Kategorie: Reviews & Previews

sleepmakeswaves

sleepmakeswaves – It’s Here, But I Have No Names For It

Australiens Post-Rock-Veteranen sleepmakeswaves hatten, wie in den letzten Jahren so viele andere Bands auch, gewisse Probleme, ihre Musik entsprechend vorzustellen. Für das Jahr 2020 hatten sie sich den Release einer EP-Trilogie unter dem Namen „These Are Not Your Dreams“ vorgenommen, die dazugehörige Tour verzögerte sich bekanntermaßen, was sich wiederum auf die Aufnahmen eines neuen Albums auswirkte. Ein Teil war bereits fertig, als man 2022 für drei Monate on the road unterbrach und im Folgejahr fortsetzte. Dass „It’s Here, But I Have No Names For It“ dennoch wie aus einem Guss klingt und diese besondere sleepmakeswaves-Atmosphäre entfacht, passt ins Bild.

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Bodega

Bodega – Our Brand Could Be Yr Life

Vor acht Jahren nahmen Bodega ein 33 Tracks umfassendes Konzeptalbum auf, das sich – beeinflusst von Michael Azzards Buch „Our Band Could Be Your Life“ – mit dem zunehmenden Einfluss von unternehmerischem Corporate-Think auf die Jugendkultur auseinandersetzte. Das Lo-Fi-Werk schaffte es nach eigenen Angaben nicht über Brunswick hinaus. Einige gefeierte Platten später entschloss sich das Quintett, das Thema erneut aufzugreifen, umfassend überarbeitet und durch einige neue Songs ergänzt. Aus „Bodega Bay“ wurde „Our Brand Could Be Yr Life“, das den eklektischen Sound der Band mit gewohnt zynischem Humor vereint.

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Metz

Metz – Up On Gravity Hill

Es hat sich angekündigt, im besten Sinne: Bereits auf „Atlas Vending“ wagten Metz zumindest kleine Zugeständnisse hinsichtlich Eingängigkeit, ohne dabei auf ihren räudigen, angepunkten Noise-Sound zu verzichten. Davon wollen sich die drei Kanadier auch keinesfalls entfernen, zeigen sich nun aber deutlich breiter aufgestellt, fast schon ‚erwachsener‘, um dieses böse Wort zu verwenden. Dass hier Alex Edkins‘ Erfahrungen mit seinem poppigeren Soloprojekt Weird Nightmare sowie den diversen Arbeiten an Soundtracks zumindest eine gewisse Rolle spielen, lässt sich nicht von der Hand weisen. Und doch ist „Up On Gravity Hill“ ein vielschichtiges, persönliches und gewohnt kaputtes Bandalbum geworden.

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Freddy And The Phantoms

Freddy And The Phantoms – Heathen Gospels

Freddy And The Phantoms verfrachten die Prärie bereits zum sechsten Mal in den hohen Norden. Wie nur wenige andere Bands verstehen es die Dänen, Americana, Country, Blues und etwas Desert Rock miteinander zu verbinden, obwohl sie kaum weiter von entsprechenden US-Welten entfernt sein könnten. Inspiriert von ihrer ersten Konzertreise durch die USA überhaupt im Vorjahr, entstand ein Album, dass mehr denn je einen Eindruck eines Kollektiv gibt, wo sich jeder einbringen konnte und exakt das überaus aktiv tat. „Heathen Gospels“ bringt den Sound des Quartetts gekonnt auf den Punkt.

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Upploppet

Upploppet – Road Runner

Die skandinavische Rockszene bekommt potenzielle neue Lieblinge. Upploppet haben das Zeug, mit ihrem Mix aus Garage Rock, Punk Rock und Rock’n’Roll in einer Liga mit Gluecifer, The Hellacopters und Backyard Babies mitzuspielen. Bereits ihre 2022 veröffentlichte EP „You Wish This Was Live“ sorgte für Furore, nun wird nachgelegt. „Road Runner“, das erste Album des Quintetts aus Göteborg, versteht sich auf kompromisslosen, mitreißenden und leicht schrammeligen Rock, der die Würze in der sprichwörtlichen Kürze sucht … und findet.

