Kategorie: Reviews & Previews

Spanish Love Songs

Spanish Love Songs – No Joy

Es ist Zeit für Veränderung: Auf „Brave Faces Everyone“ konsolidierten sich Spanish Love Songs auf hohem Niveau. Nun soll ihr Sound eine verdiente Frischzellenkur erhalten. Emo und Indie bleiben zentrale Bausteine, punkige Ausreißer rücken nun allerdings in den Hintergrund und werden durch Wave sowie Alternative ersetzt. Bedeutungsschwangere Schwere und ein etwas anderer Ansatz, um die eigene Emotionalität kathartisch umzuwandeln, begleiten „No Joy“, das laut Frontmann Dylan Slocum den eigenen musikalischen Vorstellungen näher denn je kommt.

Weiterlesen
Madsen

Madsen – Hollywood

Man merkte es kaum, da immer wieder Material erschien – der überraschende Punk-Nackenschlag „Na gut dann nicht“ sowie Sebastian Madsens souliges Solo-Debüt – doch tatsächlich arbeiteten Madsen stolze fünf Jahre an ihrem neuesten Streich. Eine Zeit voller Ideen und Unterbrechungen, spannender Studiozeit und der Gründung eines eigenen Labels. „Hollywood“ besinnt sich auf die besten Qualitäten der vier Wendländer, rockt selbstbewusst und empathisch, legt Gefühlswelten offen und nimmt sich im richtigen Moment kein Blatt vor den Mund.

Weiterlesen
PÆRISH

PÆRISH – You’re In Both Dreams (And You’re Scared)

PÆRISH aus Paris rütteln seit geraumer Zeit am Tor der Außergewöhnlichkeit. Dabei folgt das Quartett vergleichsweise konventionellen Zutaten, die Alternative Rock mit etwas Indie-Flair neben Shoegaze stellen. Ihre beiden bisherigen Alben, bis obenhin voll mit Filmzitaten (drei der vier Musiker lernten sich auf einer Filmschule kennen), waren Kritiker- und Publikumslieblinge. Sind aller guten Dinge drei? „You’re In Both Dreams (And You’re Scared)“ beschränkt seine cineastischen Referenzen einzig auf den Titel („Mulholland Dr.“ von David Lynch), macht ansonsten aber exakt so weiter, wie man sich das wohl erhoffen konnte.

Weiterlesen
Fiddlehead

Fiddlehead – Death Is Nothing To Us

Auf dritten Alben stellt sich, zumindest vermeintlich, so etwas wie musikalische Routine ein. Die eigentlich als One-Off-Projekt geplante Band Fiddlehead um allerlei Punk-, Emo- und Hardcore-Prominenz will davon allerdings nichts wissen und hat erst recht nicht vor, auch nur im Ansatz netter und braver zu klingen. Für den Nachfolger von „Between The Richness“ schraubt das Quintett den Härtefaktor nach oben und taucht zugleich tiefer denn je in den Schmerz und den Widerspruch der Trauer ein, ohne dabei auch nur ansatzweise seicht und gefühlsduselig zu werden.

Weiterlesen
The Hives

The Hives – The Death Of Randy Fitzsimmons

Elf Jahre seit dem letzten Album, obwohl man mit Tourneen, einzelnen Singles und dem ersten Live-Album gefühlt durchgehend präsent war – dafür muss es doch einen Grund geben. Geht es nach The Hives, lag das am Verschwinden ihres Gründers, Mentors und alleinigen Songwriters, der vom Erdboden verluckt schien und später seinen Tod vortäuschte. Dieser Randy Fitzsimmons hat den Schweden eine komplett neue Platte in seinem vermeintlichen Grab hinterlassen, und so widmen sie den neuesten Streich ihrem (ehemaligen?) Mastermind. „The Death Of Randy Fitzsimmons“ zeigt das Quintett, mehr als ein Vierteljahrhundert nach ihrem Einstand, in bestechender Form.

Weiterlesen
Bonnie "Prince" Billy

Bonnie „Prince“ Billy – Keeping Secrets Will Destroy You

Ein neues Album von Will Oldham aka Bonnie „Prince“ Billy ist immer ein Grund zu feiern, zumal man zumindest im Groben weiß, was man bekommt. Das erste Solowerk seit „I Made A Place“ vor knapp vier Jahren reduziert die musikalische Mission wieder auf ein absolutes Minimum, auf ruhigen Folk und feine Singer/Songwriter-Kunst. Vornehmlich von Musiker*innen aus der Region unterstützt und begleitet, bemüht sich „Keeping Secrets Will Destroy You“ um zeitlose wie gegenwärtige Themen, von gemächlichem Fluss und der instrumentalen Schönheit des Moments begleitet.

Weiterlesen
Ryan Bingham

Ryan Bingham – Watch Out For The Wolf

In seiner US-Heimat ist Ryan Bingham seit Jahren ein Fixstern im Country- und Americana-Sektor, veröffentlichte mehrere Top-50-Alben, wurde mit einem Oscar und einem Grammy ausgezeichnet, und hält sogar sein eigenes Festival ab. Als Teil der letzten beiden Staffeln des Neo-Western-Dramas „Yellowstone“ ist er zudem mittlerweile einem internationalen TV-Publikum ein Begriff. Für seinen neuesten musikalischen Streich zog sich Bingham in die gebirgige Wildnis Montanas zurück. Gemeinsam mit seinem Hund, mit Instrumenten, Notizbüchern und Aufnahme-Equipment durchlebte er eine spirituell herausfordernde, einsame Zeit, in der die EP „Watch Out For The Wolf“ entstand.

Weiterlesen
Davy Jones

Davy Jones – Wake The Dead

Einfach mal machen, einfach mal drauf: Dass es gelegentlich so einfach sein kann, zeigen aktuell Davy Jones. Das Trio aus dem Sauerland spielt Punk Rock, der gerne mal einen Hauch Hardcore sowie Scandi-Rock mitbringen darf. Man veröffentlichte Ende 2021 bereits einen ersten Song, teilte sich mit Größen wie Terrorgruppe, KMPFSPRT und John Coffey die Bühne, und legt nun mit wachsender Begeisterung nach. Ihr erstes Album heißt „Wake The Dead“ und tut tatsächlich exakt das – mit Karacho, Elan, viel Herzblut und massig guten Tracks.

Weiterlesen
Teenage Wrist

Teenage Wrist – Still Love

Aus einer schwierigen Zeit geboren, schwimmen sich Teenage Wrist mit ihrem neuesten Streich endgültig frei. Wo „Earth Is A Black Hole“ rockiger klingen wollte und sich zugleich vermehrt an Synthetik wagte, zogen sich Anthony Salazar und Marshall Gallagher für den Nachfolger in eine kleine, isolierte Hütte im Joshua-Tree-Nationalpark zurück, mit ordentlich Ausrüstung bewaffnet, und machten Musik. Das Ergebnis zeigt sich deutlich wuchtiger und kantiger, wendet sich aber ebenso – und mehr denn je – poppigen Klängen zu. Zwischen den vermeintlichen Extremen glänzt „Still Love“ mit frischem Wind.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?