Samantha Fish & Jesse Dayton – Death Wish Blues

Samantha Fish & Jesse Dayton
(c) Daniel Sanda

Hier kommt zusammen, was zusammengehört: Bereits auf einer kleinen Cover-EP im Vorjahr zeigten Samantha Fish – ein Headliner-Dauergast auf zahlreichen Blues-Festivals mit einem starken Katalog – und Jesse Dayton – der mit so unterschiedlichen Acts wie Johnny Cash, Waylon Jennings, X und Rob Zombie spielte und tourte – ihre Qualitäten als Power-Duo. Gemeinsam mit allerlei Studio-Prominenz entstanden binnen kürzester Zeit zahlreiche hochkarätige Tracks, die weit über das typische Blues-Rock-Verständnis hinausgehen. „Death Wish Blues“ schreibt ein bärenstarkes neues Kapitel für diese beiden Könner.

Der eröffnende Quasi-Titelsong „Deathwish“ gibt die Marschrichtung vor. Ausdrucksstarke Gitarren, klassischer Rock und Blues-Standards treffen auf Fishs kraftvolle Stimme. In „Down In The Mud“ übernimmt Dayton den Lead-Part, während in den Strophen – nicht zum letzten Mal auf dieser Platte – etwas Funk Einzug hält. Angenehme Erinnerung an Them Crooked Vultures begleiten diesen kurzen, aber überaus unterhaltsamen Track. „Riders“ rundet das bärenstarke Eröffnungstrio angenehm roh und ruppig ab. Hier schimmert eine gewisse Bodenständigkeit durch, von zwei guten Vokalisten entsprechend in Szene gesetzt.

Manch eine Überraschung hat es dennoch auf dieses Album geschafft, allen voran „Supadupabad“. Der rohe, flotte Blues-Funk-Exkurs will Spaß haben und geht einfach nur nach vorne. „No Apology“ ist das krasse Gegenteil, nimmt sich zurück und spielt mit nachdenklicher Melancholie. Gewisse Americana-Querverweise kommen direkt aus dem Dayton’schen Playbook, wobei Fish den Lead-Part übernimmt und ihren Stimmbändern große Magie entlockt. Es kann manchmal so einfach und so unterhaltsam sein. Das wunderbar verschwitzte „Rippin‘ And Runnin'“ will ebenfalls gesondert erwähnt werden, ein herrlich drückender Stomper mit packendem Riff.

Wer ein klassisches Blues-Rock-Album erwartet hat, dürfte angenehm überrascht sein, denn Samantha Fish und Jesse Dayton gehen mit offenen Ohren und hörbarer Spielfreude an diese gemeinsame Platte heran. Funkige Einflüsse, Roots- und Americana-Untertöne, zudem uferloser, drückender Rock suchen und finden sich auf „Death Wish Blues“. Zudem passen die beiden Stimmen prima zusammen, ob gemeinsam oder für sich. Hier hat man sich gesucht und gefunden für ein unfassbar kurzweiliges, grundsympathisches gemeinsames Album, das mit absoluter Sicherheit den einen oder anderen Nachfolger verdient hätte.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 19.05.2023
Erhältlich über: Rounder Records / Concord Records (Universal Music)

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