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Kettcar

Kettcar – Gute Laune ungerecht verteilt

Als Kettcar im Herbst 2017 „Ich vs. Wir“ veröffentlichten, war die Welt eine ganz andere. Seither wurde das gesellschaftliche und politische Klima um Welten hässlicher und unwirtlicher, letztlich nur die Spitze eines stetig schmelzenden Eisbergs. Etwas Hoffnung wäre jetzt sicher nicht verkehrt, wobei das nun mehr sechste Album der Hamburger gerne mal hinterfragt, wie viel Platz heute noch dafür bleibt. Der Blick auf „Gute Laune ungerecht verteilt“ geht nach innen und nach außen, überrascht mit den vielleicht härtesten Momenten im Schaffen des Quintetts und schafft es abermals, schwierige und unbequeme Dinge präzise und doch gewitzt beim Namen zu nennen.

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The Black Keys

The Black Keys – Ohio Players

Verderben zu viele Köche tatsächlich den sprichwörtlichen Brei? The Black Keys halten von dieser These herzlich wenig und öffnen ihren Songwriting-Prozess einfach mal ganz weit. Für ihr nunmehr zwölftes Studioalbum konnten Dan Auerbach und Patrick Carney einiges an Prominenz gewinnen. Beck schrieb an sieben der 14 neuen Tracks mit, Noel Gallagher und Dan The Automator mischten mit, ebenso Meister-Produzent Greg Kurstin (Foo Fighters, Adele), Leon Michels von Auerbachs Zweiband The Arcs sowie die beiden Memphis-Rap-Meister Juicy J und Lil Noid. Dass „Ohio Players“ etwas anders und doch so unverwechselbar nach den beiden Masterminds klingt, dürfte kaum verwundern.

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Khruangbin

Khruangbin – A La Sala

Ein Schritt zurück, um zwei Schritte nach vorne zu gelangen: Obwohl sie ob ihrer gemeinsamen Platten mit Leon Bridges und Vieux Farka Touré sowie diversen Live-Releases gefühlt eigentlich immer präsent waren, hat das letzte reguläre Album von Khruangbin tatsächlich knapp vier Jahre auf dem Buckel. Während man sich zuletzt musikalisch noch weiter öffnete, mehr Gesang hinzunahm und das Storytelling nicht alleine der Musik überließ, versteht sich die vierte reguläre Platte als Rückkehr zur Essenz des Trios, das sich fast ausschließlich instrumental durch mystische Stimmungen tankt und auf Reisen durch das Selbst begibt. „A La Sala“ orientiert sich wieder an den früheren Releases und betont zugleich das Persönliche der letzten Alben.

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Lo Moon

Lo Moon – I Wish You Way More Than Luck

Eine der feinsten Pop-Unbekannten der letzten Jahre meldet sich zurück. Lo Moon aus Los Angeles schreiben fantastische kleine Songperlen mit feinen Widerhäkchen, angereichert mit Psychedelic- und Indie-Charme, die sich wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Für ihr drittes Album wählte Mastermind Matt Lowell jenen Moment, als er als Teenager seine künstlerische Stimme fand, als Ausgangspunkt für musikalische sowie lyrische Ideen. „I Wish You Way More Than Luck“ stellt sich zugleich noch breiter auf, ohne dabei auf den unverwechselbaren eingängigen Charme zu vergessen.

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Sinkane

Sinkane – We Belong

Für jemanden wie Ahmed Abdullahi Gallab, der mit seiner Band Sinkane wieder und wieder auf musikalische Weltreise geht, kommt ein Album wie „We Belong“ nicht überraschend. Der in London geborene, sudanesisch-amerikanische Musiker bezeichnet das achte Studiowerk als „Black-Music-Liebesbrief“, das jeden Song einer anderen Ära widmet und zugleich auf das reichhaltige, vielfältige Kollektiv an Künstler*innen in New York City zurückgreift. Studio-Veteranen wie Casey Benjamin, der bereits mit Robert Glasper arbeitete, und Jazz-Trompeter Kenyatta Beasley treffen auf noch vergleichsweise unbeschriebene Blätter wie Ifedayo Gatling sowie ikonische Stimmen wie Bilal.

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