Donots

Donots – Heut ist ein guter Tag

Auf die verdiente Auszeit folgt der Paukenschlag: Ende 2019 verabschiedeten sich die Donots in eine Familienpause und ließen die Bühne erst einmal Bühne sein. 888 Tage später, im Sommer 2022, tauchten sie bei Rock am Ring wieder auf und kündigten einen Nachfolger für „Lauter als Bomben“ an. Und dem hört man den frischen Wind, den erholten Geist an. Man tourte als Special Guest der Ärzte und Hosen, zudem brach der Grand Slam Münster Weekender bandeigene Publikumsrekorde. Ganz nebenbei entstand eben die erste neue Platte seit fünf Jahren mit dem optimistisch anmutenden Titel „Heut ist ein guter Tag“.

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Young Fathers

Young Fathers – Heavy Heavy

Zurück zu den Wurzeln, diese Devise gaben Young Fathers für ihr viertes Studioalbum aus. Seit dem Release von „Cocoa Sugar“ vor knapp fünf Jahren war viel passiert, die Band spricht von ‚langen, verrückten Jahren‘, die alles andere als spurlos am Trio aus dem schottischen Edinburgh vorbeigingen. Keine externen Produzenten, nur ein Mini-Heimstudio mit ein paar Geräten und Mikrofonen, so entstand eine Ode an das Überleben, an den Exzess der Existenz. „Heavy Heavy“ setzt sich mit den eigenen Dämonen auseinander und findet darin die Kraft für das Morgen und Übermorgen.

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Ian Fisher

Ian Fisher – Burnt Tongue

Trotz aller Umstände vermied es Ian Fisher tunlichst, ein Album über Pandemie und Lockdowns aufzunehmen – bei Songs, die zwischen 2019 und 2022 entstanden, freilich ein Kunststück. Stattdessen bemüht sich der mittlerweile in Wien sesshafte, eingebürgte Europäer um Abhandlungen über den Wandel im Leben, um kleine Experimente, um das Bewahren von Hoffnung in Situationen, wo das alles andere als einfach ist. „Burnt Tongue“ führt den ursprünglich aus Missouri stammenden Songwriter in neue musikalische Gefilde und bleibt dabei so charmant wie immer.

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Somebody's Child

Somebody’s Child – Somebody’s Child

Mit einer Handvoll Singles spielte sich Cian Godfrey aka Somebody’s Child 2018/2019 schnell in die Herzen des irischen Publikums. Radio-Airplay, Support-Slots für Kaiser Chiefs und Primal Scream, sogar eine Late-Night-Performance – die Zeit für den großen Sprung war gekommen. Die Arbeiten am ersten Album dauerten etwas länger; Godfrey nahm sich alle Zeit der Welt, um seinen Indie-Perlen den nötigen Feinschliff zu verpassen und Persönliches zu verarbeiten. So geht es auf „Somebody’s Child“ darum, ein etwas anderes Irland fernab rauchender, saufender, Joyce lesender Klischees zu zeigen, und zwar anhand der Kindheit und Jugend des Protagonisten.

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Hey Hey My My

Hey Hey My My – High_Life

In ihrer Heimat zählen Julien Gaulier und Julien Garnier zu den absoluten Kritikerlieblingen. Als Hey Hey My My, benannt nach dem Neil Young-Song, veröffentlichten sie bislang drei Alben, die sich durch allerlei Rock-, Pop-, Indie- und Folk-Gefilde tankten. Ihre musikalische Reise in die 90er Jahre setzt sich fort und kündigt zugleich mehr Vielfalt denn je an. „High_Life“ geht neue Wege und gibt sich sowohl verträumter Atmosphäre als auch treibender, verschwitzter Zeitlosigkeit am Rande der Indie-Wurzeln hin.

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Billy Zach

Billy Zach – A Momentary Bliss

Der Abgrund ist bei Billy Zach nicht nur omnipräsent, er scheint stets zum Greifen nah, wie das Hamburger Quartett bereits vor drei Jahren auf seinem Einstand „Struggle On“ zeigte. Gefühlt verfinsterte sich die Welt seither nur weiter, was sich auch auf den Sound auswirkt – traditionell bereits in melancholisch bis forschen Post-Punk-Gefilden angesiedelt, die nun eine zusätzliche Dosis Noise abbekommen. Auf „A Momentary Bliss“ entführt die Band in die Untiefen der gesellschaftlichen Unterstadt, stets dem moralischen und emotionalen Absturz nah.

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JW Francis

JW Francis – Dream House

Was Fanservice betrifft, ist JW Francis im besten Sinne anders als andere. Er schreibt nicht nur Songs über sein eigenes Leben, er macht Jahr für Jahr rund um den Valentinstag Musik für andere Menschen. In den vergangenen drei Jahren kamen mehr als 300 Anfragen zusammen. Sämtliche Tracks auf „Dream House“, das vierte Album für Sunday Best Recordings, entstammen diesem Projekt. Teils wurden sie in ihrer Ursprünglichkeit belassen, teils etwas überarbeitet, um dem Leben des New Yorkers zu entsprechen. Herausgekommen ist ein schillerndes, energisches und zugleich verträumtes Werk, das Vertrautes in einen frischen Kontext packt.

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Klimaforandringer

Klimaforandringer – Mørket på solens krop

Was verleitet eine Band aus dem hohen Norden dazu, sich mit Afrobeat und Afro-Rock zu befassen? Klimaforandringer aus Kopenhagen verpassen ihrem Sound ein internationales Flair, das zusätzlich Psychedelic, Kraut, Prog, Desert und Wave mitnimmt, um zumindest ein paar weitere Anhaltspunkte zu liefern. Das dänische Sextett veröffentlichte bislang zwei kurzweilige Platten und touren mit wachsender Begeisterung, wenn sie nicht gerade bei diversen anderen Projekten – u. a. Svin, Under Byen und Bisse – eingespannt sind. „Mørket på solens krop“ drückt seinen Unmut über globale Missstände aus.

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Illiterate Light

Illiterate Light – Sunburned

Nach einem starken ersten Album mussten sich Illiterate Light neu motivieren. Das US-Duo um Jeff Gorman (Gesang, Gitarre und fußgesteuerter Synth-Bass) sowie Jake Cochran (Steh-Drums) landete 2019 einen Alternative-Volltreffer, tourte fleißig und wollte danach mehr. Man baute sich ein eigenes Studio, gründete ein eigenes Label und trieb den Multi-Instrumentalisten-Ansatz voran. Der Tod von Gormans Vater nach langer, schwerer Krankheit zu Beginn der Songwriting-Sessions sorgte zudem für neue Motivation. So verwundert es kaum, dass das zweite Album „Sunburned“ einen gewaltigen Sprung nach vorne markiert.

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Sam Himself

Sam Himself – Never Let Me Go

Er kommt zwar aus der Schweiz, seine musikalische DNA ist nach eigenen Angaben aber betont amerikanisch: Sam Himself zeigte sich auf seinem Einstand „Power Ballads“ von seiner düsteren Seite, wohl auch einer besonderen Zeit geschuldet. Nun folgt der Ausbruch aus der Tristesse mit einer musikalischen Frischzellenkur. Von einem Spannungsverhältnis zwischen Hoffnung und dem steten Bewusstsein ihrer Zerbrechlichkeit ist die Rede, wenn „Never Let Me Go“ den Indie-Sound eine Spur kunstvoller und synthetischer erklingen lässt, ohne dabei auf den zuvor rockigeren Charme komplett zu verzichten.

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