Kategorie: Reviews & Previews

Entropy

Entropy – Dharmakāya

Rock mit 90s-Schlagseite ist seit einigen Jahren wieder schwer angesagt. Auf diese Weise genießen nicht nur alte Bekannte ein verdientes Comeback, auch neue Helden können sich behaupten. Zu letzterer Kategorie zählen ohne Frage Entropy, die bislang ein unterhaltsames Album und eine ähnlich starke EP veröffentlichten. Die Mischung aus Alternative und Shoegaze, Indie, Noise und sogar ein wenig Post-Hardcore hallt immer noch nach und wirft schon wieder neues Material ab. „Dharmakāya“ ist ein buddhistischer Begriff, der die Leerheit des Geistes beschreibt, um sich dem Licht und der Erleuchtung zu öffnen.

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Tommy And The Teleboys

Tommy And The Teleboys – Gods, Used, In Great Condition

Geduld ist eine Tugend, die Tommy And The Teleboys schätzen. An ihrem ersten kompletten Album arbeitete das deutsche Quartett recht lange in DIY-Manier. Unzählige Spuren, vor allem Gitarren und Synthies, wurden über mehrere Sessions eingespielt. Der Mix brauchte letztlich sogar fast ein Jahr, um etwas Ordnung in die Fülle an Klängen und Klangwelten zu bringen. Selbst beim Artwork, auf dem Foto eines ramponierten antiken Monsterkopfs basierend, legte man Hand an. Inzwischen griffen die Noisolution-Feinschmecker zu und geben „Gods, Used, In Great Condition“ eine willkommene Bühne.

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Fontaines D.C.

Fontaines D.C. – Romance

Die jüngste Post-Punk-Welle brachte eine Fülle neuer Bands hervor, die seither versuchen, sich durch musikalische Individualität zu etablieren. Während Idles mit Elektronik und HipHop spielen und Yard Act einen endlosen Schwall an Worten und Silben gegen Erwartungen stellen, brachen Fontaines D.C. bereits nach dem ersten Album aus dem engmaschigen Schema F aus und erweiterten ihren Sound. Inzwischen hat es die irische Band komplett nach London verschlagen, Abhandlungen über die eigene Identität sind zumindest vorerst ein Ding der Vergangenheit. Auf „Romance“ dreht sich nun alles um Idealismus und – natürlich – Romantik, inspiriert von einem japanischen Anime, einem italienischen Film und dem letzten Funken Hoffnung am Ende der Welt.

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Poppy Wizard

Poppy Wizard – Holy Spirit Gang

Zwischen Düsseldorf und Köln entstand während den Lockdowns ein Zwei-Mann-Projekt, das nach und nach zur kompletten Band anwuchs. Hinter Poppy Wizard stecken vier langjährige Freunde mit einer gemeinsamen Leidenschaft für die Musik, die Alternative Rock und Grunge ebenso mitnehmen wie Fuzz und Shoegaze. Mal verträumt und melodisch, dann wieder roh und knüppelhart, so zeigt sich der schwelgende und intensive Sound des Quartetts. Mit ihrer ersten EP „Holy Spirit Gang“ beim Talenteschuppen Supervillain rennen sie nun offene Türen ein.

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GIFT

GIFT – Illuminator

Noch bevor GIFT so richtig loslegen konnten, wurden sie von den ersten Lockdowns ausgebremst. Zu einem letztlich ungünstigen Zeitpunkt gegründet und ursprünglich als Solo-Spielwiese für Frontmann TJ Freda gedacht, wuchs man im Laufe der Zeit zum Quintett an, veröffentlichte ein erstes spannendes Album und ist nun beim renommierten Label Captured Tracks untergekommen. Dort darf sich der Sound der New Yorker weiterentwickelten, bleibt experimentell, psychedelisch, krautig und verträumt, nimmt zugleich deutlich mehr Pop und Elektronik mit. „Illuminator“ erweitert den verträumten Gaze-Rockansatz pointiert und gekonnt.

