Kategorie: Reviews & Previews

The Marías

The Marías – Submarine

Nach zwei EPs erzielten The Marías gleich mit ihrem ersten Album einen kleinen, aber überaus feinen Überraschungserfolg. „Cinema“ warf mehrere Airplay-Hits ab und erhielt zudem eine Grammy-Nominierung. Zudem ging das Quartett aus Los Angeles mit seinem feinsinnigen, psychedelisch angehauchten Indie Pop auf Tour, eröffnete für Halsey und nahm einen gemeinsamen Track mit Bad Bunny auf. Das schwere zweite Album verzichtet bewusst auf radiofreundliche Zugeständnisse und setzt den herrlich verträumten bis treibenden Weg souverän fort. „Submarine“ hat das Zeug für noch höhere Weihen.

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Leave.

Leave. – Longing To Believe

Seit vielen vielen Jahren gilt der Post-Hardcore als eine der beliebtesten Spielarten des Rock. Lokale Bands wie Annisokay, Vitja, Caliban oder auch Any Given Day haben neben Schwergewichten wie Bring Me The Horizon, Sleeping With Sirens, A Day To Remember oder auch Silverstein das Genre aus deutscher Sicht mitgeprägt. Mit Leave. aus Leipzig macht sich nun eine junge Band auf, sich in die glorreiche Liste der oben genannten Institutionen einzureihen. Und mit ihrer EP „Longing To Believe“ setzt Vierer dann mal eben ein fettes Ausrufezeichen.

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Hippie Trim (c) Thomas Schoger

Hippie Trim – Morbid Orbit

Eine Band auf dem Sprung meldet sich mit einem feinen Häppchen zurück. Vor nicht einmal zwei Jahren landeten die aus dem Rhein-Ruhrgebiet stammenden Hippie Trim mit ihrem zweiten Album „What Consumes Me“ einen weiteren Volltreffer. Der launische wie launige Sound des Quintetts rannte offene Türen ein, bemühte sich um greifbare Emotionen und nahm zugleich eine Vielzahl an Einflüssen sowie Ideen mit. Für den Nachschlag setzte man auf ein eingespieltes Team bei Mix und Master und denkt den Sound zwischen Post-Hardcore, Punk, Emo, Alternative und Shoegaze weiter. „Morbid Orbit“ schlägt in eine sympathisch-vertraute Kerbe.

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Rhapsody Of Fire

Rhapsody Of Fire – Challenge The Wind

In 30 Jahren kann viel passieren und bei Rhapsody Of Fire ist das auch tatsächlich so. 1993 als Rhapsody gegründet, kam es schon früh zu ersten Besatzungswechseln, ehe sich beim Debütalbum „Legendary Tales“ ein stabiles Line-Up herauskristallisierte. Anno 2024 ist davon nur noch Bandkopf und Keyboarder Alex Staropoli übrig, während der Bandname schon 2006 in Rhapsody Of Fire geändert werden musste. Konstant hingegen ist seit dem Debüt der klassische Bandsound, der in den 90ern einzigartig und stilbildend war. Auch heute noch nehmen Rhapsody Of Fire im Symphonic Metal-Genre eine Sonderstellung ein und daran wird sich auch mit „Challenge The Wind“ nichts ändern.

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Graywave

Graywave – Dancing In The Dust

Ursprünglich als Solo-Schauplatz von Jess Webberley gedacht, wuchsen Graywave seit der Gründung 2019 Schritt für Schritt zur kompletten Band an. Mit den bisherigen Singles und EPs konnte sich das Quartett aus dem britischen Birmingham ein Düster-Gaze-Publikum erarbeiten, irgendwo rund um klassischen Shoegaze, Dark Rock mit metallischem Unterton sowie feistem Post Rock angesiedelt. „Dancing In The Dust“ ist bereits die dritte EP der Formation von der Insel und beschreibt laut Webberley ein Gefühl des Verlangens nach etwas Unerreichbarem.

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4Lyn

4Lyn – 4Lyn

Willkommen im DeLorean-Zeitreisemobil, wir düsen zurück ins Jahr 2001, in die volle Hochphase des Crossover. Fred Durst von Limp Bizkit knüppelt im Partymode in Shorts und roter Cap über die Bühne, Papa Roach liefern düstere Texte auf die ganz großen Melodien und Linkin Park manifestieren ihren weltweiten Legendenstatus mit einem Hit nach dem anderen. Auch in Deutschland hyped der Trend – und 4Lyn aus Hamburg droppen ihr Debütalbum deshalb genau zur richtigen Zeit.

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Wallows

Wallows – Model

Musizierende Schauspieler sind eine Sache für sich. Das kann sehr gut sein, treibt jedoch mindestens so oft tiefe Sorgenfalten auf die stressgeplagte Stirn. Der hierzulande als Hauptdarsteller des Netflix-Hits „Tote Mädchen lügen nicht“ bekannte Dylan Minnette gibt seiner Band Wallows, die in ihrer Urform bereits seit 2011 besteht, schon länger den Vorzug, und das mit Erfolg. Die beiden bisherigen Alben servierten sympathischen Gitarren-Pop, so eingängig wie – ab und an – expertimentierfreudig, vom einen oder anderen Streaming-Hit begleitet. Mehr davon setzt es nun auf „Model“, für das sich das Trio nach eigenen Angaben deutlich lockerer machte und auf seine Instinkte baute.

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Girl And Girl

Girl And Girl – Call A Doctor

Schrammelnde Gitarren, bewusst direkte und schonungslos ehrliche Texte, dazu eine Verbeugung vor allerlei Indie-Granden: Girl And Girl sind drauf und dran, durch die Decke zu gehen. Das australische Quartett entstand aus Jam-Sessions von Sänger und Gitarrist Kai James sowie Zweit-Gitarrist Jayden Williams in der Garage. James‘ Tante Liss griff im Garagen-Proberaum zu den Drum-Sticks und wurde ebenso zum Einstieg überredet wie Fraser Bell am Bass. In Marathon-Einheiten über zwei Wochen aufgenommen, widmet sich „Call A Doctor“ betont Persönlichem, getragen vom jahrelangen Kampf des Frontmanns mit dessen Mental Health.

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Liar Thief Bandit

Liar Thief Bandit – Icon

Die umtriebigen, überaus produktiven Liar Thief Bandit sind wieder da. Seit ihrer Gründung vor etwa einem Jahrzehnt konnte sich das Trio aus Malmö als eine der am härtesten arbeitenden Scandi-Rock-Bands der Gegenwart etablieren. Wenn sie nicht gerade die Bühnen der Welt zerlegen, stehen sie im Studio und werfen Hits zwischen Punk und Garage Rock ab. Drei Jahre nach ihrem letzten regulären Album „Deadlights“, zwischenzeitlich durch das Mini-Album „Diamonds“ unterstützt, landet mit „Icon“ bereits der nächste potenzielle Überflieger.

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DIIV

DIIV – Frog In Boiling Water

Beinahe hätte es dieses Album nicht gegeben. Die Arbeiten an einem Nachfolger von „Deceiver“ zogen sich in die Länge. Lange Jahre konnte man sich nicht im Studio treffen, zudem gab es viele verschiedene Ideen von abermaligen Live-in-Studio-Recordings zu einer Sample-reichen Platte mit Jesu-Einschlag. Bei den anschließenden Songwriting- und Aufnahme-Einheiten rieb man sich auf, erst ein klärendes Gespräch fast auf den Tag genau ein Jahr vor dem Release von „Frog In Boiling Water“ brachte Dream-Gaze-Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Und exakt die wird nun feierlich-elegisch begangen.

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