Kategorie: Alben

Jeremie Albino

Jeremie Albino – Our Time In The Sun

Seit seinen Anfängen als Straßenmusiker in Toronto liebt es Jeremie Albino, für andere Leute zu performen. Obwohl er in den Vergangenheit bereits drei Alben veröffentlichte, liegt ihm ein ganz anderer Aspekt weniger: Songwriting. Das dürfte sich nun ändern, denn Produzent Dan Auerbach (The Black Keys), bei dessen Plattenfirma Albino unter Vertrag steht, holte eine Fülle prominenter Schreiber und Autoren hinzu. Das macht sich bezahlt, denn neben tollen Tracks zeigt „Our Time In The Sun“ einen Protagonisten in Bestform, der geradezu befreit aufsingt.

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Market

Market – Well I Asked You A Question

Songwriter, Produzent und Multi-Instrumentalist Nate Mendelsohn hält von Stillstand herzlich wenig. Zuletzt arbeitete er unter anderem für und mit Sam Evian, Vagabon und JW Francis, hat aber ebenso einen eigenen Solo-Schauplatz mit Band am Start. Als Market realisiert er verschiedenste Ideen, meist irgendwo zwischen Folk, Dream-Pop und etwas Singer/Songwriter angesiedelt. Für den Nachfolger von „The Constant Brutal Bullshit Gong“ wurden einfach bisher eingesetzte Klänge betont erweitert und in neue Richtungen gedrängt, ohne auch nur annähernd mit dem eigenen Schaffen zu brechen. Entsprechend groß und doch intim zeigt sich „Well I Asked You A Question“.

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Thus Love

Thus Love – All Pleasure

Einfach mal weg, komplett ohne störende Einflüsse, und das eigene Ding durchziehen: Nach dem Achtungserfolg ihres Einstands „Memorial“ suchten Thus Love nach neuen Wegen. Bassist und Gründungsmitglied Nathaniel van Osdol verließ die Band, dafür wuchs man zum Quartett an und verlegte den Lebensmittelpunkt komplett nach Brattleboro, eine Kleinstadt im US-Bundesstaat Vermont. Und dann zog man sich für die Aufnahmen des Nachfolgers in eine zum Studio umgebaute Scheuen am Land zurück, liebevoll ‚Hobbithöhle‘ genannt, fernab vom Schuss. Die Mission für die Arbeiten an „All Pleasure“ war klar: Was keine Freude bringt, wurde sofort verworfen.

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Razorlight

Razorlight – Planet Nowhere

Für Fans von Razorlight neigt sich eine lange Leidenszeit dem Ende zu. Nach drei erfolgreichen Alben und mehrfachen Platin-Auszeichnungen zerbrach das klassische Line-up. Einzig Sänger Johnny Borrell verblieb, die Arbeiten an einer neuen Platte stockten und es kam zu einer langen Pause, die für ein wenig ertragreiches Solowerk genutzt wurde. Obwohl es 2018 doch noch für ein neues Razorlight-Album reichte, fehlte etwas. Seit 2021 ist die Besetzung der großen Erfolge wieder zusammen, die Chemie stimmt wohl ebenso wie die Kreativität. „Planet Nowhere“ ist die erste Platte in diesem Line-up seit 16 Jahren und markiert zugleich die Rückkehr zu bewährter Form.

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Amyl And The Sniffers

Amyl And The Sniffers – Cartoon Darkness

Von Dreck und Chaos in kleinen australischen Bars bis zu den großen Bühnen der Welt: Der Aufstieg von Amyl And The Sniffers in den letzten Jahren bereitete Freude. Der räudige, pointierte und angenehm ehrliche Sound des Quartetts aus Melbourne um Amy Taylor schaffte es zuletzt sogar fast in die deutschen Top 20 und erreichte mit dem zweiten Album „Comfort To Me“ Platz 2 in der Heimat. Darauf will man sich – natürlich – nicht ausruhen und geht stattdessen noch beherzter zu Werk. Auf „Cartoon Darkness“ befassen sich Taylor und Band mit Politik, Klimakrise, KI und der zunehmenden emotionalen Taubheit der Menschen in einer von Informationen gefluteten Welt.