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Vibravoid

Vibravoid – We Cannot Awake

Die ungekrönten deutschen Psych-Könige machen einmal mehr lautstark von sich reden. Vibravoid veröffentlichten 22 Studioalben in den letzten 35 Jahren, versuchten viel, standen und stehen dabei stets für Qualität mit Nachdruck. Das Trio um Mastermind und Düsseldorfer Szene-Legende Doktor Koch erschafft einmal mehr musikgewordene Fieberträume mit Kraut-, Fuzz- und Acid-Rock-Einschlag sowie intensivsten Frequenzen und existenziellen Grundsatzfragen. „We Cannot Awake“ setzt die geradezu beängstigende Serie mächtiger Platten einmal mehr gekonnt fort und kramt zugleich ein altes, vertrautes Werkzeug aus den Untiefen des kreativen Schuppens hervor.

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Der Neue Planet

Der Neue Planet – Schwerkraft für Anfänger

Die Kunst, wortlos alles zu sagen, beherrschen nur wenige Künstler so gut wie Der Neue Planet. Das Kölner Quartett wagt sich mit seinem Heavy Dream Prog, wie sie ihren Sound nennen, abermals weit hinaus, gibt sich spacig und verträumt, aber auch heavy und direkt. Mehr als 80 Shows spielten sie bislang, tourten dreimal durch Deutschland, Österreich, Ungarn und die Niederlande. Auf ihrem neuesten Streich toben sie sich abermals kreativ aus und setzen Duftmarken, die kaum komplexer und faszinierender ausfallen könnten. „Schwerkraft für Anfänger“ kondensiert den Sound der Kölner einmal mehr auf das Wesentliche.

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i Häxa

i Häxa – Part 3

Die vor fünf Monaten begonnene Reise nähert sich langsam, aber sicher ihrem Ende: i Häxa um Sänger/Songwriterin und Visual Artist Rebecca Need-Menear (Anavae) und Produzent Peter Miles kosten die Möglichkeiten ihres Multimedia-Projektes auf allen Ebenen aus, von der Aufteilung ihres ersten Albums in vier Häppchen über die begleitende Video-Gestaltung bis hin zu den von Abschnitt zu Abschnitt teils stark variierenden musikalischen Umsetzungen. Exakt das gilt auch für den neuesten Streich, schlicht „Part 3“ genannt, der mehr denn je mit teils wilden Kontrasten hantiert.

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Asger Techau

Asger Techau – Candour

Während die kurze, letztlich leicht verzögerte Live-Reunion von Kashmir leider schon wieder vorüber ist, widmet sich Asger Techau einmal mehr seinem Solo-Schauplatz. Hier orientiert er sich teilweise am kunstvollen Sound seiner Hauptband, poppig bis anspruchsvoll arrangiert, schreckt aber ebenso wenig vor Singer/Songwriter-Klängen zurück und schafft damit eine hochgradig spannende Mixtur. Zwei Jahre nach „Levels“ meldet sich der Däne nun mit „Candour“ zurück und schlägt die Brücke zwischen ausladender bis semi-orchestraler Instrumentierung und intimen, emotionalen Momenten.

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Pom Poko

Pom Poko – Champion

Norwegens zuckersüße Chef-Chaoten sind zurück: Pom Poko haben seit jeher große Freude daran, mit Schubladendenken und Erwartungen zu spielen. Das Quartett aus Oslo mag Post Punk, haut gerne noisig auf die Art-Kacke und liebt doch seine poppigen, hymnischen Melodien. In Verbindung mit Ragnhild Fangel Jamtveits geradezu lieblichen Vocals entstehen spannende Kontraste, die sich binnen Sekunden im Kleinhirn einbrennen. Was auf den ersten beiden Alben schon hervorragend funktionierte, erhält auf „Champion“ nun noch mehr Freiraum und nimmt zudem allerlei frische Ideen hinzu.

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