Autor: Verena Riedl

Die For My Sins

Die For My Sins – Scream

Nebenprojekte alteingesessener Bands scheinen dieser Tage wohl Hochkonjunktur zu haben. Zumindest auffällig ist, dass diese Woche neben dem neuen Kingcrown-Album der Amore-Brüder, die hauptberuflich eigentlich bei Nightmare musizieren, auch Fabio und Nicolas Calluori ein Album zum besten geben, das nichts mit ihrer Hauptband Heimdall zu tun hat. Die beiden Brüder aus Salerno, Italien haben sich dafür sogar hochkarätige Unterstützung am Mikro geholt: niemand Geringeres als Primal Fear-Röhre Ralf Scheepers hat die Vocals auf dem Debütalbum „Scream“ eingesungen – wenn auch nur als Session-Musiker. Gewisse Erwartungen unter Power Metal-Fans sind bei dieser Kombination also schon mal geweckt – doch ob Die For My Sins diesen Vorschlusslorbeeren wohl auch gerecht werden können?

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Serious Black

Serious Black – Rise Of Akhenaton

Es ist mal wieder Zeit für ein Jubiläum … Dieses Mal sind Serious Black an der Reihe, die nun auch schon ein volles Jahrzehnt existieren – was fast ein kleines Wunder ist, da von der Ursprungsbesetzung nur noch Bandkopf und Bassist Mario Lochert sowie Gitarrist Dominik Sebastian an Bord sind. Für den serbischen Sänger Nikola Mijic ist es immerhin schon der zweite Einsatz, er feierte seinen Einstand auf dem Vorgänger „Vengeance Is Mine“, mit dem Serious Black erstmals die Top 20 in Deutschland knacken konnten. Musikalisch ist bei der internationalen Truppe, die ihre Scheiben im eigenen Studio in Oberbayern produziert, ohnehin alles beim Alten. Auch ihr siebtes Album „Rise Of Akhenaton“ bietet melodischen Power Metal in Reinkultur.

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In Extremo

In Extremo – Wolkenschieber

Fast 30 Jahre gibt es In Extremo, eine der bekanntesten Mittelalter-Rock-Bands Deutschlands, nun auch schon wieder. Zuletzt war es um die Berliner Truppe ja ziemlich ruhig geworden, nachdem das letzte Album „Kompass zur Sonne“ im Mai 2020 mitten während des ersten Corona-Lockdowns erschien und die Band im Folgejahr zum Sextett schrumpfte – der damals ausgeschiedene Boris Pfeiffer verstarb kurz darauf während einer Querdenker-Demonstration. Doch nun, kurz vor dem anstehenden Jubiläum, machen In Extremo endlich wieder mit neuer Tonkunst von sich reden. Die Veröffentlichung des dreizehnten Albums „Wolkenschieber“, das zuvor mehrfach verschoben werden musste, steht an und musikalisch präsentiert sich die Band abwechslungsreicher als je zuvor.

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Powerwolf

Powerwolf – Wake Up The Wicked

Als vor knapp 20 Jahren das doomige Powerwolf-Debütalbum „Return In Bloodred“ erschien, hatte wohl kaum jemand darauf gewettet, dass die Saarbrücker Truppe mal gemeinsam mit Sabaton die Speerspitze der europäischen Power Metal-Szene bilden würde. Doch nachdem die Band um Sänger Attila Dorn und die Greywolf-Gitarristen bereits beim zweiten Album „Lupus Dei“ den markanten eigenen Bandstil gefunden hatte, folgte ein unglaublich schneller Aufstieg, der 2013 im Nummer Eins-Erfolgsalbum „Preachers Of The Night“ mündete. Stilistische Änderungen gab es seitdem allerdings nur in Nuancen, was die eiserne Fangemeinde bisher jedoch wenig gestört hat. Und so kann man sich auch vor dem ersten Hören bereits ungefähr ausmalen, wie das neunte Album „Wake Up The Wicked“ wohl klingen mag.

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Dream Evil

Dream Evil – Metal Gods

Ganze 22 Jahre ist es schon wieder her, dass die nach einem Dio-Album benannten Schweden von Dream Evil mit ihrem Debütalbum „Dragonslayer“ für ordentlich Aufsehen in der Power Metal-Szene sorgten. Schlag auf Schlag folgten die nächsten Alben, anfangs noch eines pro Jahr, ehe der Veröffentlichungsrhythmus mit „In The Night“ 2010 schon deutlich gesenkt wurde. Ganze sieben Jahre sollten danach bis zum Erscheinen des sechsten Albums „Six“ vergehen. Und nun, nach weiteren sieben Jahren langen Wartens und der Ungewissheit, ob die Band überhaupt noch existiert, bringt das Quintett endlich ihr siebtes Werk „Metal Gods“ in die Läden. Ob die Göteborger immer noch so sehr zu überzeugen wissen wie am ersten Tag?

