Schlagwort: Alternative Rock

Air Drawn Dagger

Air Drawn Dagger – A Guide For Apparitions

Ein Geheimtipp aus Sheffield setzt zum großen Wurf an: Zumindest jenseits der Heimat kennt man Air Drawn Dagger bislang kaum. Das britische Trio veröffentlichte diverse EPs, Singles sowie ein Mixtape und vermischt unter anderem Emo, Grunge, Alternative Rock, Pop Punk und Elektronik zu einem hymnischen wie sperrigen Mix. Inmitten aller Widersprüchlichkeit schlug Long Branch Records zu und bietet der Band nun eine anständige Bühne für ihren modernen und zugleich aus der Zeit gefallenen Mix. Das erste Album „A Guide For Apparitions“ lehnt sich musikalisch weiter aus dem Fenster und stellt zugleich diverse Figuren auf einem Werk über Nekromantie, Geistwesen, Hexerei und Erscheinungen vor.

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The Blue Stones

The Blue Stones – Metro

The Blue Stones waren noch nie das typische Power-Duo, wenngleich es ein solches angesichts der Vielzahl an Zweiterkonstellationen wohl eh nicht (mehr) gibt. Die beiden Kanadier verstehen sich auf einen rockigen Sound mit Blues- und Garagen-Untertöne, der natürlich gewisse Querverweise auf frühe The Black Keys zulässt, jedoch auf herrlich eigenen Beinen steht. Das gilt selbstverständich auch für ihr mittlerweile viertes Studioalbum, das erfolgreich mit Konzeptkunst anbandelt. „Metro“ findet sich in einem dystopischen U-Bahn-System, wo der Protagonist eine Manifestierung dessen dunkler Seite konfrontieren muss.

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Greer

Greer – Big Smile

Aller Anfang war für Greer nicht unbedingt leicht. Das südkalifornische Quartett veröffentlichte zwei starke EPs 2020 und 2021, tourte immer dann, wann sich die Möglichkeit bot, doch fand man sich schnell in einer Burnout-Sackgasse wieder. Eine mehr als ein Jahr andauernde Pause bekam Greer und ihrem eigentlich recht beschwingten Sound erstaunlich gut. Man fand sich in der Garage von Drummer Lucas Ovalle wieder, wo die Reise einst begann, redete miteinander, entdeckte das Gemeinsame neu und sichtete das während der Auszeit entstandene Material. Letztlich ging man mit über 200 Songs ins Studio, derer 13 nun auf dem ersten kompletten Album „Big Smile“ gelandet sind.

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XIXA

XIXA – XOLO

Mystisch in Text und Ton, mit diesem faszinierenden Ansatz erobern XIXA seit einigen Jahren die Herzen. Das Quartett aus Arizona versteht sich auf folkloristischen, psychedelischen Rock mit Latin-, Desert- und Cumbia-Zügen, um die wichtigsten Aspekte herauszugreifen, begleitet von besonderem Fokus auf jenseitige Vibes und konzentriertes Storytelling. Letzterer Aspekt findet auf ihrem neuesten Streich Formvollendung: „XOLO“ befasst sich mit dem jungen Mädchen Arcoiris, das mit ihrem kosmischen Hundebegleiter El Xolo durch alle neun Ebenen der Unterwelt von Mictlán reist. Jede Ebene erhält ihren Song, begleitet von wechselnden Stimmungen und neuen musikalischen Ideen.

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Glazyhaze

Glazyhaze – Sonic

In Italien wächst aktuell eine spannende Generation an Gitarrenbands heran, vielfältig aufgestellt und zudem richtig gute Songwriter. Glazyhaze reihen sich nahtlos in diese Riege ein. Erst Ende 2021 in Venedig gegründet, veröffentlichte das Quartett mit „Just Fade Away“ bereits ein Album, das sich via Shoegaze zum ehrlichen Ausdruck von Emotionen jenseits gesellschaftlicher Normen vorarbeitete. Auch der Nachfolger „Sonic“ kommt gefühlvoll ums Eck, widmet sich jedoch der Liebe in all ihren komplexen Subformen. Passend dazu wagt man musikalisch deutlich mehr und teilt diesen Zweitling in eine vergleichsweise fröhliche, melodische und eine beschauliche, introspektive Seite.

