Autor: Walter Kraus

Ich bin, also denke ich.
Ramkot

Ramkot – In Between Borderlines

Einfach mal kräftig auf die Kacke hauen, das scheinen Ramkot zum Motto ihres Schaffens gemacht zu haben. Das Trio aus dem belgischen Gent schert sich herzlich wenig um Genre-Grenzen und geht einfach mit Anlauf nach vorne, was auf den beiden bisherigen EPs bereits hervorragend funktionierte. Am ersten kompletten Album arbeitete man gleich zwei Jahre lang und macht darauf ordentlich Lärm. „In Between Borderlines“ dreht sämtliche Regler auf Elf, packt dicke Riffs aus und scheut ebenso wenig vor kleinen und großen Experimenten zurück, die gerne mal an die Landsleute Millionaire erinnern.

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Bloodhype

Bloodhype – Modern Eyes

Unverhofft kommt oft: Als Bloodhype vor einigen Jahren ins Studio gingen, schien das Ergebnis im Vorhinein festzustehen. Die Musiker mit Hardcore-Punk-Hintergrund fanden sich aber plötzlich in komplett anderen Gefilden wieder und tauchten tief in synthetisch befeuerte Pop/Rock-Welten der 80er Jahre ein. Was auf ihr ersten EP „Wolves“ 2018 bereits prima funktionierte, findet nun endlich eine Fortsetzung auf Albumlänge: „Modern Eyes“ klingt noch eine Spur größer, schillernder und melodischer, gepaart mit einer ordentlicher Portion Berliner Atmosphäre.

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Orbital

Orbital – Optical Delusion

Seitdem sie nach langer Pause wieder zusammengekommen sind, funktionieren Orbital wie eine gut geölte Maschine. Die Zeitlosigkeit der frühen Rave- und Acid-House-Veteranen macht ihren Dance-Sound auch nach über 30 Jahren noch unwiderstehlich, und so setzt es nun eine neue Platte – ihr bereits zehntes reguläres Studioalbum. Zwischen Zeitgeist, psychologischer Eigentümlichkeit und dem konsequenten, vollständigen Eintauchen in eine surreale Welt bringt „Optical Delusion“ einmal mehr Altes und Neues auf gekonnte, elektrisierende Weise zusammen.

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Rhonda

Rhonda – Forever Yours

Nachdem sie mit „You Could Be Home Now“ vor vier Jahren bereits an den Top 50 der Album-Charts kratzten, gingen Rhonda die Arbeiten an einem Nachfolger mit frischem Elan an. Dieser war dringend notwendig, da die pandemiebedingte räumliche Trennung – Sängerin Milo Milone war in Los Angeles, der Rest der Band in Norddeutschland – einige Tücken mit sich brachte. Aus Zoom-Happenings und häppchenweise versendeten Soundfiles entstand letztlich das vielschichtigste Werk der noch jungen Bandgeschichte. „Forever Yours“ bewegt sich weiterhin zwischen Pop, Rock und Soul, nimmt zudem weitere Einflüsse gekonnt hinzu.

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You Me At Six

You Me At Six – Truth Decay

Aktuell schwimmen You Me At Six auf einer verdienten Welle des Erfolgs. Mit „Suckapunch“ schafften sie es zum zweiten Mal die Spitze der britischen Albumcharts und erreichten in Deutschland mit Platz 54 einen neuen Bestwert. Bei den Arbeiten am Nachfolger konzentrierte man sich schnell auf die alten Werte, angespornt von einer Fülle neuer, hungriger Emo-Bands. Die musikalischen Wurzeln kamen durch und gesellten sich zu vertrauten, leicht experimentellen Pop/Rock-Klängen. „Truth Decay“ wirkt somit im besten Sinne wie ein Brückenschlag zwischen Alt und Neu.

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Bring The Mourning On

Bring The Mourning On – Ynnest

Unverhofft kommt oft und ungewöhnlich … ebenso? Fast neun Jahre nach ihrem letzten Album sind Bring The Mourning On wieder da, bloß irgendwie anders. Nach drei Platten in vier Jahren und ordentlich Live-Aktivitäten nebst Vollzeitjobs, Kindern und Beziehungen widmeten sich die Schweden erst einmal dem Privaten. Geprobt wurde schon länger, das Line-up fand sich allerdings nur langsam wieder (Keyboarderin Erika Axelsson setzt ihre musikalische Pause fort) und der Sound änderte sich gleich mit. Aus Americana und Folk wurde weitestgehend instrumentaler Post Rock: „Ynnest“ wagt den kompletten Bruch mit vollem Erfolg.

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Otra

Otra – I’m Not That Way

Selbsterkenntnis, die Suche nach der eigenen Identität, der Blick auf das Selbst von außen – all das spornt die Schwestern Kara und Laura Malhotra an, beeinflusst ihre Musik nachhaltig. Als Otra tat sich das Duo in ihrem Haus im nebligen Pacifica im US-Bundesstaat Kalifornien zusammen, um eigene Erwartungen weit hinter sich zu lassen und eine neue musikalische Identität zu suchen, die sich an poppigen, leicht experimentell veranlagten, zugleich eingängigen Indie-Formationen wie Beirut und Haim orientiert. „I’m Not That Way“ liegt nun digital vor, ein Vinyl-Release ist für Mai angedacht.

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Narrow Head

Narrow Head – Moments Of Clarity

Die Wochen und Monate rund um den Release von „12th House Rock“ waren für Jacob Duarte von persönlichen Verlusten und spirituellen Herausforderungen geprägt. Der Sänger und Gitarrist von Narrow Head musste sich gezwungenermaßen mit dem eigenen Leben auseinandersetzen, sieht sich und sein Umfeld seither verständlicherweise anders. Exakt das fließt nun in das neue Werk des Quintetts aus Texas ein. „Moments Of Clarity“ handelt nicht nur von den lichten Momenten, die Duartes schwere Zeit begleiteten, gibt sich im Vergleich zu den Vorgängern aber optimistischer, in seltenen Fällen fast schon verhalten hoffnungsvoll.

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Rotor

Rotor – Sieben

Weiterhin zählen Rotor fleißig durch und lassen die Musik für sich sprechen. Über sich haben die vier Berliner auch nach mehr als 20 Jahren herzlich wenig zu sagen und rücken dafür in den Mittelpunkt, worauf es wirklich ankommt. Die Mischung aus Heavyness und Stoner, Psych und Kraut erfährt aktuell neuen Rückenwind zwischen Groove-Maschine und filigraner Feinmechanik, so komplex wie faszinierend. Ihr siebtes Album, das selbstverständlich den Titel „Sieben“ trägt, wurde in einem alten Tanzsaal in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen und profitiert von einer kräftigen Portion mehr (Frei-)Raum.

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Emily Breeze

Emily Breeze – Rapture

Age is just a number – davon singt Emily Breeze mehrere Lieder. Typen aus der Musikindustrie erklärten ihr, sie müsse ihr wahres Alter (der große 4er steht nun vorne, betont die Künstlerin) vor Presse und Publikum verstecken. Stattdessen geht die Britin ihren eigenen Weg, bemüht sich um Ehrlichkeit, nimmt aber ebenso kosmologische Themen und absurde Ideen mit. „Rapture“ denkt zudem Pop- und Rock-Ansätze auf kunstvolle Weise weiter und bietet einer spannenden Musikerin eine überaus vielschichtige Bühne.

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