Kategorie: Alben

The Sarandons

The Sarandons – Drawing Dead

Knapp zwei Jahre nach dem exzellenten Einstand „Sightlines“ melden sich The Sarandons schon wieder zurück. Klar, für das berühmt-berüchtigte zweite Album hat man, so die alte Binsenweisheit, nur wenig Zeit, aber gleich ein Schnellschuss? Das Risiko besteht beim Quintett aus Toronto erst gar nicht, zu geerdet und fokussiert tritt man in allen Belangen auf. Dazu passt auch die Mischung aus Rückblick, Nostalgie, vermeintlicher Krise und einem von Neuanfängen beflügelten Blick nach vorne: „Drawing Dead“ widmet sich den Herausforderungen des mittleren Alters und beschließt, diese gar selbstbewusst anzugehen.

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Our Girl

Our Girl – The Good Kind

Der Kampf um Optimismus und der Umgang damit begleitet das Schaffen von Our Girl. Das Trio musste während den Arbeiten an seinem zweiten Album erst lernen, auf sich selbst zu vertrauen, den eigenen Instinkten Glauben zu schenken und selbst schwere Wege zu gehen. Rückhalt fanden die Musiker*innen aus dem britischen Brighton in ihrer queeren Gemeinschaft, deren lebensbejahende Motivation selbst in schwer überwindbaren Zeiten entscheidend war. Von John Parish (PJ Harvey, Sparklehorse), Fern Ford (The Big Moon, Prima Queen) und Sängerin/Gitarristin Soph Nathan produziert, wächst „The Good Kind“ über sich hinaus.

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SAFI

SAFI – Groteske

Ja, es dauert. Ja, man muss warten. Ja, es lohnt sich. Tatsächlich hat „Janus“ bereits mehr als neun Jahre auf dem Buckel, hallt als wahnwitziges und zugleich unfassbar eingängiges Noise-, Art- und Industrial-Statement aber immer noch nach. Wie nur wenige andere Künstlerinnen macht SAFI ihre außerordentliche Stimme zum Instrument, begleitet von komplexen und doch so spannenden Klängen. Dieses Mal saß mit Moses Schneider ein Mann für das feine Grobe hinter den Reglern, der das neue Material live einspielen ließ und somit die unvergleichliche SAFI-Energie perfekt einfangen konnte. Als sympathische Bonus holt sich „Groteske“ zudem einiges an Prominenz unterstützend hinzu.

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Kaptain Kaizen

Kaptain Kaizen – Für 3 Minuten 11

Die Aufnahmen ihres neuen Albums brachten Kaptain Kaizen an die Grenzen. Sie fingen noch vor der Pandemie mit dem Nachfolger von „Alles und nichts“ an, scheiterten in dieser unwirklichen Zeit beinahe und konnten sich dennoch, trotz aller Widersprüche, behaupten. An der Intensität des Mannheimer Quartetts änderte sich freilich wenig, denn nach wie vor dominiert roher Punk mit Emo- und leichter Hardcore-Schlagseite, begleitet von pointierten deutschen Texten, die zwischen präziser Kritik und einem leichten Augenzwinkern pendeln. Und so strahlt auch „Für 3 Minuten 11“, benannt nach der durchschnittlichen Länge eines Popsongs, hell und düster zugleich.

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Mundane

Mundane – ULTRA SOUND

Die Heimatstadt melodischer Death Metal-Klänge kann auch ganz anders, wie man das eine oder andere Mal schon gehört hat. Als neueste Ausnahme bestätigen Mundane diese Regel und widmen sich angesagten 90s-Klängen zwischen Alternative Rock, Punk und Indie. Sie sind Teil der lokalen DIY- und Underground-Szene, ihr Ruf als exzellente Live-Band eilt ihnen voraus und machte sie auch jenseits der Landesgrenzen bekannt. Wie sich das für eine Do-It-Yourself-Band so geziemt, erscheint das erste Album komplett in Eigenregie. „ULTRA SOUND“ vereint massig Energie und Spielfreude mit durchaus nachdenklichen, ernsten Texten.

