Losing Sleep

Losing Sleep – Head In The Clouds

Karlsruhe ist nicht nur Heimat erstklassiger Radiomoderatoren und zweitklassiger Fußballteams, sondern auch der Stomping Ground der 2018 gegründeten Losing Sleep. Das Quartett versteht sich auf sehnsüchtigen Indie Rock mit Gaze-Elementen, der unter anderem Themen wie Liebe und Verlust verarbeitet. Exakt das passiert auch auf der neuesten EP: „Head In The Clouds“ beschreibt das Gefühl, in einer Dauerschleife zwischen Traum und Wirklichkeit festzuhängen, sich der zehrenden Vergangenheit zu stellen und Weg in Richtung Selbstreflexion einzuschlagen.

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Bloodflowers

Bloodflowers – Nebula

Eine besonders spannende Newcomer-Band setzt zum Landeanflug auf Albumlänge an. Bloodflowers, das Düsseldorfer Psych-Rock-Quartett um die indonesische Sängerin und Gitarristin Nadia Wardi, konnte sich binnen kürzester Zeit ihren Status als Geheimtipp erspielen. Erste Singles erschienen 2021, man konnte Festival-Erfahrung sammeln, erhielt im Vorjahr den Kulturpreis für Musik der Stadt Düsseldorf und darf sich aktuell über eine Newcomer-Nominierung für den popNRW-Preis 2023 führen. Angesichts der federnden und doch eindringlichen Musik wundern diese ersten Lorbeeren keinesfalls. Im Dezember 2022 in den Glaswaldstudios im Schwarzwald aufgenommen, erscheint nun das erste Album „Nebula“.

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HEALTH

HEALTH – Rat Wars

In der emotional wohl schwierigsten Phase der Bandgeschichte suchen HEALTH nach neuen Wegen inmitten vertrauter Muster. Eineinhalb Jahre nach dem Abschluss ihrer „Disco4“-Serie meldet sich das Trio lautstark zurück und vertont die chaotische, zermürbende, zugleich inspirierende Erfahrung der Pandemie-Jahre auf einer Platte, die sich sogar noch weiter als zuvor hinauswagt – für eine Band, die liebend gerne mit Noise- und Industrial-Erwartungen spielt, ein Kunststück. Mehr noch, auf „Rat Wars“ geht es lauter und zugleich leiser, poppig-eingängiger denn je vor sich.

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Amaunet

Amaunet – Home

Aus der Zeit gefallen oder einfach ’nur‘ 20+ Jahre zu spät dran? Darüber kann man wunderbar streiten, während man Amaunet lauscht. Das schwedische Quintett schlägt die Brücke zwischen dem Britpop der 90er und dem stylischen Indie Rock der frühen 2000er um The Strokes und Kings Of Leon. Damit tritt man natürlich in große Fußstapfen, findet jedoch zugleich einen angenehm eigenen wie eigenwilligen Ansatz. Nach zwei in Eigenregie erschienenen Alben sind Amaunet nun bei Lövely Records gelandet, die dem rohen und zugleich verspielten „Home“ die perfekte Heimat bieten.

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Tubbe

Tubbe – Bankrott in Utopia

Von wegen aufgelöst: Tubbe gibt es nach wie vor, sie hatten sich nur ein bisschen Zeit gelassen. Gut, es war vielleicht doch etwas mehr, denn ihre letzte Platte erschien bereits 2015. Verschiedene Solo- und Nebenschauplätzen in vergangener Zeit boten Henri Jakobs und Klaus Zimmermann den nötigen Freiraum, um letztlich doch wieder zusammenfinden. Und gemeinsam setzt es weiterhin elektronisch befeuerten Pop mit Rave-Energie und pointierten, gerne einmal sozialkritischen Texten, in denen das obligatorische Augenzwinkern nie zu kurz kommt. „Bankrott in Utopia“ ist die Rückkehr in Bestform.

