Autor: Walter Kraus

Ich bin, also denke ich.
Sprints

Sprints – Letter To Self

Das neue Jahr ist nur wenige Tage alt und hat bereits sein erstes musikalisches Glanzlicht. Sprints aus Irland entwickelten ihre ureigene Punk-Vision über mehrere Jahre, unter anderem von einem Savages-Auftritt im Jahr 2016 inspiriert. Die bisherigen Kleinformate sind inzwischen begehrte Sammlerstücke und zeigen eine Band, die sich schrittweise fand, was sich nicht nur in den betont persönlichen, ehrlichen Lyrics von Karla Chubb zeigt. Nunmehr bei City Slang unter Vertrag, gelingt mit dem ersten regulären Album „Letter To Self“ ein absoluter Volltreffer.

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Taken Days

Taken Days – Any Minute

Ein neues Cali-Punk-Powerhouse macht sich auf den Weg über den großen Teich. Bereits mit ihrem ersten Album „Every Second…“ rannten Taken Days offene Türen ein – eingängig, melodisch und gerne mal poppig, aber gerne mal mit etwas mehr Wucht sowie hymnischen Emo-Parts ausgestattet. Davon setzt es nun mehr, wobei man sich ein Jahr Zeit ließ, die neuen Tracks auszuarbeiten und ordentlich einzuspielen. Entsprechend vielfältig und geschliffen, aber auch dynamisch und spontan zeigt sich der offenkundig alles andere als schwere Zweitling „Any Minute“.

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Palace Of The King

Palace Of The King – Friends In Low Places

Im Frühjahr 2018 waren Palace Of The King in Europa gelandet, um ihren bluesigen Hard-Rock-Sound mit „Get Right With Your Maker“ an ein neues Publikum zu bringen. Seither tourten die Australier weltweit und unermüdlich, veröffentlichten eine Live-Platte sowie immer wieder einen Song hier und da. In den letzten beiden Jahren kam einiges zusammen, das nun gebündelt auf Platte landet. „Friends In Low Places“ vereint gleich acht solcher Singles und stellt diesen zwei neue Tracks zur Seite. Dass diese vermeintliche Song-Sammlung dennoch ein geschlossenes Album geworden ist, spricht für das Quintett.

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Shitney Beers

Shitney Beers – Surprise

Kleine Überraschungen machen das Leben irgendwie schöner. Das dachte sich wohl auch Shitney Beers und linst, ganz unerwartet, mit neuer Musik ums Eck. Ziemlich genau ein Jahr nach dem Release von „This Is Pop“, das sich gelegentlich über den reduzierten Singer/Songwriter-Tellerrand hinauswagte, gibt es also Nachschub, aufgenommen zwischen Support-Shows für Sportfreunde Stiller, Die Nerven und Fjørt sowie der ersten eigenen Headliner-Tour mit Band. Beers selbst erklärt, auf das Ergebnis stolz zu sein, gerade nach einer schweren Zeit, in der Selbstzweifel mehrfach beinahe zum Aufhören geführt haben. „Surprise“ findet es gut, dass sie weitermacht. Und wie.

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Polar Son

Polar Son – Wax/Wane

Bis vor nicht allzu langer Zeit hießen sie noch Porshyne und widmeten sich progressiver Heavyness, die in der englischen Heimat für ordentlich Airplay und prominente Fans sorgte. Mit einer kleinen Verfeinerung im Sound geht ein neuer Name einher: Das Quintett aus Brighton nennt sich inzwischen Polar Son und hat auch gleich ein komplettes Album am Start. Während die Freude an proggigen Klängen gelieben ist, gibt sich das Material auf „Wax/Wane“ deutlich kunstvoller und filigraner – ein konsequenter Versuch, weit über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Exakt das gelingt prima.

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Adam Green

Moping In Style – A Tribute To Adam Green

Ob als Teil der Moldy Peaches oder durch seine mittlerweile über zwei Jahrzehnte andauernde Solokarriere: Adam Green zählt ohne Frage zu den wichtigsten Songwritern dieses Jahrtausends. Seine großen Charterfolge inklusive Gold-Schallplatte mögen hierzulande zwar schon einige Zeit zurückliegen, doch veröffentlicht der 42jährige New Yorker weiterhin schöne, gerne mal verschrobene Platten mit kuriosen bis bewegenden Liedern. Gleich 26 Verehrer und Weggefährten verneigen sich nun im Rahmen des Tribute-Albums „Moping In Style – A Tribute To Adam Green“.

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Beans On Toast

Beans On Toast – The Toothpaste And The Tube

Das jährliche Beans On Toast-Album ist inzwischen eine überaus liebgewonnene Tradition. Jedes Jahr veröffentlicht Jay McAllister neue Musik an seinem Geburtstag (1. Dezember). Im Vorjahr entschied sich der 43jährige aus Essex für einen kleinen Exkurs in die Welt der Kinderbücher und Kinderlieder, natürlich von seiner eigenen jungen Familie beeinflusst, kehrt nun jedoch wieder zurück zu etwas vertrauteren Klängen. Für „The Toothpaste And The Tube“ lud er sich das Blues-Duo Ferris & Sylvester sowie Schlagzeuger und Organist Ross Gordon ein, um sich (mehr oder minder) lieb gewonnenen Themen mit einem gewissen Silberstreif am Horizont zu widmen.

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There Will Be Fireworks

There Will Be Fireworks – Summer Moon

Klar, absence makes the heart grow fonder, aber hätten es wirklich gleich zehn Jahre sein müssen? So lange ist das letzte Album von There Will Be Fireworks her. Das schottische Quintett, echte Magier gefühlvoller Indie-Musik, begann zwar bereits 2016 mit dem Songwriting, doch sollten sich die Arbeiten gewaltig ziehen, wurden teils in räumlicher Distanz durchgeführt. Dafür setzt es nun gleich 13 Songs in satten 54 Minuten. Geht das als value for money durch? „Summer Moon“ bejaht das kräftig und liefert kurz vor Toresschluss ein kräftiges Argument für das Album des Jahres ab.

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Michael Lane

Michael Lane – Memories

Seit Herbst 2022 veröffentlicht Michael Lane immer wieder sympathische Songs, die sich mit einer Fülle an Themen – vor allem Liebe, Natur und Wiedergeburt – befassen. Dabei kultivierte er jenen Indie-Folk-Charme, der bereits auf seinem letzten Werk „Take It Slow“ das Geschehen diktierte. Nun kommen alle Releases der jüngeren Vergangenheit erneut auf einem Album zusammen. „Memories“ befasst sich, ganz dem Titel entsprechend, mit schönen Erinnerungen und rückt vor allem die besonderen Momente des Alltags in den Mittelpunkt.

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le_mol

le_mol – J_LLY G__D _iME

Starker Tobak mit Leerstellen rundet den bislang vielleicht interessantesten Releasezyklus von le_mol ab. Das Wiener Duo setzt sich mit einem instabilen Europa auseinander, das für die Kinder der 90er doppelt unwirklich erscheint, während die nächste existenzielle Krise bereits vorstellig wird. Etwas Ironie und der eine oder andere Schmunzler werden bewusst gesetzt, um nicht komplett zu zerfallen. „J_LLY G__D _iME“ fasst die beiden EPs des vergangenen Jahres zusammen, packt etwas neues Material hinzu und bringt gängige, erwartbare Post-Rock-Konventionen einmal mehr unterhaltsam an ihre Grenzen.

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