Autor: Walter Kraus

Ich bin, also denke ich.
The Iron Roses

The Iron Roses – The Iron Roses

Nathan Gray hat wieder mal eine Band am Start, und dieses Mal ergab sich die Angelegenheit ganz organisch. Während der Tour zu „Rebel Songs“ wurde der Solo-Schauplatz erst einmal zu Nathan Gray & The Iron Roses, bis der Name der Hardcore-, Punk- und Rock-Legende komplett verschwand. Zugleich setzte Gray die Reise zum echten Selbst fort, was sich nicht nur in Style und Pronomen äußert. Von fünf überaus talentierten Musiker*innen begleitet, entstand ein erstes gemeinsames Album über (innere) Stärke und Selbstbestimmtheit, das schlicht und ergreifend „The Iron Roses“ heißt.

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Catalyst

Catalyst – Double Sky

Schon wieder ein Power-Duo, wie spannend. Skepsis ist ob der Fülle an kompakt gehaltenen Band-Besetzungen verständlich, im Falle von Catalyst jedoch alles andere als notwendig. Dominic Curseri und Ramon Wehrle aus St. Gallen in der Schweiz halten sich geschickt von vorhersehbaren Formeln fern, wiewohl sie sich voll und ganz Gevatter Rock verschrieben haben. Mächtige Riffs, ein Hauch Blues sowie eine gesunde Portion Ironie begleiten ihr Schaffen. Nach einem Album und zwei EPs melden sich die beiden Schweizer nun mit ihrem zweiten Full-Length-Werk zurück und zünden mit „Double Sky“ das nächste Rock-Feuerwerk.

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The Drums

The Drums – Jonny

Die Zeit des Surfens ist längst passé. Obwohl Jonny Pierce, der The Drums seit Jahren im Alleingang führt, nach wie vor feinsinnigen Indie Pop schreibt, haben sich die Themen gewandelt. Auf dem ersten Album seit April 2019 richtet sich der Fokus auf die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Trauma. Pierce arbeitet eine schmerzvolle Kindheit und Jugend auf, inspiriert durch diverse Psychologiekurse, die er während der Pandemie belegte, und nimmt Kontakt mit seinem kindlichen Selbst auf. Entsprechend heißt die Platte einfach nur „Jonny“.

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AFAR

AFAR – The Refuge

Zwei Musiker*innen mit höchst unterschiedlichem Hintergrund – Electro bzw. Jazz, Kraut, Soul und Singer/Songwriter – entdecken gemeinsam spektakuläre Klangwelten. Joseph und Elena lernten sich bereits 2014 bei einer Jam-Session kennen. Als AFAR vereinen sie ihre musikalischen Interessen und schaffen dabei Neues, das mit eindrücklichem Selbstbewusstsein zwischen den sprichwörtlichen Stühlen Platz nimmt. Auf eine ausgiebige Tour als Support von Kerala Dust sowie mehrere Festival-Auftritte folgt nun das zweite Album „The Refuge“, das künstlerische Befreiung auf kreative wie bekömmliche Weise anlanciert.

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The Streets

The Streets – The Darker The Shadow The Brighter The Light

Das erste Album seit mehr als zwölf Jahren bringt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung mit sich. Zwischenzeitlich hatte Mike Skinner The Streets auf Eis gelegt, launchte gemeinsam mit Robert Harvey (The Music) das kurzlebige Projekt The D.O.T, bevor bereits Ende 2017 erstes neues Streets-Material auftauchte. Skinner arbeitete an einem Film, der die vielfältige Club-Szene möglichst authentisch präsentieren sollte, mit einer Crime-Story verknüpft, letztlich in Eigenregie gestemmt. Das neue Album darf somit als Soundtrack verstanden werden, wurde im Lauf der letzten Jahre mehrmals umgeschrieben und greift nun Schlüsselmomente des Streifens heraus. „The Darker The Shadow The Brighter The Light“ serviert dennoch exakt das, was man sich von The Streets erwartet.