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Cave To Cosmos

Cave To Cosmos – Truth Waits In Deepest Nights

Die Musik begleitete Emanuel Winkler schon immer. In einem kleinen Dorf in Ostwestfalen-Lippe – eine Region, die so illustre Namen wie Jochen Distelmeyer (Blumfeld), Casper, Marian Gold (Alphaville) und Frank Spilker (Die Sterne) hervorbrachte – aufgewachsen, spielte er in seiner Jugend in verschiedenen Bands, arbeitete während eines späteren Studiums dennoch immer weiter an der Musik und fand nach einer kleinen Sinnkrise letztlich doch seine Berufung. Als Cave To Cosmos schreibt Winkler fantastische, schillernde Indie-Pop-Perlen mit Tiefgang. Von Tobias Siebert (Klez.e) produziert, landet nun die spannende EP „Truth Waits In Deepest Nights“.

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URGE

URGE – Noiseversity

Anfang der 90er Jahre schien Hannover die alternative Musikwelt zu gehören. Gleich mehrere Bands im härteren Umfeld gründeten sich, der Begriff ‚Hardcorehausen‘ war geboren. Auch URGE entstiegen dieser Bewegung, veröffentlichten 1990 eine erste EP, legten im Folgejahr ein Album nach und begleiteten die legendären Fugazi auf Europa-Tournee, nur um kurz danach von der Bildfläche zu verschwinden. 30 Jahre später entflammte der Bock auf die Musik neu, nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio. „Noiseversity“ nimmt den Sound und den Elan dieser vermeintlich längst vergangenen Epoche mit und mischt aktuelle gesellschaftliche sowie politische Themen hinzu.

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ORT

ORT – Maschinenhafen

Ellenlange Songs ohne Gesang erzählen Geschichten – das sollte Freunden diverser Post-Präfix-Genres bestens bekannt sein. ORT haben damit zwar nur wenig am Hut, verfolgen aber ein ähnliches Konzept – etwas noisiger und kratziger, zugleich dem Drone nicht abgewandt. Kein Wunder, denn neben Simon Dümpelmann und Dennis Müller, die beide über ordentlich Sludge-Erfahrung verfügen, wirkt hier Drone-Veteran N aka Hellmut Neidhard mit. Nach einem Album und mehreren 7″-Singles legt das Trio aus Dortmund nun nach. „Maschinenhafen“ besteht aus zwei ellenlangen Tracks, jeweils über 20 Minuten, die hinter vermeintlicher Statik einiges an Klasse offenbaren.

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Jonathan Rado

Jonathan Rado – For Who The Bell Tolls For

Tribute-Platten sind in der Regel eher traurige, behäbige, ehrfürchtige Angelegenheiten. Das hat wohl niemand Jonathan Rado gesagt. Eigentlich wollte der Multi-Instrumentalist von Foxygen sein drittes Solowerk auch ganz anders anlegen, doch der Tod zweier guter Freunde binnen einen Jahres – Mentor und Produzent Richard Swift sowie Zeichner und Illustrator Danny Lacy – hinterließ Spuren. Allerdings wollte Rado eben keine schmalzige Platte aufnehmen, sondern sich einfach in der Musik verlieren und dabei, gerne mal augenzwinkernd, die Erinnerungen an wichtige Weggefährten hochhalten. Exakt das gelang mit „For Who The Bell Tolls For“ gar wunderbar.

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Voodoo Beach

Voodoo Beach – Wonderful Life

Voodoo Beach standen vor dem Abgrund. Nach mehreren Line-up-Wechseln stand der harte Kern um Drummerin Josephine Oleak und Bassist John-H. Karsten plötzlich ohne Sängerin und Gitarristin da, wollte die Band schon zu Grabe tragen. 18th Day-Gründungsmitglied Heike Rädeker bekam davon Wind, schloss sich dem Duo sofort an und sorgte für die erhoffte Rettung. Nicht nur das, in dieser neuen Besetzung sprudelten die Ideen geradezu aus Voodoo Beach heraus und hievten den ohnehin offenen Sound in neue Sphären. „Wonderful Life“ gibt sich experimenteller und zugänglicher denn je.

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