Kategorie: Reviews & Previews

Yard Act

Yard Act – Where’s My Utopia?

Mit einem kurzweiligen ersten Album, das sofort aus Post-Punk-Sphären auszubrechen versuchte, sorgten Yard Act vor zwei Jahren für Furore. Platz 2 in den britischen Album-Charts und eine Mercury-Prize-Nominierung für „The Overload“, zudem umjubelte Shows – das war schon mal nicht schlecht. Musikalisch möchte man allerdings tunlichst nicht auf der Stelle treten und lässt nun ganz offen die Liebe zu vielen anderen Klängen einfließen. Gemeinsam mit Remi Kabaka Jr. (Percussionist und Producer der Gorillaz) gebastelt, wagt „Where’s My Utopia?“ in so ziemlich jeder Hinsicht einen spannenden Sprung nach vorne.

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Another Sky

Another Sky – Beach Day

Es gibt Alben, auf die man ein ganzes Leben lang gewartet hat, ohne es zu wissen. Gefühlt nehmen Another Sky andauernd solche Musik auf. Das erste Full-Length-Werk versuchte den ungewöhnlichen Sound zwischen Alternative, Indie, Prog, Post und Shoegaze abzustecken, begleitet von einer der interessantesten Stimmen der Gegenwart. Weitere EPs davor und danach trieben die Entwicklung voran. „Beach Day“, der Nachfolger, entstand unter widrigsten Umständen, nachdem die Band ihr altes Studio verlor und mit einem schwerwiegenden Zwischenfall auf persönlicher Ebene zu kämpfen hatte.

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Kaiser Chiefs

Kaiser Chiefs – Kaiser Chiefs‘ Easy Eighth Album

Sie mögen schon länger keine Riots mehr anzetteln, doch zählen Kaiser Chiefs zu den wenigen Überlebenden des großen Post-Punk- und New-Wave-Booms der frühen Nuller-Jahre, die nach wie vor aktiv und erfolgreich sind. In Großbritannien landeten alle bisherigen Alben in den Top 10, obwohl man sich musikalisch zuletzt vermehrt häutete. Statt durchgeknallten Stompern setzen Ricky Wilson und Konsorten längst auf poppigere Klänge, zuletzt mit einer kräftigen Portion Northern Soul versehen. Auf ihrem achten Album, selbstbewusst und selbstironisch „Kaiser Chiefs‘ Easy Eighth Album“ genannt, wagt sich das Quintett weiter denn je hinaus.

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Edgär

Edgär – Edgär Is Dead

Vor zwei Jahren widmeten sie sich noch Geheimnissen, jetzt schreiben sie ihre eigene Todesanzeige: Das Duo Edgär aus dem nordfränzosischen Amiens um Antoine Brun und Ronan Mézière sorgte mit dem luftigen ersten Album, das handfesten Indie Rock mit sympathischem Alternative Pop kombinierte, bereits für verdiente Aufmerksamkeit. Support-Tourneen für Sting, Mika und Alice Cooper sowie mehr als sieben Millionen Streams waren der verdiente Lohn. Ihr neuer Streich heißt „Edgär Is Dead“, doch ist an ein Aufhören, einen Abschied offenkundig noch lange nicht zu denken.

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Les Big Byrd

Les Big Byrd – Diamonds, Rhinestones And Hard Rain

Les Big Byrd nehmen abermals einen Raum zwischen den Zeiten und Stühlen ein, der voll und ganz ihnen gehört. Die Band aus Stockholm um Joakim Åhlund und Frans Johansson widmet sich seit 2011 spacigen, psychedelischen Klängen, die auf Stimmungen und Tonalitäten ausgerichtet ist, sich gerne zu schier endlosen Jams hinreißen lässt, aber ebenso ihre Gedanken in kurze, knappe und halbwegs direkte Formen pressen kann. Ihr neuester Streich heißt „Diamonds, Rhinestones And Hard Rain“ und darf als Zusammenfassung der teils krassen Widersprüche gesehen werden, die sich auf diesem neuen Album mit Wonne tummeln.