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Axxis

Axxis – Coming Home

35 Jahre Axxis – und leider ein Ende in Sicht! Tatsächlich wird in diesem Jahr das Ende einer Band eingeläutet, die schon mit ihrem 1989er Debütalbum „Kingdom Of The Night“ voll durchstarten konnte. Weitere Erfolgsalben Anfang der 90er folgten, ehe für die Nordrhein-Westfalener Mitte der 90er zu Hochzeiten des Grunge die erwartbare Krise einsetzte – inklusive der üblichen stilistischen Experimente. Ab 2000 standen die Zeichen für die Band um Sänger Bernhard Weiß und Keyboarder Harry Oeller mit „Back To The Kingdom“ aber wieder voll auf Comeback. In den darauf folgenden Jahren begann die Band dann zunehmend, Power Metal-Einflüsse in ihren Sound aufzunehmen, ehe mit „Retrolution“ die Rückkehr zum reinrassigen Hard Rock erfolgte. Und nun findet der lange gemeinsame Weg mit „Coming Home“, dem siebzehnten Album der Lüner, schließlich sein Ende.

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Axel Rudi Pell

Axel Rudi Pell – Risen Symbol

Gerade Jahre sind Axel Rudi Pell-Jahre – diese Regel gilt nun schon seit dem siebten, 1998 erschienenen Album „Oceans Of Time“. Alle zwei Jahre hauen uns der Wattenscheider und seine vier Mitmusiker seitdem ein neues Studiowerk um die Ohren, hier und da noch zusätzlich ergänzt um ein Coveralbum oder eine Balladenkompilation. Im 35. Jahr der Bandgeschichte ist mit „Risen Symbol“ nun schon das zwangzigste Album an der Reihe und alles ist mal wieder beim Alten. Bei einer Pell-Scheibe weiss man, was man geboten bekommt, und es stellt sich lediglich die Frage, ob sie sich bei den Top-Werken oder ’nur‘ bei den guten Alben einreiht.

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Rhapsody Of Fire

Rhapsody Of Fire – Challenge The Wind

In 30 Jahren kann viel passieren und bei Rhapsody Of Fire ist das auch tatsächlich so. 1993 als Rhapsody gegründet, kam es schon früh zu ersten Besatzungswechseln, ehe sich beim Debütalbum „Legendary Tales“ ein stabiles Line-Up herauskristallisierte. Anno 2024 ist davon nur noch Bandkopf und Keyboarder Alex Staropoli übrig, während der Bandname schon 2006 in Rhapsody Of Fire geändert werden musste. Konstant hingegen ist seit dem Debüt der klassische Bandsound, der in den 90ern einzigartig und stilbildend war. Auch heute noch nehmen Rhapsody Of Fire im Symphonic Metal-Genre eine Sonderstellung ein und daran wird sich auch mit „Challenge The Wind“ nichts ändern.

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Freedom Call

Freedom Call – Silver Romance

Ganze 25 Jahre ist es schon wieder her, dass das Debütalbum „Stairway To Fairyland“ der Nürnberger Gute Laune-Metaller von Freedom Call erschienen ist. Für viele Liebhaber der härteren Kost war die Truppe um Sänger Chris Bay mit ihrem fröhlich-hymnischem keyboardlastigen Sound zwar schon immer das Musterbeispiel für die These, dass Power Metal-Songs ja eigentlich nur verkappte Kinderlieder seien. Von derlei Kritik hat sich die Band glücklicherweise nie aus der Bahn werfen lassen, sondern es sogar geschafft, ihr eigenes Image ironisch zu erhöhen und zu brechen, was sich auch gut am Cover ihres nun elften Albums „Silver Romance“ zeigt. Regenbogen, Kristalle, Drachen, verwunsche Landschaften am Horizont – kitschiger geht es wirklich nicht. Ob das wohl auch für die Songs der Scheibe gilt?

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OU

OU – II: Frailty

„Heutzutage gibt es doch eh nix neues mehr, alles klingt gleich.“ Wem schon einmal genau dieser Gedanke gekommen sein sollte, der sollte diesen schnellstens überdenken und sich auf eine Suche weit fernab des gängigen Mainstreams machen. Denn es gibt sie, diese völlig neuartigen Klänge, die mit allem Gewohnten brechen und mit Nichts zu vergleichen sind. Und damit wären wir bei der chinesischen Progressive Metal-Band OU. Wobei der Begriff ‚Progressive Metal‘ den polyrhythmischen Sound des Vierers um Sängerin Lynn Wu nur sehr unzulänglich beschreibt, denn eigentlich hat die Truppe ihr eigenes Genre mit Einflüssen aus Jazz, Elektronik, Ambient, Djent und Progressive Metal erschaffen. War das Debütalbum „One“ schon eine akustische Herausforderung, so gehen OU auf „II: Frailty“ noch einen Schritt weiter und entführen den Hörer in völlig neuartiges Gelände.

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