Rhapsody Of Fire – Glory For Salvation
Rhapsody Of Fire? Luca Turilli’s Rhapsody? Turilli / Lione Rhapsody? An Veröffentlichungen von Mitgliedern, die dereinst Teil der Band Rhapsody waren, mangelt es wahrlich nicht, und angesichts der diversen Interpreten-Namen kann der unbedarfte Hörer da schon mal leicht den Überblick verlieren. Zur Erinnerung: Rhapsody Of Fire ist nach wie vor das Baby von Gründungsmitglied und Keyboarder Alex Staropoli, während sämtliche andere Bandmitglieder erst in den letzten Jahren dazugestoßen sind. Nachdem unter diesem Bandnamen einige schwächere Alben veröffentlicht worden waren, ging die Formkurve mit „The Eighth Mountain“ 2019 wieder deutlich nach oben. Das neue Werk „Glory For Salvation“ setzt diesen positiven Trend glücklicherweise konsequent fort.
Dass der Name Rhapsody Of Fire auch auf dieser Scheibe für nichts anderes als pompös-bombastischen Symphonic Power Metal steht, zeigt sich schon beim Opener „Son Of Vengance“. Obwohl der Titel von meterdicken Keyboardteppichen geradezu dominiert wird, gelingt es Sänger Giacomo Voli (seit 2016 an Bord) dennoch, sein gesangliches Charmisma voll auszuspielen. Bei den beiden speedigen Power Metal-Krachern „The Kingdom Of Ice“ und „Glory For Salvation“ zeigt sich dann, dass Rhapsody Of Fire aber auch immer noch in der Lage sind, gelungene härtere Kaliber abzuliefern – hier sind auch die Gitarren deutlich zwischen all den Keyboardklängen auszumachen.
Storytelling war etwas, das die Alben von Rhapsody (Of Fire) seit jeher ausmacht, und so kommt bei „Eternal Snow“ auch dieses Mal wieder ein Geschichtenerzähler zum Einsatz, ehe die Band mit „Terial The Hawk“ eine bezauberne, dudelsackunterlegte Halbballade abliefert. Weitere Highlights auf „Glory For Salvation“ sind der emotionale Ohrwurm „Maid Of The Secret Land“ und das speedige „Chains Of Destiny“, während es sich beim uninspirierten „Infinitae Gloriae“ und der etwas zu kitschigen Ballade „Magic Signs“ (die es zum Ende des Albums auch noch mal auf Italienisch und Spanisch zu hören gibt) eher um Füllnummern handelt. „Abyss Of Pain II“, das zwischen Bombast und für Rhapsody-Verhältnisse sehr ordentlicher Härte hin- und herpendelt, hat dagegen zwar durchaus seine Momente, hätte aber gerne kürzer als fast elf Minuten sein dürfen.
Somit wäre weniger mal wieder mehr gewesen, zumal das Album mit 13 Songs und über 66 Minuten ziemlich lang ausgefallen ist. Insgesamt handelt es sich bei „Glory For Salvation“ daher um kein Meisterwerk, aber dennoch um ein durchaus gutes Album auf dem gleichen qualitativen Level wie der direkte Vorgänger. Die Durststrecke mit schwachen Alben wie „Dark Wings Of Steel“ oder „nto The Legend“ scheint damit endgültig beendet zu sein. Mit etwas weniger Längen und kürzerer Spieldauer wären dieses Mal durchaus auch vier oder mehr Punkte drin gewesen. Fans und solche, die es noch werden wollen, können somit auch weiterhin mit Rhapsody Of Fire rechnen, zum alten Eisen gehört die Band jedenfalls noch lange nicht!
Wertung: 3,5/5
Erhältlich ab: 26.11.2021
Erhältlich über: AFM Records (Soulfood Music)
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