Kategorie: Reviews & Previews

Cosmo Klein

Cosmo Klein & The Campers – Soul Fiction

Die Pandemie führte bei vielen Musiker*innen zu einem kreativen Umdenken. Für Cosmo Klein, der sich nach seinen Hits Mitte der Nuller-Jahre sowie diversen Dance-Kollaborationen inzwischen vornehmlich in geschmackvollen Retro-Gefilden bewegt, ging es auf große Reise. Er funktionierte seinen Camper, das „Cosmobil“, zu einem Tonstudio um, und besuchte eine Armada renommierter Session- und Jazzmusiker aus dem Soul-, Jazz- und Funkbereich für gemeinsame Aufnahmen. Diese wechselnde Impromptu-Begleitband nannte er The Campers und veröffentlicht das Ergebnis dieser Tour nun unter dem Namen „Soul Fiction“.

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Alex Lahey

Alex Lahey – The Answer Is Always Yes

Nach zwei Alben, die sich vornehmlich um Beziehungen und Beziehungsstrukturen drehten, wollte Alex Lahey den Blickwinkel etwas verschieben. Für den Nachfolger des starken „The Best Of Luck Club“ widmet sich die Australierin ihrem queeren ‚Anderssein‘, das isolierend, surreal, aber auch humorvoll sein kann. Der energische Rock-Sound macht ebenfalls eine kleine Metamorphose durch und nimmt ein paar zusätzliche Stilelemente auf. „The Answer Is Always Yes“ schickt sich an, Lahey als eine der stärksten Indie- und Alternative-Songwriterinnen der Gegenwart zu konsolidieren.

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Palila

Palila – Mind My Mind

Zweifel. Wehmut. Melancholie. Weltschmerz. Das Weltbild von Palila lebt von Zerrissenheit, geht nahe und unter die Haut. Ihr hymnischer Indie- und Alternative-Sound, begleitet von Texten, die mitten in das Seelenleben treffen, sorgte bislang auf mehreren EPs sowie einem starken Album für verdiente Furore. Jetzt kommt die ach so schwere zweite Platte, sollte man meinen, und vermengt permanente Verzweiflung mit dem Wissen, dass sich der Weg lohnt, dass schönere Tage warten. „Mind My Mind“ verlangt geradezu nach mehr Aufmerksamkeit, ohne sich dabei auch nur im Geringsten aufzudrängen.

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DOTE

DOTE – feelings

Vom Feeling her haben DOTE ein gutes Gefühl. Die vier Nordessener kennen sich vom Chor und/oder vom Schulhof, und beschlossen vor sechs Jahren, gemeinsam Musik zu machen. Und die ist vornehmlich in legeren bis verträumten Pop-Gefilden mit deutlicher Indie- und Retro-Schlagseite verhaftet – verwaschen, ohne dabei gekünstelt zu wirken; eingängig, ohne mit voller Absicht ins Radio zu drängen. Dieses Rezept geht auf und führt num ersten Album des Quartetts. „feelings“ befasst sich mit Gefühlszuständen und Gefühlsregungen aus verschiedenen Blickwinkeln.

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Samantha Fish & Jesse Dayton

Samantha Fish & Jesse Dayton – Death Wish Blues

Hier kommt zusammen, was zusammengehört: Bereits auf einer kleinen Cover-EP im Vorjahr zeigten Samantha Fish – ein Headliner-Dauergast auf zahlreichen Blues-Festivals mit einem starken Katalog – und Jesse Dayton – der mit so unterschiedlichen Acts wie Johnny Cash, Waylon Jennings, X und Rob Zombie spielte und tourte – ihre Qualitäten als Power-Duo. Gemeinsam mit allerlei Studio-Prominenz entstanden binnen kürzester Zeit zahlreiche hochkarätige Tracks, die weit über das typische Blues-Rock-Verständnis hinausgehen. „Death Wish Blues“ schreibt ein bärenstarkes neues Kapitel für diese beiden Könner.

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Gavial

Gavial – Vor

Namen mögen Schall und Rauch sein, doch für die Tourette Boys war eine Änderung von Nöten. Ursprünglich nach einem Nirvana-Song benannt, musste man im Laufe der Zeit erkennen, dass der Bandname nicht mehr angemessen war. Die mittlerweile zum Quartett angewachsene Band aus Dresden und Berlin nennt sich nunmehr Gavial, am Sound hat sich aber herzlich wenig verändert. Der Mix aus Blues und Psychedelic Rock funktioniert weiterhin wunderbar und lädt einmal mehr auf spannende bis verschrobene Klangreisen ein. „Vor“ ist zudem ihre erste Platte für die neue Heimat Exile On Mainstream.

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Iguana Death Cult

Iguana Death Cult – Echo Palace

Bandtreffen wurden für Iguana Death Cult während der Pandemie zum therapeutischen Refugium. In der Wohnung von Frontmann Jeroen Reek diskutierte man über die Unwirklichkeit der Zeit, begleitet von absurder Paranoia und Verschwörungstheorien, die wie ein Lauffeuer um sich griffen. Das dritte Album der Niederländer darf gut und gerne als Bestandaufnahme verstanden werden, als Suche nach Vernunft in einer alles andere als vernünftigen Zeit. Ursache und Wirkung von Gruppendenken begleiten den neuen Longplayer „Echo Palace“.

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De Forbandede

De Forbandede – Menneske

Ein Fuzz-Psych-Doppelalbum mit dänischen Texten, das liest sich zunächst erst einmal sehr schräg. Für De Forbandede (dt. „Die Verfluchten“) ist das jedoch absoluter Ernst. Das Quartett aus dem Norden veröffentlichte bislang zwei spannende Alben und mehrere Kleinformate, auf denen man nach und nach den eigenen Sound erkundete. In der Landessprache fand man den idealen Ausdruck des eigenen Seins und nutzte zugleich die Downtime der vergangenen Jahre, um ausgiebig an neuem Material zu arbeiten. „Menneske“ (dt. „Mensch“) ist sogar ein Doppelalbum geworden und versucht mit 85 ausufernden Minuten zu überfordern.

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The Upland Band

The Upland Band – Living In Paradise

Das Leben ist Ostwestfalen ist alles, nur nicht langweilig. Zumindest empfindet Michael Beckett (kptmichigan, Super Reverb, ex-Tuesday Weld) das so und verfrachtet den Schauplatz des ersten Albums seines neuesten Projektes dorthin. Mit The Upland Band widmet er sich psychedelischen Pop/Rock-Klängen, eingängig und ausufernd zugleich, und verwendet diese sogleich als Plattform für ein Konzeptwerk. „Living In Paradise“ beruht auf historischen Fakten, Beobachtungen und Klatsch, und beschäftigt sich mit verschiedenen Figuren, die sich in dieser verschlafenen und doch spannenden Gegend tummeln.

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Bring The Hoax

Bring The Hoax – Single Coil Candy

Sie tauchten vergangenen Herbst mit einer Handvoll Songs auf und wurden sogleich zu den neuen Favoriten unter Früh-90er-Indie-Revivalisten: Bring The Hoax sorgten mit ihrer ersten EP und einem Mix aus Indie, Alternative und Power-Pop für ein Rauschen im Gitarrenwald. Tatsächlich war das nur der Anfang, denn den energiegeladenen wie unbeschwerten und zugleich unerwartet vielschichtigen Sound gibt es nun auch auf Albumlänge. Wobei, so ganz neu ist hieran nicht alles, denn „Single Coil Candy“ verbindet die fünf EP-Tracks mit fünf brandneuen Nummern.

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