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Dirty Talons

Dirty Talons – Dirty Talons

Als sich die österreichischen Punk- und Rock-Veteranen Astpai nach knapp zwei Jahrzehnten auflösten, hatten drei Mitglieder bereits ein neues heißes Eisen im Feuer. Das Sextett Dirty Talons veröffentlichte bereits zwei EPs und supportete unter anderem The Deadnotes. Im vergangenen Jahr wurde das erste komplette Album eingespielt. Das Sextett mit Sängerin Jess Howells an vorderster Front beleuchtet universelle innere und zwischenmenschliche Themen aus diversen Perspektiven, stellt dich passenderweise musikalisch ähnlich breit auf. Schlicht „Dirty Talons“ betitelt, rennt der vielschichtige Erstling offene Türen ein.

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The Menzingers

The Menzingers – Some Of It Was True

Mittlerweile gelten The Menzingers vollkommen verdient als Punk-Institution. Gut 15 Jahre nach ihrem ersten Album tankt sich das Quartett aus Scranton im US-Bundesstaat Pennsylvania weiterhin voller Elan durch seine hymnischen bis emotionalen Songs, die Kraft aus dem Inneren schöpfen und gerne musikalische Grenzen überschreiten. Das gilt ebenso – und mehr denn je – für ihren neuesten Streich, das erste reguläre Album seit vier Jahren. Man erfüllte sich den Wunsch, eine Platte komplett live einzuspielen, und nahm zudem ausnahmsweise Eindrücke von Familie und Freunden mit. Das macht sich auf „Some Of It Was True“ hörbar bezahlt.

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Sufjan Stevens

Sufjan Stevens – Javelin

Erstmals seit drei Jahren meldet sich Sufjan Stevens mit einem Soloalbum zurück. Seine letzte Singer/Songwriter-Platte ist sogar noch länger her, wobei es dieses Mal dennoch nicht so ganz puristisch vor sich geht. Auf dem neuesten, überwiegend zuhause aufgenommenen Streich werden die Dinge recht persönlich angegangen, begleitet von zahlreichen Gästen aus dem Freundeskreis und einem Sound, der wie ein kunstvoller und zugleich intimer Streifzug durch das illustre Schaffen des Detroiters wirkt. „Javelin“ tankt sich durch Stevens‘ 25jährige Karriere mit frischen Impulsen.

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Citizen

Citizen – Calling The Dogs

Was jahrelang und über mehreren Alben unter der Oberfläche brodelte, wird nun endlich nach vorne geholt: Citizen üben sich in Selbstreflexion und haben eine überaus persönliche Platte aufgenommen, die sich mit dem Innersten befasst, mit einer schweren Vergangenheit und nicht immer ganz einfachen Gegenwart. Zudem wurde das US-Trio zum Quartett, nachdem die langjährigen Tour-Musiker Mason Mercer (Gitarre) und Ben Russin (Schlagzeug) nicht nur fix ins Line-up integriert wurden, sondern sich auch gleich kreativ einbringen durften. Entsprechend vielschichtig und abwechslungsreich gibt sich „Calling The Dogs“.

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Velvet Two Stripes

Velvet Two Stripes – No Spell For Moving Water

Bloß zwei fertige Songs, der Rest reine Ideen und Skizzen: So flogen Velvet Two Stripes nach Portland, um dort ihr neues Album aufzunehmen. Und das klappte tatsächlich prima, denn bis Mittag wurde jeweils ein Track fertig geschrieben, nur um diesen nachmittags gemeinsam mit Drummer Joey Harmon auf Band festzuhalten. Binnen zwei Wochen war die Platte fertig, letzte Gesangsspuren wurden bloß Stunden vor dem Rückflug aufgenommen. Die fokussierte Arbeitsweise bekam dem Trio aus St. Gallen hörbar gut, und so wandelten die Schweizerinnen die Frische und Unmittelbarkeit ihrer Musik in einen echten Rock-Befreiungsschlag um. Entsprechend beherzt langt „No Spell For Moving Water“ zu.

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