Kategorie: Reviews & Previews

Sweet Teeth

Sweet Teeth – High Anxiety

Ein Volltreffer jagte den nächsten, als Sweet Teeth im Sommer 2021 mit ihrer ersten EP auftauchten. „Acid Rain“ war ein Power-Pop-Fest für Fans von Hüsker Dü und Dinosaur Jr. Trotz aller Widrigkeiten konnten die Schweden ein paar Gigs spielen und fanden zwischendurch noch Zeit für ein erstes komplettes Album. „High Anxiety“ nimmt alles mit, was auf dem Kleinformat funktionierte, und fügt der Angelegenheit einen doppelten lyrischen Boden zwischen Angstzuständen und Möglichkeiten, mit diesen umzugehen, hinzu. Das gelingt gar wunderbar.

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Hot Mass

Hot Mass – Happy, Smiling And Living The Dream

Einfach mal alle Regler auf Elf drehen und losrocken, so oder so ähnlich könnte das Mantra von Hot Mass lauten. Das britische Quartett biegt aktuell bereits mit seinem zweiten Album ums Eck, sechs Jahre nach „Nervous Tensions“, und klingt dabei, als wären sie eigentlich eh immer hier gewesen. Kein Wunder, schließlich tourten die Herren aus Swansea mit wachsender Begeisterung durch die Lande und schärften ihren Sinn für packende, treibende Rocksongs mit Punk-, Alternative-, Indie-, Grunge- und Power-Pop-Einflüssen. „Happy, Smiling And Living The Dream“ ist somit durchaus als Mission Statement zu verstehen.

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L.A. Salami

L.A. Salami – Ottoline

Die Suche nach dem Selbst hinter dem Selbst treibt L.A. Salami seit jeher an. Der in Peckham geborene Lookman Adekunle Salami wollte immer schon mehr über seine eigene Identität, seine Familie und seine Herkunft erfahren. Unter anderem äußert sich das in seiner überaus vielschichtigen Musik, die gerne mal den Bogen von Folk und Singer/Songwriter über Indie Rock und Post Punk bis hin zu Rap und HipHop spannt. Was auf „The Cause Of Doubt & A Reason To Have Fate“ bereits höchst spannende Blüten trieb, genießt nun eine nicht minder spannende Fortsetzung in Form von „Ottoline“.

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Girls In Synthesis

Girls In Synthesis – The Rest Is Distraction

Kann denn Lockdown Sünde sein? Für Girls In Synthesis brachte er beste Voraussetzungen, um an neuer Musik zu arbeiten, so Bassist und Sänger John Linger. Nicht nur das, nach dem bereits unterhaltsamen Debüt „Now Here’s An Echo From Your Future“ wollte das Trio aus London die eigenen musikalischen Möglichkeiten genauer ausleuchten. Mehr Düsternis, mehr Experimente und mehr genereller Wahnsinn bemühen neue Herausforderungen, die sich ebenso auf die lyrische Ebene erstrecken. „The Rest Is Distraction“ bricht mit wachsender Begeisterung durchs scharfkantige Gebälk.

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Meat Wave

Meat Wave – Malign Hex

Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Diese und ähnliche existenzielle Fragen stellten sich Meat Wave in jüngerer Vergangenheit. Ihr letztes Album hat bereits fünf Jahre auf dem Buckel, der Nachfolger sollte eigentlich nicht so lange brauchen und wurde bereits 2019 im Proberaum sowie in den Wohnungen der drei Musiker aufgenommen. Dann ließ man sich jedoch viel Zeit für den Feinschliff, von bekannten Begleitumständen verzögert. Nun ist das Trio aus Chicago zurück und bereit, die Bühnen der Welt zu entern. Mit im Gepäck haben sie „Malign Hex“, das bewusst mit Kontrasten und Gegensätzen arbeitet.

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Orango

Orango – Mohican

Globale Ereignisse legten Orango komplett lahm. Eigentlich hatte man bereits Material für drei weitere Alben geschrieben, konnte sich aber nicht treffen. Zudem fiel der Re-Release von „Battles“ mit dem Lockdown zusammen, sodass aus der erhofften Tour nichts wurde. Als man sich doch wieder im Proberaum fand, floss der norwegische Southern Rock. Sogar für Soloplatten vorgesehenes Material wurde umgearbeitet, einfach um wieder frisch durchstarten zu können. Diese schwere Zeit hört man „Mohican“ zu keiner Zeit an und erhält stattdessen Orango in gewohnt starker Form.

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Sorry

Sorry – Anywhere But Here

Der Ton im frischen, unschuldigen London ihres ersten Albums ist deutlich rauer geworden: „925“ war ein mehr als gelungener Einstand für Sorry, die sich ihrem eklektischen Mix aus Alternative, Pop, Soul und Electro vor allem von synthetischer Seite näherten. Nun, da sich die sprichwörtlichen Wolken verfinstert haben, reflektiert auch der Sound die deutlich bedrückendere Szenerie. So bemüht sich „Anywhere But Here“ um organische Live-Qualitäten, um neue Direktheit und um eine gewisse Melancholie, beeinflusst von einer Welt, die zwar nahezu gleich aussieht, sich aber irgendwie anders anfühlt.

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Quarter Wolf

Quarter Wolf – Yeah Baby

Vergangenen Herbst krachte Sänger und Gitarrist Marius Kromvoll mit seiner White Trash Blues Band durchs Gebälk, nun legt der Norweger in Duo-Besetzung nach. Gemeinsam mit dem australischen Drummer Paul Daniel rief er Quarter Wolf ins Leben, um sich mit wachsender Begeisterung durch die Garage zu spielen und dem guten, alten skandinavischen Rock’n’Roll zu huldigen. Die erste Platte hört auf den bezeichnenden Titel „Yeah Baby“, das sich mit den letzten Jahren unter Verschluss befasst. Denn neben allerlei Düsternis und ernüchternden Momenten gab es hier doch Grund zur Euphorie.

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Dayglow

Dayglow – People In Motion

Die kleinen und definitiv mehr als feinen Indie- und Pop-Perlen von Sloan Struble ziehen weiterhin sympathische Kreise. „Harmony House“ holte vergangenes Jahr Freundlichkeit und Charme in eine zermürbende Welt, führte Dayglow auf Festival-Bühnen und zu Late-Night-Auftritten. Auch seine neue Platte schlägt in eine ähnlich positive Kerbe, will Konflikte und Dramen vermeiden, erkennt aber zugleich, dass nicht alles eitel Sonnenschein sein kann. „People In Motion“ strahlt Fröhlichkeit aus und erkennt dennoch Hindernisse hinter dem Regenbogen.

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Palps

Palps – Black Heart

Einfach geht anders: Nur zwei Jahre nach ihrer ersten EP und vier Jahre nach Gründung stellen sich Palps einem Mammutprojekt. Das Quartett aus Essex nahm nicht etwa nur ein Album auf, es sollte ein Konzeptwerk mit multimedialer Begleitung werden. Zu jedem der acht Songs gibt es ein Video, das die Geschichte dahinter Schritt für Schritt erklärt. In „Black Heart“ geht es um eine Person, die mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen hat, was sich entsprechend auf das Umfeld auswirkt. Der Kampf mit der eigenen Gedankenwelt scheint nicht nur eine neue Beziehung auf die Probe zu stellen.

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