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Dirty Talons

Dirty Talons – Deep Dive

Mit einem packenden Zwischending aus Album und diskographischer Songsammlung machte das österreichische Sextett Dirty Talons im Herbst 2023 von sich reden. Die Mischung aus klassischen Rock-Tönen, poppigen Indie-Weisheiten und brachialer Hardcore-Attacke, von Jess Howells‘ Gesang entsprechend angetrieben, hallt immer noch nach und erhält nun eine Fortsetzung. „Deep Dive“ wurde in den legendären Middle Farm Studios unter Regie von Peter Miles (u. a. Architects, Petrol Girls) direkt auf Tape gebannt und zeigt nicht nur musikalische Geschlossenheit, sondern zugleich den nächsten kleinen Leistungssprung.

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Bob Mould

Bob Mould – Here We Go Crazy

Ungebrochen betriebsam und kreativ, so zeigt sich der im Herbst 65 Jahre werdende Bob Mould. Die Alternative-Legende veröffentlichte das letzte, sehr politische Solowerk 2020, als die erste Amtszeit Trumps zu Ende gehen. Dass der Nachfolger nur wenige Wochen nach Beginn der zweiten erscheint, passt ins Bild. Mould widmet sich elementaren Themen, die sich auf die heutige Zeit umlegen lassen, wie Chaos versus Ordnung oder Mensch versus Natur, und reduzierte die Arrangements auf das, was wichtig ist, was ihn als jungen Gitarristen begeisterte. „Here We Go Crazy“, das 15. Soloalbum, serviert einmal mehr Alternative- und Power-Pop-Magie in Reinkultur.

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HotWax

HotWax – Hot Shock

Zwei EPs, Top-Festival-Gigs und namhafte Supporter: Für HotWax könnte es aktuell kaum besser laufen. Das Trio aus der britischen Küstenstadt Hastings bringt mehr als verdienten Hype mit und will diesen in Zählbares umwandeln. Die Voraussetzungen stimmen: Unter anderem arbeitete man mit Catherine Marks (Boygenius, Wolf Alice), Steph Marziano (Picture Parlour, Cassandra Jenkins) sowie Warpaint-Schlagzeugerin Stella Mozgawa zusammen, teils wurden die Songs im Live-Setting eingespielt, um die besondere Bühnenenergie einzufangen. „Hot Shock“, das erste komplette Album, verbindet die unruhige Zeit des Erwachsenwerdens mit jugendlicher Unbekümmertheit.

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No Body

No Body – Loves You

Nach dem Ausstieg bei Musa Dagh hat der umtriebige Aydo Abay die nächste Band am Start – und die ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Im Sommer 2021 wurde er von Sascha Wiercinski, der als Old Nobody instrumentalen Post Rock macht, angeschrieben, er hätte Musik mit Abays Stimme im Kopf geschrieben. Der lehnt zwar aus Zeitgründen erst einmal ab, bleibt von den Songs fasziniert. Letztlich entschied man sich, ein komplettes Album zu machen. Am Schlagzeug sitzt Thomas Götz (Beatsteaks), mit dem Abay bereits auf der ersten Musa Dagh-Platte zusammenarbeitete. Gemeinsam nennt sich das Trio No Body, der Einstand heißt „Loves You“.

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The Pighounds

The Pighounds – Tutti Frutti

Der berühmte nächste Schritt ist endlich hier: The Pighounds rumpelten vor knapp vier Jahren erstmals durch die Garage, nur um sich wenig später auf hohem Niveau zu konsolidieren. Schon in dieser frühen Phase war klar, dass Peter Bering und Alessandro de Luca relativ wenig auf typische Rock-Duo-Klischees geben und ihren Sound gerade auf Platte mit wachsender Begeisterung gedeihen lassen wollen. Exakt das geschieht nun in Form von „Tutti Frutti“, das sich mehr denn je mit 90s-Klängen, mit Stoner-Riffs, aber auch mit hymnischer Melodik und roher Punk-Attitüde identifiziert.

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