Psychedelic Porn Crumpets

Psychedelic Porn Crumpets – Fronzoli

Nur eineinhalb Jahre nach „Night Gnomes“ haben die Psychedelic Porn Crumpets schon wieder neues Material am Start, und das langt abermals beherzt zu. Von einem Schnellschuss kann man erneut nicht sprechen, denn die Australier zeigen sich weiterhin in bestechender Form und legen zahlreiche Perlen vor, die weit über klassische Psychedelic-Erwartungen hinausgehen. „Fronzoli“ beschreibt Dinge, die als unnötige Dekoration hinzugefügt wurden, und das ist gar nicht mal so verkehrt. Gerne dekoriert das Quintett seine Songs mit schrägen bis vogelwilden Ideen, doch dürfte daran auch hier rein gar nichts auch nur annähernd unnötig ausfallen.

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The Clockworks

The Clockworks – Exit Strategy

Sind die Zeiten der großen The-Bands eigentlich schon vorbei? Zumindest The Clockworks hat offenkundig niemand etwas davon gesagt, wobei das im irischen Galway gegründete und nunmehr in London ansässige Quartett von etwaiger Hype-Presse herzlich wenig hält. Nach einigen gefeierten Singles nahm man das erste Album mit Produzenten-Veteran und Ex-Suede-Gitarrist Bernard Butler auf, unter anderem in den legendären Abbey Road Studios, nur um das Ergebnis in Eigenregie zu veröffentlichen. „Exit Strategy“ verbindet Indie, Alternative, Pop, Rock und Post Punk mit einer nostalgisch angehauchten Konzeptplatte voller spannender Figuren mit einem Protagonisten, der von Galway noch London zieht. Welch Zufall.

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Knud Voss

Knud Voss – mono

Aus dem schönen Schleswig-Holstein melden sich neue angehende Meister des scheuklappenlosen Punk. Post und andere Präfixe begleiten den Sound von Knud Voss, die 2020 mit dem in Eigenregie entstandenen „Capristube“ erstmals auf sich aufmerksam machten. Inzwischen griff Flight13 zu und gibt den tanzbaren, kratzbürstigen, ab und an synthetischen Ideen des Quartetts eine verdiente Bühne. „mono“ reißt letzte Genre-Grenzen mit Wonne ein, packt Scheuklappen in den hintersten Winkel und schüttelt nebenher den einen oder anderen kleineren Hit aus dem Ärmel.

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The Native Cats

The Native Cats – The Way On Is The Way Off

Bass und Schlagzeug, Gesang und Elektronik: Mit diesem einfachen wie Grenzen sprengenden Mix konnten sich The Native Cats nicht nur in ihrer australischen Heimat als Kultband etablieren. Der eigenwillige Post-Punk-Ansatz des Duos schwappt immer wieder – auf mehr oder minder bekömmliche Weise – über die Landesgrenzen. Ihr fünftes Album zog sich allerdings, denn die in Australien überaus heftige Lockdown-Isolation ging an die Substanz. Die kreativen Herausforderungen von Einsamkeit und Distanz nahm man jedoch mutig an und entschied sich, musikalisch wie textlich noch mehr zu versuchen. Davon profitiert „The Way On Is The Way Off“ hörbar.

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Spidergawd

Spidergawd – VII

Die Pausen mögen etwas länger geworden sein, doch bleibt die kreative Muse Spidergawd hold. Mit ihrem bereits siebten Album in knapp zehn Jahren zeigt sich das norwegische Quintett in starker Form und kultiviert zugleich jenen Sound, der sich auf den letzten Platten organisch entwickelte – etwas härter mit stärkeren NWOBHM-Einflüssen, zugleich deutlich poppiger bis eingängiger in einem See der (hart-)rockenden Hymnen. „VII“ wirft jeglichen unnötigen Ballast restlos über Bord und kniet sich weiter in die fieberhaften Klänge der 80er Jahre hinein.

