The Bikeriders OST

The Bikeriders
(c) Made By Mutant

Wenn in einem Film Austin Butler („Elvis“, „Dune Part II“), Tom Hardy („Peaky Blinders“, „Venom“) und Norman Reedus („The Walking Dead“) mitspielen und noch dazu Jeff Nicholls („Mud“, „Shotgun Stories“) Regie führt, dann kann man durchaus Großes erwarten. „The Bikeriders“, der neue Film, der die drei Protagonisten gemeinsam auf die Leinwand bringt, ist gerade frisch auf den Leinwänden des Landes zu sehen. In tollen Bildern wird die Geschichte einer fiktiven Bikergang namens „The Vandals“ Ende der 60er Jahre erzählt, einem zunächst kleinen Club vergessener Kriegsveteranen und Außenseiter.

Im Mittelpunkt der Serie steht die tiefe Freundschaft zwischen Johnny (Tom Hardy), einem Familienvater und Gang-Anführer, und Benny (Austin Butler), einem anarchischen jungen Mann, der in Johnny eine Vaterfigur sieht und diesem nacheifert. Inspiriert wurde der Film vom gleichnamigen Bildband des Fotografen Danny Lyon aus dem Jahr 1968, der eine lokale Bikergang über viele Jahre hinweg begleitete und deren Niedergang dokumentierte. Erzählt wird der Film aus weiblicher Perspektive von Kathy, verkörpert durch Schauspielerin Jodie Comer („Kill Eve“), sie spielt die clevere, aber naive Ehefrau von Benny. Während die Story des halb dokumentarischen, halb erzählenden Films einen durchaus fesselt, passt auch der Soundtrack des Films perfekt zu den einzelnen Szenen, Gratulation an das Produzententeam.

Bereits der Opener des Films ist nahezu episch: Gary U.S. Bonds, ein in unseren Landen eher unbekannter Rock’n’Roll-Sänger, legt sich voll ins Zeug. Schnelle Bongos, Frauenchor und Claps eröffnen „I Wanta Holler (But The Town’s Too Small)“ als Musik zu den Opening Credits, klasse. Aber auch The Animals‘ „Talkin‘ About You“ ist perfekt platziert. Der wilde Rocksong mit angebrüllten Gesang und Hammondorgel beschreibt perfekt das wilde Gemüt von Benny und das Herzrasen in der Szene, als sich Benny und Kathy das erste Mal in einer verrauchten Bar begegnen. Als Kathy dann später in der Nacht auf Bennys Motorrad steigt und sie gemeinsam durch die Nacht fahren, läuft „Out In The Streets“ von The Shangri-Las, ein soulig angehauchter Lovesong.

Mit dem Blues-Instrumental „Chino“ zollt The Bikeriders dann dem Marlon Brando-Klassiker „The Wild One“ aus dem Jahre 1953 Tribut, der Gang-Anführer Johnny erst zur Gründung des Motorradclubs inspirierte und auch in der Realität die Jugendbewegung der damaligen Zeit stark beeinflusste. Zu „I Feel Free“ cruist die Bikergang dann gemeinsam in malerischen Bildern durch Kornfelder, auch hier passt der Song perfekt zur Szenerie.

Neben den genannten Künstler:innen finden sich unter anderem auch Songs von Blues-Legende Muddy Waters, The Stooges, Them feat. Van Morrison und noch viele weitere, meist unbekannte Tracks aus dieser Epoche auf dem Soundtrack. Wer also den „The Bikeriders“ im Kino gesehen hat, erinnert sich durch die Songs gerne zurück an die einzelnen Bilder – und für alle anderen ist die Platte ein toller Sampler Zeitgeschichte der 60er Jahre mit vielen, neu zu entdeckenden Tracks. Ab 30. August erscheinen ausgewählte Songs auf hochwertigem 140-Gramm-Vinyl.

Wertung: 3,5/5

Kinostart: 21.06.2024
Vinyl-Soundtrack: ab 30.08.2024 via Made By Mutant / Back Lot Music

Instagram: www.instagram.com/bikeridersfilm