Monomers – Elusive

Monomers
(c) Maren Michaelis

Befreiter, lässiger Rock, stilvoll und ungezwungen – diesem einfachen wie unterhaltsamen Rezept haben sich Monomers aus Berlin verschrieben. Die Grundsteine für die Band wurden bereits während der Pandemie gelegt, im August des Vorjahres erschien ein erster Track als Live-Session, seither von mehreren weiteren Singles ergänzt. Nun präsentiert das Trio mit „Elusive“ ein komplettes erstes Album, das sich kantigem Rock aus der Garage ebenso wie sympathischen Indie-Weisheiten sowie einer Prise poppigem Punk widmet.

Natürlich sind einige Tracks bereits bestens bekannt, darunter der eingängige Abriss „Strangers“. Die tolle Stimme hat etwas Angenehmes, Sympathisches an sich, nur um im nächsten Moment beherzt zuzulangen. Das angepunkte Arrangement samt beherztem Schrammeln fällt gekonnt aus der Zeit und geht doch sofort ins Ohr. Dort hat es sich unter anderem bereits „River“ bequem gemacht und lässt von seiner treibenden Bassline eine gewisse Bedrohlichkeit ausgehen, während in weiterer Folge das Schlagzeug das Geschehen mit wachsender Begeisterung zerlegt und verdrischt. Auch hier ist es abermals der am ehesten mit Shirley Manson oder Alison Mosshart vergleichbare Gesang, der mit seiner spannenden Aura einnimmt.

Währenddessen befinden sich Monomers bereits ein paar Türen weiter und erweitern ihr Klangbild gekonnt. Da wäre beispielsweise „Pity“, das von donnernden Drumsalven, ein wenig Groove und Vintage Rock aus der Garage lebt, bevor sich ein hymnischer wie dreckiger Chorus öffnet. Der Opener „Garden Eden“ bäumt sich nach anfänglichem Schrammeln gar überdimensional auf und trumpft letztlich durch seine eigenwillige Atmosphäre – poppig und doch düster – auf, setzt immer noch einen drauf und verzichtet letztich auf die große Explosion. Auch „Deja Vu“ mag Eingängigkeit, ebenso den punkigen Drive und die kleinen Häutungen, unbequem und zugleich zwingend.

Von der ersten Sekunde an wird man in die Welt der Berliner*innen gesogen und finden so schnell nicht heraus – und das ist mehr als gut so. Es gibt keine gewaltige musikalische Revolution, sondern einfach nur gute Songs, die sich der klassischen Garagen-Tradition bedienen und daraus ein ganz eigenes Ding zimmern. „Elusive“ bringt die Hits, bringt Atmosphäre, bringt wütendes Schrammeln und feine poppige Abrissbirnen. Und: eine packende Stimme, deren Faszination man sich kaum entziehen kann. Monomers landen gleich mit ihrem ersten Album einen Volltreffer, der sich mit Sicherheit jeden Hauch Aufmerksamkeit doppelt und dreifach verdient hat.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 19.04.2024
Erhältlich über: OMN Label Services (Bertus)

Website: www.monomers.band
Facebook: www.facebook.com/people/Monomers/100079907596204