Lord Bishop Rocks – Tear Down The Empire

Lord Bishop Rocks
(c) Begotxu Elexpe

Seit Jahren fliegen Lord Bishop Rocks ein wenig unter dem Radar. Einer der aktivsten Tour-Acts der letzten knapp drei Jahrzehnte schafft es immer wieder, prominente Rock- und Metal-Legenden zu überzeugen, selbst wenn es im Studio mal ein wenig länger dauert. Mittlerweile ist das Trio um den Zwei-Meter-Hünen an vorderster Front bei Tonzonen gelandet, wo die druckvolle Mischung aus Blues Rock, Soul, Hard Rock und etwas Punk ein unerwartetes wie passendes Zuhause gefunden hat. „Tear Down The Empire“ heizt tatsächlich ganz gewaltig ein.

Das kurze, locker-flockige „Oops Damn“ bringt den Charme dieser Formation wunderbar auf den Punkt. Furztrockener und doch so kraftvoller Hard Rock mit Blues-Schlagseite und einer nicht minder kraftvollen Stimme, die Soul und Reibeisen verbindet, getragen von einem mörderisch guten Riff – es kann manchmal so einfach sein. Der kraftvolle Schrei, fast schon geheult, verdeutlicht die immer wieder gezogenen Parallelen zu Größen wie Howlin‘ Wolf. Im drückenden Opener „Find My Way Home“ breitet sich binnen kürzester Zeit bleierne Schwere aus; ein gewaltiges Stück Rockmusik, das auf einen nicht minder grandiosen Sänger in absoluter Bestform trifft.

Es geht aber auch ganz anders, wie beispielsweise das reduzierte, weitestgehend akustische „If I“ samt Zweitstimme zeigt. Hier werden gar romantische Gefühle wach. Das kann man vom rührseligen Finale „The Bowie Song“ nicht behaupten. ‚Starman is gone‘, attestiert der Lord und verneigt sich einfühlsam vor Bowie. Insgesamt regiert jedoch der Rock auf dieser Platte, siehe und höre „By The Way“, das sich wuchtig und kaskadenartig entlädt, immer und immer wieder. In „Burn Down The House“ setzt es sogar ein wenig Clash-Flair, während die Strophen einen etwas überraschenden Querverweis in Richtung School Of Rock zulassen. Macht dennoch – vielleicht gerade deswegen – Laune.

Leider ist nach einer halben Stunde schon wieder Schluss, es hätte gerne ewig so weitergehen können. Wer den Lord samt Band bereits live erleben durfte, wird sich vom hier Gebotenen wohl kaum überrascht zeigen, was aber absolut in Ordnung geht. Unfassbare Power, richtig gute Songs, viel Abwechslung, mächtige Riffs und die selbst durch die Lautsprecher greifbare Präsenz des Chefs im Ring machen „Tear Down The Empire“ von der ersten bis zur letzten Sekunde zum unterhaltsamen Kleinod. Lord Bishop Rocks, das stimmt aktuell mehr denn je – ein weiteres Highlight dieser eindrucksvollen Schwer(st)arbeiter.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 22.03.2024
Erhältlich über: Tonzonen Records (Soulfood Music)

Website: lordbishoprocks.com
Facebook: www.facebook.com/Lordbishoprocksofficial