Moping In Style – A Tribute To Adam Green

Adam Green
(c) Ronja Burkard

Ob als Teil der Moldy Peaches oder durch seine mittlerweile über zwei Jahrzehnte andauernde Solokarriere: Adam Green zählt ohne Frage zu den wichtigsten Songwritern dieses Jahrtausends. Seine großen Charterfolge inklusive Gold-Schallplatte mögen hierzulande zwar schon einige Zeit zurückliegen, doch veröffentlicht der 42jährige New Yorker weiterhin schöne, gerne mal verschrobene Platten mit kuriosen bis bewegenden Liedern. Gleich 26 Verehrer und Weggefährten verneigen sich nun im Rahmen des Tribute-Albums „Moping In Style – A Tribute To Adam Green“.

Die bekannten, unkaputtbaren Klassiker dürfen natürlich nicht fehlen. „Emily“ von Jonathan Rado lehnt sich an das Original an – vielleicht keine Besonderheit, dafür mit unterhaltsamem Schwung dargeboten. Ob es „Jessica“, die etwas eigentümliche Hymne auf Jessica Simpson, im Jahr 2023 noch braucht, sei dahingestellt. Die schräge akustische Version von The Libertines ist dafür sehr kultig geworden. Während das flotte „Nat King Cole“ leider komplett fehlt, entpuppt sich „Friends Of Mine“ als eines der großen Highlights. Vincent Delerm macht daraus ein Chanson und singt weite Teile auf Französisch. Das sollte – rein theoretisch – nicht so wunderbar funktionieren, macht aber unheimlich viel Laune.

Ein weiterer Höhepunkt kommt von einem, der zumindest solo zuletzt viel zu lange unsichtbar war: Sean Ono Lennon nimmt sich „That Fucking Feeling“ vor und steckt es in ein minimalistisches Synthi-Gewand mit verwegenem Klavier und ikonischer Stimme – was für ein Trip. Ähnliches gilt für das wunderbar rohe „Dreidels Of Fire“, dem Ben Lee seinen hochgradig sympathischen Stempel aufdrückt. The Lemon Twigs schauen zwischendurch für eine Retro-Version von „Baby’s Gonna Die Tonight“ vorbei, die unkaputtbaren Lemonheads knödeln sich durch das knuffige „Losing On A Tuesday“ und Lou Barlow gibt sich auf „Never Lift A Finger“ der leichten Schwere hin, während Regina Spektor mit Ehemann und Ex-Moldy-Peaches-Gitarrist Jack Dishel „We’re Not Supposed To Be Lovers“ glänzend ausschmückt.

Natürlich ist nicht jeder Track ein Volltreffer, aber das ist bei gleich 26 (!) Beiträgen auch kein Wunder. Echte Längen bleiben dennoch aus, was für diese Compilation, aber auch für Adam Greens Schaffen spricht. Relativ originalgetreue Bearbeitungen finden auf „Moping In Style – A Tribute To Adam Green“ ebenso Platz wie freies Aufspielen jenseits vermeintlicher Limits und Limitierungen. Entsprechend bunt gestaltet sich diese Hommage an einen fantastischen Musiker, der nach wie volle tolle Songs schreibt und sich etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Trübsal blasend oder nicht.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 01.12.2023
Erhältlich über: Capitane Records (Cargo Records)

Website: adamgreen.info
Facebook: www.facebook.com/AdamGreenOfficial