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Courteeners

Courteeners – Pink Cactus Café

Wenige Wochen vor dem ersten Lockdown veröffentlichen Courteeners ihr sechtes Studioalbum „More. Again. Forever.“ und hingen dann erst einmal, wie so viele andere, in der Luft. Sänger und Hauptsongwriter Liam Fray stolperte sogleich in einen, wie er es nennt, Panik-Songwriting-Modus. Ob das Material für seine Band, ein Nebenprojekt oder gar ein Soloding eingesetzt werden sollte, blieb erst einmal offen. Fray setzte sich mit diversen Freunden und Bekannten in Verbindung, und so finden sich so viele Gäste, so viele Mitstreiter wie nie auf einem Courteeners-Album. „Pink Cactus Café“ ist ohne Frage die bunteste und poppigste Platte des Quintetts. Ob es damit, wie im Vorjahr für den Re-Release ihres Einstands „St. Jude“, noch einmal für die UK-Spitze reicht?

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Pom Pom Squad

Pom Pom Squad – Mirror Starts Moving Without Me

Eine kalte Hand fährt durch den Erdboden, die Cheerleaderin ist noch nicht ganz tot. Mit ihrem spannenden ersten Album „Death Of A Cheerleader“ machte Mia Berrin aka Pom Pom Squad vor drei Jahren ordentlich von sich hören. Die kurzweilige Mischung aus Punk, Pop, Grunge und etwas Rock war eine rohe und doch harmoniebedürftige Überraschung gewesen. Gleichzeitig war es für Berrin gar nicht so einfach, sich laufend mit den Meinungen anderer – positiv wie negativ – befassen zu müssen. Diese kreierten verschiedene Versionen ihrer selbst, die sogar im Kopf der Protagonistin herumzugeistern begannen. Der Zweitling „Mirror Starts Moving Without Me“ geht mit diesem bizarren Phänomen offensiv um und bemüht zugleich spannende Weiterentwicklung.

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Interlaker

Interlaker – Interlaker

Ein musikalisches Meet-Cute über Instagram brachte den ehemaligen Lonely The Brave-Frontmann David Jakes, der 2018 aus Mental-Health-Gründen ausgestiegen war, und Drummer Jack Wrench von den viel zu früh aufgelösten Arcane Roots zusammen. Die gemeinsame Liebe für Bands wie R.E.M. und Pearl Jam führte zu einer musikalischen Partnerschaft: Interlaker. Ihr erstes Album schrieben die beiden fast komplett online, trafen sich nur einmal gegen Ende der Arbeiten und verstanden sich auch persönlich prima. Musikalisch kann man sich ungefähr ausmalen, wohin die Richtung geht. Schlicht „Interlaker“ betitelt, ist ihr Erstling ein hymnischer und ausdrucksstarker Wellenbrecher geworden.

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Lydsyn

Lydsyn – Højspændt

Das süße Nichtstun kennt Uffe Lorenzen nicht. Als seine Band Baby Woodrose 2016 eine Pause auf unbestimmte Zeit einlegte, wechselte er zu seiner dänischen Muttersprache zurück und ließ drei Soloalben vom Stapel. Im Anschluss holte er sich Palle Demant (The Sledge) am Bass und Jens Eye am Schlagzeug hinzu, um mit Lydsyn eine komplett neue Band ins Leben zu rufen. Das erste, schlicht „Lydsyn“ betitelte Album war 2022 ein kleiner Erfolg mit seinem fieberhaften Mix aus Hard Rock aus der Garage und psychedelischen Ausflügen. „Højspændt“ (auf Deutsch in etwa „Hochspannung“) knüpft daran nun ganz locker an.

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Trauma Ray

Trauma Ray – Chameleon

Ein Slowdive-Konzert vor sechs Jahren inspirierte Uriel Avila und Jonathan Perez zur Gründung einer eigenen Band. Als Kernduo und Haupt-Songwriter widmen sie sich mit Trauma Ray – angelehnt an das deutsche Wort ‚Träumerei‘ – selbstverständlich ebenso Shoegaze, verpassen diesem eine ganz eigene Note zwischen verträumter Leisetreterei und der noisigen, verzerrten Wucht von gleich drei Gitarren. Nach diversen EPs und Singles ist das Quintett aus Forth Worth, Texas nun bei Dais Records gelandet, wo das packende erste Album „Chameleon“ eine passende, verdiente Heimat findet.

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