit einer Flut an Releases ohne den Hauch eines Durchhängers einen Volltreffer nach dem nächsten landete. Daran wird sich auch nichts ändern. Die erste Platte als Trio seit acht Jahren wendet sich vertrauten, harmonischen und gerne mal scharfkantigen Klängen zu, die bevorzugt laut gehört werden wollen. „Final Summer“ untermauert den Ausnahmestatus der Band erneut.

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Nichtseattle

Nichtseattle – Haus

Was schlummert eigentlich hinter Wohnungstüren und Häuserwänden? Haus und Zuhause, das sind seit jeher zentrale Themen nahezu sämtlicher Musikgattungen. Auch Katharina Kollmann aka Lake Felix greift diese für das mittlerweile dritte Album als Nichtseattle auf. „Haus“ beleuchtet nicht nur die unterschiedlichen Häuser und Zimmer, sondern auch ihre Bewohner*innen, ihre Gefühlswelten, ihre Leben und Lebensziele. Und das – natürlich – in gewohnter Reduktion, die mit Singer/Songwriter-Mustern abermals komplett bricht und die Magie des Storytellings einmal mehr höchst gekonnt auf das Langformat ausbreitet.

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Cadet Carter

Cadet Carter – Self-Maintenance

Im Sommer 2022 mussten Cadet Carter den Abgang ihres Gitarristen und ihres Bassisten verkraften, wenig später war das Line-up jedoch schon wieder komplett. Neben manch einem Konzert im direkten Anschluss durfte mit Spannung erwartet werden, wie sich diese neue Besetzung auf den Nachfolger von „Anthems For The Weak“ auswirken würde. Tatsächlich bleibt das Quartett seinem Mix aus Rock, Emo und angepopptem Punk treu, wenngleich mit der einen oder anderen kleinen Frischzellenkur versehen. „Self-Maintenance“, das erste Album für SBÄM Records, verpasst dem Sound der deutsch-walisischen Band noch mehr Tiefgang.

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Metz

Metz – Up On Gravity Hill

Es hat sich angekündigt, im besten Sinne: Bereits auf „Atlas Vending“ wagten Metz zumindest kleine Zugeständnisse hinsichtlich Eingängigkeit, ohne dabei auf ihren räudigen, angepunkten Noise-Sound zu verzichten. Davon wollen sich die drei Kanadier auch keinesfalls entfernen, zeigen sich nun aber deutlich breiter aufgestellt, fast schon ‚erwachsener‘, um dieses böse Wort zu verwenden. Dass hier Alex Edkins‘ Erfahrungen mit seinem poppigeren Soloprojekt Weird Nightmare sowie den diversen Arbeiten an Soundtracks zumindest eine gewisse Rolle spielen, lässt sich nicht von der Hand weisen. Und doch ist „Up On Gravity Hill“ ein vielschichtiges, persönliches und gewohnt kaputtes Bandalbum geworden.

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