Mundane – ULTRA SOUND

Mundane
(c) Simon Walker

Die Heimatstadt melodischer Death Metal-Klänge kann auch ganz anders, wie man das eine oder andere Mal schon gehört hat. Als neueste Ausnahme bestätigen Mundane diese Regel und widmen sich angesagten 90s-Klängen zwischen Alternative Rock, Punk und Indie. Sie sind Teil der lokalen DIY- und Underground-Szene, ihr Ruf als exzellente Live-Band eilt ihnen voraus und machte sie auch jenseits der Landesgrenzen bekannt. Wie sich das für eine Do-It-Yourself-Band so geziemt, erscheint das erste Album komplett in Eigenregie. „ULTRA SOUND“ vereint massig Energie und Spielfreude mit durchaus nachdenklichen, ernsten Texten.

„Never Change“ ist ein Mantra, das man dem schwedischen Vierer gerne mit auf den Weg geben möchte, denn der Charme und die Spielfreude, die nicht nur von diesem Song ausgehen, sind gewaltig. Es ist dies einer der gemächlicheren und doch intensiven Tracks, ein waschechter Stomper mit ganz viel Dreck am Stecken, der geradezu in Melodien zu baden scheint. Auch „Summer Day“ schätzt das Eingängige, lehnt sich jedoch deutlich weiter zurück. Ein Hauch Melancholie darf an heißen Tagen eigentlich immer mitschwingen, während kurze und doch heftige, mächtige Eruptionen für die nötige Würze sorgen.

An Würze bringt „The Great Indoors“ mehr als genug mit. Der Rausschmeißer knackt die Vier-Minuten-Marke, schraubt das Energielevel deutlich nach oben und packt, quasi im Vorbeigehen, eines der besten Riffs des gesamten Albums aus. Und doch ziehen finstere Wolken über der Rockparty auf, von eitel Sonnenschein bleibt wenig über. Macht aber nichts, denn gerade deswegen geht das Ding direkt ins Ohr. Wer die punkigen Mundane hören möchte, zieht sich „Fast But Lazy“ ein, das mit Höllentempo durchrattert, feine Hooks draufpackt und im Refrain richtig schön am Rad dreht. „Riff Raff“ packt ordentlich Dreck dazu und schlägt wild um sich – ein weiterer voller Erfolg.

Bei Mundane triumphiert Klasse ganz klar über Masse – bei einer Spielzeit von unter 28 Minuten auch kein Wunder. Dass dabei jeder einzelne Song beherzt zupackt und nicht mehr so schnell loslässt, spricht ohne Frage für das Göteborger Quartett. Klar, die Mischung kennt man bereits zur Genüge – Punk, Indie und 90s-Alternative-Ästhetik ist aktuell mehr als angesagt. Und doch gibt es keinerlei Durchhänger, nicht einmal den Hauch von Beliebigkeit. Voller Einsatz, massig Action und bärenstarkes Songwriting finden auf „ULTRA SOUND“ zusammen. Mundane erfinden das Rad vielleicht nicht neu, schreiben dafür richtig starke Songs und bannen diese mit Herzblut auf Platte. Das klingt nach dem Auftakt zu etwas Großem.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 08.11.2024
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/mundanetheband