Zangoma – Fuka Mulilo
In den späten 60ern und frühen 70ern erlebte Zamrock einen kurzen, aber heftigen Boom. Sambias Musikszene orientierte sich an britischen Rockbands, an der Gitarrenarbeit eines Jimi Hendrix und vermischte all das mit traditionellen Klängen, mit Psychedelia, Funk und Blues. Ausgerechnet im finnischen Tampere setzt es aktuell eine Art Mini-Revival: Zangoma, das Quartett um den sambischen Sänger Waina Kolomwe sowie Musiker von Death Hawks und Dust Mountain, hat sich einer modernen Interpretation dieser Klänge verschrieben. Das stilvolle, zeitlose, tanzbare, treibende und verspielte „Fuka Mulilo“ ist ihr erstes Album.
So vielschichtig wie das Genre gestaltet sich auch dieser Einstand, allen voran das grandiose „Small Talk“. Zangoma widmen sich dem Funk in all seiner schillernden Pracht, tänzeln traumwandelnd durch die Welt und verbreiten beste Stimmung, angereichert durch traditionelle Percussion und eine herrlich singende Gitarre. Im mächtigen „ZOMBI“ kommt hingegen das Faible für britische Hard Rock-Giganten, allen voran Black Sabbath und Cream, mehr als deutlich durch. Der knorrige Gitarrensound und die betont frontale, forsche Präsentation finden gekonnt zusammen. Eine verspielte, herrlich wilde zweite Hälfte setzt dem Geschehen die Krone auf.
Doch auch für zurückgelehnte Coolness bleibt mehr als genug Platz, siehe und höre das stylische „Picture Of Hope“. Gemächlich, fast unscheinbar rollt der Track an, breitet monströse Schwingen aus und findet zu einem charmanten psychedelisch-bluesigen Leitmotiv, das exzellent mit Kolomwes fieberhaften, sehnsüchtigen Vocals harmoniert. Das eröffnende „Chimbilimbili“ ist bunt, vorwitzig und bringt so ziemlich alles, was Zamrock ausmacht, in drei sympathischen Minuten zusammen – mindestens so kurzweilig wie „Party Freak“, dessen bluesige Hendrix-Gitarre problemlos neben traditionellen Klängen und bissigem Stop-and-Go-Sound aus der Garage stehen kann.
Viel zu schnell geht es vorüber, dieses erste Album, und hallt doch noch lange nach. Zangoma holen ein vergessen geglaubtes Genre zurück und streuen ihre ureigene Magie drüber. Auf „Fuka Mulilo“ ist so ziemlich alles zu hören, was Zamrock ausmachte, von rockiger Heavyness über psychedelische Ausritte bis hin zu stilsicherem Funk und offenkundigen musikalischen Hommagen an die Heimat. Das bekommt dem finnisch-sambischen Quartett bestens, verbreitet beste Laune und krönt all das mit richtig starken, abwechslungsreichen Songs, die große Party mit viel Gefühl und Lebensfreude finden. Für Zangoma ist das hoffentlich nur der Anfang.
Wertung: 4/5
Erhältlich ab: 31.01.2025
Erhältlich über: Svart Records (Membran)
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