Kategorie: Alben

Leprous

Leprous – Melodies Of Atonement

Immer, wenn ein neues Album der skandinavischen Progressive-Rock- / -Metal-Band Leprous ansteht, reiben sich weltweit Fans und Musikjournalisten aus Vorfreude die Hände. Und werden auch diesmal nicht enttäuscht: „Melodies Of Atonement“ ist ein intensives, neues Werk, das die Band in einem faszinierenden und durchaus etwas neuartigem Licht erstrahlen lässt. Nach dem durchschlagenden Erfolg ihrer vorherigen Platte „Aphelion“ von 2021 und den durchweg positiven Kritiken, die es einheimsen konnte, präsentiert sich die Band auch auf dem neuen Werk mit verspielten Synthesizer-Klängen und einer unbändigen, kreativen Energie, die durch jeden einzelnen Track schimmert. Dennoch schwelt im Hintergrund immer eine Collage aus Schwere und Melancholie, für die man die Jungs über die Jahre lieben gelernt hat.

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In Extremo

In Extremo – Wolkenschieber

Fast 30 Jahre gibt es In Extremo, eine der bekanntesten Mittelalter-Rock-Bands Deutschlands, nun auch schon wieder. Zuletzt war es um die Berliner Truppe ja ziemlich ruhig geworden, nachdem das letzte Album „Kompass zur Sonne“ im Mai 2020 mitten während des ersten Corona-Lockdowns erschien und die Band im Folgejahr zum Sextett schrumpfte – der damals ausgeschiedene Boris Pfeiffer verstarb kurz darauf während einer Querdenker-Demonstration. Doch nun, kurz vor dem anstehenden Jubiläum, machen In Extremo endlich wieder mit neuer Tonkunst von sich reden. Die Veröffentlichung des dreizehnten Albums „Wolkenschieber“, das zuvor mehrfach verschoben werden musste, steht an und musikalisch präsentiert sich die Band abwechslungsreicher als je zuvor.

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Please Madame

Please Madame – Easy Tiger

Auf eigenen Füßen steht es sich besonders gut, beschlossen Please Madame, und änderten für ihr nunmehr viertes Album bewusst die Vorzeichen. Das Vorzeige-Indie-Quartett aus Salzburg gründete ein eigenes Label, organisiert sämtliche Konzerte selbst und genoss zudem die neue, vollkommene musikalische Freiheit. Teilweise auf einer abgelegenen Hütte entstanden, geht „Easy Tiger“ den auf dem auch schon wieder vor drei Jahren veröffentlichten Vorgänger eingeschlagenen Weg gekonnt weiter, zeigt sich hörbar angekommen und bewegt sich doch – mutig und zielstrebig – weiter in Richtung spannende Zukunft.

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Cursive

Cursive – Devourer

Nach zwei sehr kurz aufeinanderfolgenden Platten dauerte es bei Cursive wieder etwas länger. Seit kurzem sogar zu siebt unterwegs, brachte Tim Kasher seine Kunstversessenheit in die Songwriting-Sessions ein. So hatte er im Herbst 2020 gleich 69 Songs geschrieben, 20 kamen in den Proberaum und 13 landen nun auf dem Album. „Devourer“ – inspiriert von Kashers Ansatz, Kunst und Medien regelrecht zu verschlingen – setzt nicht nur die eklektische, ausladende und zugleich kunstvolle Reise der letzten Platten fort, sondern spielt zugleich mit einer Fülle an Figuren und Einflüssen, die selbst für Cursive eine (willkommene) neue Form des Wahnsinns darstellen.

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Nada Surf

Nada Surf – Moon Mirror

Die ewigen, zeitlosen Nada Surf sind wieder da. Mittlerweile dauert es zwischen ihren Platten eine Spur länger, doch freut man sich doppelt oder dreifach auf bezaubernde Songs mitten aus dem Leben. Für ihr zehntes Studioalbum haben die New Yorker wieder die Labelheimat gewechselt, in Wales aufgenommen und sich von ihrem langjährigen Freund und Mitstreiter Louie Lino am Keyboard unterstützen lassen. Wenig überraschend zeigt sich auch „Moon Mirror“ voller Herz, stellt die richtigen Fragen, gibt sich poetisch und voller feiner, lebensbejahender Melodien, die selbst in größter Trauer zarte Hoffnung finden.