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Aua

Aua – Painkiller No. 1

In den letzten vier Jahren schwangen sich Aua zu neuen Kraut-Favoriten auf. Das elektronisch befeuerte Duo widmete sich auf dem explosiven, gerne mal überdrehten „I Don’t Want It Darker“ und dem vergleichsweise introspektiven „The Damaged Organ“ kleineren und größeren Experimenten mit Klangräumen. Tatsächlich handelte es sich dabei um die ersten beiden Teile einer Album-Trilogie, die nun komplettiert wird. „Painkiller No. 1“ steht für Bewegung und Energie und versucht gleichzeitig noch mehr Abwechslung in Musik und Songwriting zu holen. Das gelingt tatsächlich von der ersten bis zur letzten Minute.

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Shybits

Shybits – What’s That?

Binnen kürzester Zeit erspielten sich Shybits ihren Fixplatz in der Berliner Indie-Szene und schicken sich seither an, dieser zu entwachsen. Dem international besetzten Trio gelang mit dem Einstand „Body Lotion“ Anfang 2022 sogleich ein sympathischer Volltreffer, mit kleinen Indie-Perlen und launigem Post Punk versehen. Mit ihrem Nachfolger gehen es Liam, Piero und Megan introspektiver an, widmen sich autobiographischen Erzählungen, Selbstreflexion und einem Fokus auf mehr Emotion. Und doch hat „What’s That?“, so der Titel des bekömmlichen Zweitlings, rein gar nichts an Sympathie und Hit-Verdächtigkeit eingebüßt.

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School Of X

School Of X – Seventh Heaven

Sehr plötzlich und unvermittelt fand sich Rasmus Littauer in einer kreativen Sackgasse wieder. Nach zwei spannenden Alben wollte er musikalische Wiederholungen vermeiden, verwarf das bisherige Material und beschloss, sein School Of X-Team zu erweitern. Unter anderem holte sich der Däne dieses Mal bewusst produzierende Hilfe von außen, zudem ließ er sich im Studio von einer neuen Band begleiten, die das Live-Feeling einfangen sollte. „Seventh Heaven“ möchte sich hingegen mit dem Zustand des reinen Glücks befassen, ob dieser überhaupt möglich ist und wie man diesen erreichen kann.

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Mayflower Madame

Mayflower Madame – Insight

Ein Album im ersten Pandemiesommer zu veröffentlichen, das darf mit Fug und Recht als schwieriges Unterfangen bezeichnet werden. Mayflower Madame taten das mit dem exzellenten „Prepared For A Nightmare“, das mit kühlen Post Punk-Klängen die Widersprüchlichkeit, die Ängste und verkappte Hoffnung einer gruseligen Zeit einfing. Ein paar Jahre später legten die Norweger ihren exzellenten Zweitling mit Bonus-Material neu auf, nun gibt es wieder eine komplett frische Platte. Mittlerweile nur noch als Duo unterwegs, hat sich an ihren klanglichen und kreativen Qualitäten rein gar nichts geändert. „Insight“ fängt den beklemmenden und aufwühlenden Mix aus Post Punk, Shoegaze und etwas Psychedelic Rock erneut prima ein.

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The Virginmarys

The Virginmarys – The House Beyond The Fires

Seit ihrer Gründung 2009 im britischen Macclesfield durchlebten The Virginmarys mehrere Iterationen und Veränderungen, veröffentlichten vier Alben und mehrere Kleinformate. Inzwischen stehen sie auf eigenen Beinen und sind als Power-Duo unterwegs, am betont treibenden drückenden Sound zwischen Rock, Punk und Grüßen aus der Garage änderte sich jedoch herzlich wenig. Mit ihrem fünften Album „The House Beyond The Fire“, dem ersten seit sechs Jahren, zeigen sie sich einmal mehr kraftvoll, selbstbewusst und schrecken ebenso wenig vor politischen, sozialkritischen und persönlichen Themen zurück.

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