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Sperling

Sperling – Menschen wie mir verzeiht man die Welt oder hasst sie

Es war eine mittlerweile Sensation, als „Zweifel“ vor gut drei Jahren zur Landung ansetzte. Die Mischung aus Rap, Indie und Post-Hardcore rannte offene Türen ein, Sperling durften fortan fleißig touren, nebst Headliner-Gigs zudem Support-Slots für Being As An Ocean und Marathonmann. Mittlerweile als Quartett unterwegs, trieben persönliche und gesellschaftliche Herausforderungen die Arbeiten an einem Nachfolger an, die Sänger Jojo sogar zum Umzug aus seiner Heimatstadt im Hunsrück führte. Die krachende musikalische Mischung blieb jedoch, ebenso die gefühlvollen wie präzise unbequemen Texte. „Menschen wie mir verzeiht man die Welt oder hasst sie“ nimmt den albumtitularen Mund voll und lang beherzt zu.

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Royal Tusk

Royal Tusk – Altruistic

Wie so viele andere Bands nahmen sich auch Royal Tusk während der Pandemie ordentlich Zeit, um an neuem Material zu arbeiten, fast ein ganzes Jahr. Mitten unter den in Eigenregie durchgeführten Aufnahmen hatte Frontmann Daniel Carriere mit schweren gesundheitlichen Problemen aufgrund eines Blutgerinnsels in der Lunge zu kämpfen, das ihnen beinahe permanent außer Gefecht setzte. Zwar waren die Songs für das nunmehr dritte Album „Altruistic“ zu diesem Zeit bereits geschrieben, doch hören sich die Hymnen über Kampf, Leid und Unsicherheit, aber auch Mut und Kampfgeist nun deutlich anders.

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Timelost

Timelost – Drained

Mit den ersten sieben Songs, die Timelost für den Nachfolger von „Gushing Interest“ geschrieben hatten, waren sie nicht glücklich. Zu sehr ähnelten sie dem Vorgänger, also wurde kurzerhand fast alles verworfen und von vorne begonnen. Exakt das macht sich bezahlt, und so wagt sich das US-Trio mehr denn je in klassische Alternative-Rock-Gefilde zwischen Weezer und Dinosaur Jr. vor, mit weniger Grunge und Shoegaze als zuvor. „Drained“ befasst sich mit den Nackenschlägen des Lebens, die mehr und mehr ermüden und dazu verleiten, alles hinzuschweißen, abzufackeln und einfach abzuhauen.

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Klez.e

Klez.e – Erregung

Vor gut sieben Jahren veröffentlichten Klez.e mit „Desintegration“ das beste Cure-Album, dass Robert Smith und Konsorten seit gefühlter Ewigkeit nicht hinbekommen. Während die Briten immer noch auf neues Material warten lassen, melden sich Tobias Siebert, Daniel Moheit und Filip Pampuch endlich mit Nachschub zurück. Der hätte eigentlich schon viel früher kommen sollen, denn nach zwei Tourneen entstanden etwa 50 Demos im Proberaum. Dann aber die Pandemie, die Lockdowns, die erzwungende Distanz und damit die künstlerische Pause, von Nebenschauplätzen und dem, was man so ‚Leben‘ nennt, ganz abgesehen. Nun landet „Erregung“ doch und setzt den eingeschlagenen Weg gekonnt fort.

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Would

Would – Be Okay To Not Be Okay

Palila-Fans geht es aktuell richtig gut. Kein Jahr nach dem Release des wunderbaren „Mind My Mind“ wagt sich Sänger Matthias Schwettmann an seinen relativ neuen Solo-Schauplatz Would. Dort verarbeitet der Mann mit der Charakterstimme vor allem Songs, die bei der Hauptband nicht so ganz reinpassen, die insgesamt etwas näher an Indie-lastigen Singer/Songwriter-Klängen angelehnt sind. Was im Kleinformat bereits hervorragend funktionierte, erhält nun ein komplettes Album: „Be Okay To Not Be Okay“ bringt alten und neuen Stoff gekonnt zusammen.

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