Statues – Black Arcs Rising

Statues
(c) Ossian Danielsson Öberg

Nur wenige Bands haben die 90s-Rock-DNA so verinnerlicht wie Statues. Das schwedische Trio widmet sich vor allem Indie- und Punk- sowie College-Klängen zu Beginn der Dekade, was unter anderem bereits Vergleiche mit Hüsker Dü oder Dinosaur Jr. einbrachte. Für den Nachfolger des Überalbums „Holocene“ ging man stärker denn je in Alternative-Fahrwassern auf und peitschte in gerade einmal fünf Tagen zwölf vielschichtige, scharfkantige Tracks ein. „Blacks Arcs Rising“ warnt vor dem Unvorhersehbaren und sieht düstere Zeiten aufziehen.

Das schlägt sich durchaus auf die Musik nieder, gerade in den gelegentlichen langsamen Exkursen. Auf den ersten Blick schleppt sich „Eyes In The Sky“ durch seine vier Minuten, lässt aber viel Charme und Intensität erkennen, wenn die Alternative-Ursuppe auf etwas Power-Pop trifft. Das tut weh und fühlt sich doch angenehm an. Anders hingegen „Agony“: Etwas überraschend covern Statues den schwedischen Rapper Yung Lean, was man dieser Version aber keinesfalls anhört. Im Gegenteil, die zwei Minuten passen wie angegossen zum Sound dieser Platte, gehen mit punkigem Esprit und ordentlich Distortion in die Vollen und bleiben im Ohr.

Rund um diese Überraschungen reihen sich gewohnt prägnante Tracks, wie das auf seltsame Weise mitsingbare „Epochalpyse“. So schwerfällig das Ding auch beginnt, so wütend es aufstampft, man will letztlich doch losbrüllen, möglichst laut und überschäumend. Die locker angeschlagenen Drums von „Chemicals“ führen ohne Umwege in den nächsten Ohrwurm, der eine Druckwelle nach der nächsten loslässt, mit Schmelz, Elan und Charme selbstzerstörerische Melodien freisetzt. Davon gibt es auch in „Meteorology“ mehr als genug, wobei die Gitarre deutlich das Heft in der Hand hält. Distortion wird zum Höchsten der Gefühle erklärt, und das funktioniert tatsächlich hervorragend.

Zwar kommen Statues nicht ganz an den monumentalen Vorgänger heran, doch ist das letztlich Meckern auf verdammt hohem Niveau. Die etwas stärkere Alternative-Ausrichtung zeigt eine weitere musikalische Facette der Schweden, die ebenfalls von der ersten bis zur letzten Minute zu unterhalten weiß. „Black Arcs Rising“ setzt pointierte Akzente mit manch einem Ohrwurm, aber auch mit massig Distortion und bewusst komplexen, gerne mal undurchsichtigerne Ansätzen. Statues setzen ihre Serie an hochklassigen Releases fort und zeigen sich erneut in bestechender Form.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 05.05.2023
Erhältlich über: Lövely Records / V2 (Bertus)

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