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Deadletter

Deadletter – Hysterical Strength

Sechs Wahnsinnige und ein Album, das man gehört haben muss, um es erfassen und verstehen zu können: So oder so ähnlich lässt sich zumindest im Ansatz erklären, was Deadletter aktuell abziehen. Die noch recht junge Band aus dem Südwesten Londons findet einen Sound, der sich bewusst jeglicher Kategorisierung entzieht – Art Rock, Post- und Dance-Punk schwingen als ungefähre Referenzen mit – und von wortreichen, gerne mal düsteren Geschichten angetrieben wird. Diese stilvolle und betont wahnsinnige Präsentation bringt mit „Hysterical Strength“ einen Erstling hervor, an dem man sich im besten Sinne die Zähne ausbeißen wird.

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ischia

ischia – leave me to the future

Diese gemeinsame Band war unvermeidlich. Adele Ischia und Hjörtur Hjörleifsson (u. a. Oehl, Chilli & The Whalekillers) kennen sich seit ihrer Jugend in Salzburg, beide sind Teil der famosen Endless Wellness, doch sollte es mit einem eigenen Projekt eine ganze Weile dauern. Die Begegnung mit Lena Kauntz (live u. a. mit Yukno, Sharktank und Cousins Like Shit unterwegs) im Sommer 2020 machte schließlich Nägel mit Köpfen, später vervollständigte Philipp Hackl (ehem. Jolphin) die Band, die sich ischia nennt und mit Vulkanen herzlich wenig zu tun hat. Dafür bietet „leave me to the future“, so der Titel des Erstlings, großen Unterhaltungswert.

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Porches

Porches – Shirt

Heavyness, Theatralik, das Ende der kindlichen Unschuld – diese drei Eckpfeiler begleiten die neue Platte von Porches. Aaron Maine stand der Sinn nach Veränderung, nach kreativem Feinschliff, aber auch nach konzeptueller Sinnsuche. Eine Fülle von Personas und Personen, begleitet von steter Sehnsucht und dem harten Kampf des Erwachsenwerdens begleiten „Shirt“, das musikalisch ebenso einiges wagt. Neben synthetischen und verträumen Popsongs darf es auf diesem neuen Studiowerk deutlich lauter und ruppiger vorgehen, in gewisser Hinsicht geradezu punkig.

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Hinds

Hinds – Viva Hinds

Nach dem Release von „The Prettiest Curse“ zu Beginn des Sommers von 2020 lief es für Hinds nicht so sonderlich, und der erzwungene Wegfall von Auftrittsmöglichkeiten war nur ein Teil davon. Nach etwa neun gemeinsamen Jahren ging die gesamte Rhythmusabteilung von Bord, während das Kern- und Gründungsduo Carlotta Cosials und Ana García Perrote plötzlich ohne Management, ohne Label und mit geschrumpften Tour-Einnahmen vor einem vermeintlichen Scherbenhaufen stand. Eine erste gemensame Songwriting-Session reichte aber, um die Spanierinnen zurück auf Kurs zu bringen. „Viva Hinds“ ist nun Lebenszeichen und Statement in einem.

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Wayne Graham

Wayne Graham – Bastion

Wie geht man damit um, wenn einem die eigene Heimat plötzlich fremd erscheint? Wobei, ganz so plötzlich geschah das bei Kenny und Hayden Miles, das Rückgrat von Wayne Graham (benannt nach ihren Großvätern), eigentlich nicht. Ob kulturell, sozial oder politisch, die Kleinstadt Whitesburg im US-Bundesstaat Kentucky inspirierte zwar den eigenen Sound, doch kann man sich seit geraumer Zeit nicht mehr mit ihren Werten identifizieren. Und doch fand man letztlich hier die Kraft, um mit „Bastion“ ein im besten Sinne überraschendes neuntes Album zu schnitzen.

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