Kategorie: Alben

Japandroids

Japandroids – Fate & Alcohol

Was für ’ne Scheißnachricht: Japandroids lösen sich auf. Das kanadische Duo Brian King und David Prowse, alte Uni-Freunde, spielten unzählige Gigs, betourten die ganze Welt und veröffentlichten drei starke Alben, auf denen sie sich musikalisch laufend weiterentwickeln. Das letzte davon ist aber auch schon wieder sieben Jahre her. Einfach so Abschied nehmen, das geht natürlich nicht, und so setzt es noch ein finales Statement aus dem Studio. „Fate & Alcohol“ bricht ganz bewusst mit Erwartungen, reißt letzte Grenzen ein und definiert noch einmal neu, was einen Japandroids-Song eigentlich ausmacht.

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Blaudzun

Blaudzun – Latter Days

Der überaus fleißige Johannes Sigmond aka Blaudzun, benannt nach einem dänischen Rennradfahrer, meldet sich mit seinem siebten Studioalbum binnen 16 Jahren zurück. Seit einer gefühlten Ewigkeit ist der Niederländer gerade in seiner Heimat Garant für kleine Radiohits und charmante Pop-Perlen mit Indie-Touch, die hierzulande ein etwas unverdientes Randdasein fristen. Ob sich das nun endlich ändern kann? Zumindest rein musikalisch stehen alle Türen offen: „Latter Days“ bringt Frische und Offenheit in die Suche nach Sinn und Veränderung ein, in der sich der Protagonist mit Isolation und Frustration konfrontiert sind.

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Neumatic Parlo

Neumatic Parlo – Play It As It Lays

Neue Indie-Helden aus Düsseldorf schlagen mit einem schwierigen wie einnehmenden Einstand auf. Neumatic Parlo mögen es knackig und rifflastig, schrecken aber keinesfalls vor komplexen Klängen und Themen zurück. Das zeigen sie auch auf ihrem Debüt, dessen Titel sich an einen Roman von Joan Didion anlehnt und dessen urbane Zukunftsangst sowie zunehmende Vereinsamung im großstädtischen Raum aufnimmt. „Play It As It Lays“ (der deutsche Buchtitel lautet „Spiel dein Spiel“) wird in den Händen Neumatic Parlos zum pulsierenden, energiegeladenen, kargen und doch stets überschäumenden Spiel mit den Gegensätzen.

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High Vis

High Vis – Guided Tour

Ja, sie kommen immer noch aus dem Hardcore. Ja, sie häuten sich musikalisch weiterhin. High Vis haben keine Lust, ihre Wurzeln zu ignorieren, während ihre kreative Evolution die nächste Stufe erklimmt. Das Londoner Quintett spielt seit geraumer Zeit liebend gerne mit Punk, Alternative und Indie, will aber noch mehr. Auf ihrem dritten Album wird das Vertraute gefestigt und mit frischen Ideen versehen. Zudem bemüht „Guided Tour“ eine Art Ausbruch aus dem Alltag und versucht in Zeiten der Unruhe und Rastlosigkeit eine hoffnungsvolle Platte zu sein, ohne dabei auf die etatmäßige Wut zu vergessen.

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Kelly Finnigan

Kelly Finnigan – A Lover Was Born

Kelly Finnigan hält sich liebend gerne im Studio auf, auch wenn man das seinem Solo-Output nicht unbedingt ansieht. Klammert man eine Weihnachtsplatte und ein Mixtape aus, so hat das erste und (bis jetzt) einzige reguläre Album „The Tales People Tell“ auch schon wieder fünfeinhalb Jahre auf dem Buckel. In der Zwischenzeit gab es aber zwei Platten mit seiner Band Monophonics, zudem produzierte er unter anderem für The Ironsides, Alanna Royale und Mike James Kirkland. Finnigan wollte erst wieder im Alleingang von sich reden machen, wenn er genug zu sagen hatte. Offenkundig ist die Zeit nun reif und so widmet sich „A Lover Was Born“ unter anderem seiner Liebe für den Mittleren Westen.