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Isoscope

Isoscope – Conclusive Mess

Nachdem die angenehm chaotische Unruhe ihres Erstlings „Ten Pieces“ vor etwa eineinhalb Jahren ein zweites Leben erhielt, legen Isoscope nun tatsächlich ein zweites Album nach. Das Berliner Quartett spielt mit Klängen und Schubladen, die sich durch Post und Punk, Noise und Kraut, Indie und Alternative tanken, um nur einige sehr grundlegende Referenzen zu nennen. Dabei geht die sehr klare politische und gesellschaftliche Position – die Musiker*innen zählen zur Gründungszelle des für FLINTA engagierten GRRL NOISY-Kollektivs – der Scopes etwas zu Unrecht unter. Entsprechend lohnt es sich, bei „Conclusive Mess“ nicht nur auf den musikalischen Wahnsinn zu achten.

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Sen Morimoto

Sen Morimoto – Diagnosis

Nach zwei kurzweiligen Alben in Eigenregie befand sich Sen Morimoto am Scheideweg. Die finanzielle Realität eines professionellen Musikers, begleitet von den Einschränkungen einer Pandemie, holten den US-Amerikaner ein. Zugleich hatte er nach eigener Ansicht das Thema seiner bisherigen Releases – der tagebuchartige Blick nach innen – erschöpft. Und doch geht es weiter, nun unterstützt durch City Slang, wo der neueste Streich gemeinsam mit dem eigenen Label Snooper Records erscheint. Zugleich richtet Morimoto den Blick auf „Diagnosis“ nach außen und arbeitet sich an größeren gesellschaftlichen Zusammenhängen im gewohnt jazzig-eingängigen Soundgewand ab.

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King Creosote

King Creosote – I DES

Nur wenige Musiker sind so umtriebig wie King Creosote. Der selbsternannte König aus Schottland mag zwar mehr als sieben Jahre seit seinem letzten Domino-Release vergehen haben lassen, doch erscheinen nach wie vor mehrere Singles und Platten pro Jahr über Kleinstlabels sowie in Eigenregie. Überwiegend zwischen 2016 und 2020 geschrieben, haben die zehn neuesten Tracks etwas von einer Zeitreise, aber auch von einem kreativen Rundumschlag, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt und mehr denn je mit Genres bzw. Genre-Erwartungen bricht. „I DES“ zeigt sich so ambitioniert und ausdrucksstark wie eh und je.

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interna

interna – Nach außen konziliant

Neue Band mit ordentlich gemeinsamer Erfahrung: Die drei Musiker von interna kennt man zu je zwei Drittel von Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen und Sie kamen Australien, mit Bassist Lars Stuhlmacher als gemeinsamer Nenner. Wenig überraschend fällt die gemeinsame Band laut und energisch aus, zeichnet konkrete und zugleich abstrakte Bilder, während rundherum ein wilder musikalischer Mix zwischen Post Punk, Noise und Indie Rock tänzelt, ab und an sogar im wahrsten Sinne des Wortes. „Nach außen konziliant“ ist ihr fabulöser Einstand auf Albumlänge.

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OMD

OMD – Bauhaus Staircase

Seit 2010 erleben OMD, nach der großartigen Frühphase Anfang der 80er (inklusive des Welthits „Maid Of Orleans“) und dem erfolgreichen Comeback in der ersten Hälfte der 90er, ihren dritten Frühling. Alle drei seitdem veröffentlichten Alben charteten sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Deutschland ziemlich ordentlich, wo „History Of Modern“, „English Electric“ und „The Punishment Of Luxury“ die Top 10 knackten. Letztgenanntes Werk liegt nun aber schon geschlagene sechs Jahre zurück, so dass die Fans des zu drei Vierteln aus Originalbesetzungsmitgliedern bestehenden Quartetts schon länger nach Nachschub lechzen. Selbiger erscheint nun endlich in Form von „Bauhaus Staircase“, dem immerhin schon vierzehnten Album der Briten. Eins sei vorweggenommen: Noch immer hat sich die Band mit Leib und Seele dem Sound der frühen 80er verschrieben.

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