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Bikelane

Bikelane – Surrogate Activities

Obwohl sie erst seit knapp drei Jahren unterwegs sind, konnten sich Bikelane in ihrer norwegischen Heimat bereits einen Namen machen. Der erfrischende Mix aus Indie und Alternative Rock wagt sich auf eine kleine Zeitreise durch die letzten drei bis vier Jahrzehnte Gitarrenrock und ist mit seiner Suche nach dem Sinn in einer zunehmend entfremdeten, beklemmenden modernen Welt doch felsenfest im Hier und Jetzt verankert. Ihr erstes Album „Surrogate Activities“ thematisiert dies konsequent, begleitet von knackigen und bewusst unbequemen Mini-Hits.

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The Linda Lindas

The Linda Lindas – No Obligation

Vier junge Musikerinnen gehen bei einer Performance in der öffentlichen Bibliothek von Los Angeles steil und schaffen damit einen viralen Hit. Dahinter stecken The Linda Lindas, die auf den verdienten Hype eine starke EP und ein noch besseres Album folgen lassen. Dass drei der vier Sängerinnen und Instrumentalistinnen immer noch zur Schule gehen, verblüfft nach wie vor. Und doch konnte man in den Schulferien sowie an diversen langen Wochenende, wo man unter anderem mit Green Day, Blondie, Paramore und den Rolling Stones spielte, eine Fülle packender neuer Songs schreiben. „No Obligation“ behält sich die Unbekümmertheit der bisherigen Releases und spielt sich einmal mehr frei.

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Dawes

Dawes – Oh Brother

Und dann waren es nur noch zwei: Vergangenes Jahr verabschiedeten sich mit Langzeit-Keyboarder Lee Pardini sowe Bassist und Gründungsmitglied Wylie Gelber zwei Viertel von Dawes im Guten. Übrig bleiben die Brüder Taylor und Griffin Goldsmith, die das Heft selbst in die Hand nahmen und nun das Gemeinsame betonen, wiewohl man die langjährigen Weggefährten vermisst. Entsprechend lässt sich „Oh Brother“, der Titel des inzwischen neunten Studioalbums, bewusst mehrdeutig auslegen. Und so bewegt man sich im vertrauten Fahrwasser, bringt etwas Wehmut mit und konzentriert sich zugleich auf die mehr als 15 Jahre andauernde kreative Partnerschaft der Goldsmiths.

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24/7 Diva Heaven

24/7 Diva Heaven – Gift

24/7 Diva Heaven veröffentlichten ihr erstes Album im März 2021. Von schweren oder ungünstigen Bedingungen zu sprechen, wäre dezent untertrieben. Dass sich „Stress“ dennoch behaupten konnte, spricht für die große musikalische Qualität des Trios. Schließlich traf der Mix aus Punk, Grunge, Rock und Noise den Nerv der Zeit mindestens so gut wie die laute und deutliche Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und Problemen. Und das schwierige zweite Album? Kann nur ein Gerücht sein, denn trotz beherztem Zulangen könnte „Gift“ kaum lockerer und beherzter punkten.

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Current Joys

Current Joys – East My Love

Der recht umfangreiche Output von Nick Rattigan bringt nicht nur Stilwechsel am laufenden Band mit sich, sondern auch den einen oder anderen Rückgriff. Obwohl er als Current Joys zuletzt das bewusst experimentell gehaltene Doppelalbum „Love + Pop“ mit Lil Yachty, Lala Lala und Slow Hollows veröffentlichte, entstand der neueste Longplayer eigentlich davor, direkt nach „Voyager“, und unterscheidet sich letztlich doch von all diesen Werken. „East My Love“ markiert die Verarbeitung eines Tiefpunkts, als Rattigan mit mehreren psychischen Problemen zu kämpfen hatte, und widmet sich Americana und Folklore, in Ton und Text.

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